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1175 - Der Zombie-Doc

1175 - Der Zombie-Doc

Titel: 1175 - Der Zombie-Doc
Autoren: Jason Dark
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Shao und Suko hatten es geschafft!
    Nach langem Reden und Überreden und mit der Aussicht, am Ziel einen tollen Biergarten zu finden, war es ihnen gelungen, mich in den Sattel eines Bikes zu bekommen und eine kleine Radtour zu machen. Shao war der Meinung, dass mir das Rad fahren gut tun würde. Besonders dann, wenn der Weg durch die Natur führte. In unserem Fall hieß das, wir fuhren durch einen der Londoner Parks und waren nicht allein unterwegs, denn diese Idee hatten zahlreiche andere Städter auch gehabt.
    Im Park konnte man sich ja auf dem Bike bewegen, auch wenn es nur sechs Gänge besaß. Es gab keine Berge und demnach auch keine Steigungen. Die Räder waren geliehen, und ich hatte Mühe, beim Strampeln die langen Beine zu strecken. Außerdem war ich es nicht mehr gewohnt, auf zwei Rädern und mit Muskelkraft durch die Natur zu fahren. Aber es gab schlechtere Freizeitbeschäftigungen. So dauerte es nicht lange, da hatte ich mich an das Fahren gewöhnt, auch wenn der Sattel nicht eben perfekt war und mir schon bald mein Hinterteil schmerzen würde.
    Zudem hatten wir Samstag. Ein Wochenende im August und mit einem Wetter beschenkt, über das ich nur den Kopf schütteln konnte. Es hatte sich tatsächlich ein Hoch über die Insel gelegt. Keines aus dem Süden, das nur die verfluchte schwüle und auch heiße Luft brachte, sondern ein Nordsee-Hoch mit herrlichem Sonnenschein, der sogar den Moloch London überflutete.
    Natürlich ließ er auch die Parks nicht aus. Er war dabei, sie zu verzaubern. Wir erlebten Szenen aus Licht und Schatten. Das Geäst der Bäume zauberte gesprenkelte Muster auf Wege und Rasenflächen.
    Die Menschen hatten es sich oft auf den großen Wiesen bequem gemacht. Picknick war wieder in Mode gekommen. Man fuhr in die Natur und packte seine mitgebrachten Lebensmittel aus.
    Da wurde gegrillt, gegessen, getrunken, und in dieser großen multikulturellen Szenerie hätte an sich jeder seine Lieblingsspeise finden können.
    Wo genug Platz war, wurde gespielt. Fußball oder Badminton. Auch Softball, und aus mancher Frisbee-Scheibe wurde eine fliegende Untertasse.
    Shao und Suko hatten die Spitze übernommen. Um nicht zu viel Platz einzunehmen, fuhren wir hintereinander. Der warme Wind blies in unsere Gesichter. Er drang unter mein dünnes Hemd und ließ den Stoff flattern. Wie die meisten Biker, so hatte auch ich mich für Freizeitkleidung entschieden. Ein blaues Hemd, eine helle Hose, aber um die Hüfte hatte ich einen dünnen weißen Pullover geknotet, denn ich hatte trotz Freizeit nicht auf die Beretta verzichten wollen. Und die sollte nicht eben gesehen werden.
    Suko hatte sich ähnlich angezogen, aber Shao nicht. Ein T-Shirt, das hellgelb leuchtete und Radlerhosen.
    Ich musste den beiden Recht geben, was das Biken anging. Es machte irgendwann Spaß, denn ich hatte das Gefühl, als hätte es der Wind geschafft, meinen Kopf frei zu blasen. Keine Gedanken mehr an die verfluchte Dämonenbrut. In meinem Hirn herrschte einfach die große Freiheit. So konzentrierte ich mich einzig und allein auf die Umgebung, während sich die Beine automatisch bewegten und ich in der Spur meiner beiden Vorderleute blieb.
    Jedes Mal wenn ich Shaos Blick sah, grinste ich sie an, um ihr anzuzeigen, wie toll ich die Fahrerei fand.
    Mittlerweile sehnte ich mir das Ziel, den Biergarten, herbei. Im Geiste stellte ich mir schon ein großes schäumendes, kaltes Bier vor, das zu einer regelrechten Wohltat werden würde.
    Aber Suko dachte noch nicht daran, einem Wegweiser zu folgen, der auf einen Biergarten hinwies.
    Er driftete genau in die entgegengesetzte Richtung ab, und so wurde mein Wunsch nach einem kühlen Schluck zunächst gedämpft.
    »He!«, rief ich gegen Shaos Rücken. »Wann sind wir endlich am Ziel?«
    »Frag Suko!«, schrie sie über die Schulter hinweg.
    »So laut kann ich nicht rufen!«
    »Ist Vorfreude nicht die schönste Freude?«
    »Haha…«
    Sie kannten kein Pardon. Also trat auch ich in die Pedale.
    Ich sah, dass Suko bei einer Kreuzung nach rechts schaute und Shao etwas zurief. Zugleich bewegte er heftig seine Hand. Shao begriff. Sie gab Gummi, huschte über die Kreuzung hinweg und vergrößerte den Abstand zwischen sich und mir.
    Ich war zu sehr mit der Fahrerei beschäftigt und hatte die Reaktion meiner Freunde nur am Rande wahrgenommen. Als ich mich auf der Kreuzung befand, erwischte mich das Keuchen.
    Es kam von rechts.
    Ich drehte den Kopf, und innerhalb einer Millisekunde war es mit der
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