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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub
Autoren: Jason Dark
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umgebracht. Für die Hexe? Es käme einem Verrat an der Menschheit gleich. Er sollte mit den Mächten paktieren, die er bekämpft hatte!
    »Ich warte nicht mehr länger, Geister-Jäger!« hallte die Stimme der Hexe. »Drei Sekunden gebe ich dir Zeit. Dann mußt du dich entschieden haben…«
    »Ich…«
    »Eins« Die Stimme der Hexe schnitt John Sinclair das Wort ab.
    Dem Oberinspektor wurde klar, daß Lukretia nicht mehr diskutieren wollte. Sie brauchte jetzt Erfolge, um neben Asmodis auf dem Thron zu sitzen.
    »Zwei!« Wie ein Peitschenknall hörte sich das Wort an.
    John Sinclair war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Was er hier machen sollte, daß…
    »Drei!«
    John Sinclair stockte der Atem. Würde die Hexe ihre Warnung wahrmachen und schießen, wenn er…
    »Nun? Wie hast du dich entschieden, Geister-Jäger?«
    John atmete noch einmal tief durch, ehe er antwortete. Und als dann seine Worte in die Stille des Tunnels tropften, war es, als würde John Sinclair vor sich selbst in den Erdboden versinken.
    »Ja«, sagte er, »ich gebe auf. Ich stehe voll zu deiner Verfügung, Lukretia!«
    Die Hexe lachte. »So hatte ich dich auch eingeschätzt, Geister-Jäger! Feige und erbärmlich!«
    John Sinclair ließ seine Waffe fallen. Diesmal hatte er endgültig verloren…
    ***
    Gedanken, Fragen Vorwürfe – alles stürmte auf einmal auf John Sinclair ein. Die Erkenntnis, daß er sich den Mächten der Finsternis ausgeliefert hatte, lähmte seinen eigenen Willen, seine Widerstandskraft.
    Die großen Gegner, die er in seiner dreijährigen Laufbahn schon besiegt hatte, tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Da war der Hexer Ivan Orgow, der Dämon Sakuro, dann der Genie-Verbrecher Dämonos und nicht zuletzt Doktor Tod, der Unheimliche, dem es fast gelungen war, John Sinclair selbst zur Hölle zu schicken. Ihnen allen hatte er getrotzt, hatte sie letzten Endes doch noch besiegt. John kam es vor, als würden ihn all die Gegner aus dem Jenseits auslachen. Nie hatte ein John Sinclair aufgegeben.
    Doch jetzt hatte er kapituliert. Vor einer Hexe, deren Gesicht er noch nicht einmal gesehen hatte. Sie hatte den Geister-Jäger in die Knie gezwungen.
    Harte Schritte drangen an Johns Ohren. Johns Bewacher näherten sich. Die gleißenden Lichtkegel schwenkten zur Seite.
    John konnte wieder besser sehen. Er sah die Gestalten, die sich aus dem Dunkel schälten.
    Sie trugen lange Umhänge, ähnlich wie die Kutten von Mönchen. Kalter Waffenstahl glänzte in ihren Händen. Ja, diese Männer hätten John durchlöchert und ihm keine Chance gegeben.
    Nur von der Hexe, da sah John Sinclair nichts. Hatte sie sich überhaupt in dem Tunnel befunden, oder war alles nur Trug und Gaukelei gewesen? Aber dagegen sprachen die drohenden Waffen in den Händen der vier Männer.
    Die Unheimlichen traten zur Seite, bildeten eine Linie.
    »Los, geh!« tönte eine dumpfe Stimme.
    John setzte sich in Bewegung. Noch immer hatte er die Gesichter seiner Bewacher nicht erkennen können. Was er sah, waren nur bleiche Flecken.
    John Sinclair mußte die Hände hinter dem Kopf verschränken, und während er sich in Bewegung setzte, wurde er mit flinken Händen blitzschnell nach Waffen abgetastet.
    Die Männer fanden nichts.
    Der Oberinspektor stolperte vor den vier Unheimlichen her. Noch immer machte er sich schwere Vorwürfe. Er hätte doch lieber kämpfen sollen. Aber vielleicht bot sich ihm noch eine Möglichkeit. Wenn er der Hexe erst einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, dann hatte er unter Umständen die Chance…
    Johns Gedankenkette zerbrach. Das waren alles Theorien. Wichtig war allein, daß er jetzt nicht in Selbstvorwürfen erging.
    »Stopp!« klang in seinem Rücken ein Befehl auf.
    John gehorchte.
    Ein Bewacher ging an ihm vorbei, tat einige Schritte nach links und stieß eine Tür auf. John hörte es am Quietschen der Angeln.
    Jemand bohrte ihm einen Waffenlauf in den Rücken. »Los, da hinein«, schnarrte eine Stimme.
    Der Oberinspektor mußte drei Stufen hochsteigen und gelangte in einen schmalen Gang.
    Fackeln brannten an den Wänden. Aber es war kein helles Licht. Irgendwie fühlte man, daß von den Flammen eine Bedrohung ausging.
    Hinter John wurde die Tür wieder geschlossen. Ein Schlüssel drehte sich knirschend im Schloß.
    Die Wände des Ganges waren glatt betoniert. Die Fackeln steckten in eisernen Ringhaltern, die man in den Beton getrieben hatte. Dies hier war alles von Menschenhand vorbereitet und angelegt worden. Und so etwas
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