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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub
Autoren: Jason Dark
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stechenden Augen nachblickte.
    Lukretia hatte sie schon die gesamte Zeit über beobachtet. Sie hatte miterlebt, wie die beiden in die Falle liefen.
    »Narren!« zische Lukretia. »Hirnverbrannte Narren. Aber ihr seid an eurem Tod selbst schuld…«
    ***
    Der stillgelegte finstere Schacht saugte die beiden Männer auf wie ein Schwamm das Wasser.
    Es war unheimlich in der nachtschwarzen Röhre, die an den Eingang zur Hölle erinnerte. Die Dunkelheit empfand besonders Dean Jagger als beinahe körperliche Last. Sie schien ihm sogar das Atmen zu erschweren, aber das bildete er sich wohl nur ein.
    Schritt für Schritt gingen die beiden Männer vorwärts. Sie hielten sich zwischen den beiden Gleiskörpern, und nur ab und zu ließ John Sinclair seine Lampe aufblitzen.
    Dann huschten Fledermäuse durch den hellen Schein und verschwanden aufgeregt flatternd in dunklere Regionen des Schachtes. Spinnweben streiften die Gesichter der Männer, und Dean Jagger lief mehr als einmal eine kalte Gänsehaut über den Rücken.
    Irgendwo fielen Wassertropfen zu Boden. Ihr monotones Klatschen zerrte an den Nerven.
    Wieder leuchtete John mit der Lampe die Wände ab. Eine graugestrichene Tür mit einem nach unten gerichteten roten Zick-Zack-Pfeil zeigte die erste Tür an.
    »Die kommt für uns wohl nicht in Frage«, meinte Dean Jagger.
    John Sinclair ging vor und untersuchte Tür und Schloß genauer. Er konnte nichts Auffälliges feststellen.
    »Also weiter«, sagte der Oberinspektor.
    Die Sohlen ihrer Schuhe knirschten über Steine und Abfall. Ratten quiekten schrill und aufgeschreckt. Als Dean Jagger sich umwandte, sah er, daß der Tunneleingang nicht mehr als eine kleine, kopfgroße Öffnung war.
    Doch plötzlich weiteten sich Jaggers Augen. »Oberinspektor«, rief er, »da, sehen Sie doch!«
    John kreiselte herum.
    Im ersten Augenblick glaubte er, einer Halluzination zu unterliegen. Doch das Bild blieb.
    Der Eingang verschwand.
    Von Sekunde zu Sekunde wurde es dunkler. Es war, als würde jemand eine Mauer vor der Öffnung errichten.
    Dean Jaggers Nerven spielten nicht mehr mit. »Wir sind gefangen!« brüllte er. »Wir sind gefangen!«
    ... gefangen... gefangen... Die Worte hallten als schauriges Echo zurück.
    Dean Jagger klammerte sich an den Oberinspektor. »Die Hexe hat uns überlistet«, keuchte er. »Ja, sie hat es geschafft. Sie war stärker. Jetzt gibt es kein Entkommen mehr.«
    John löste sich aus dem Griff. »Reißen Sie sich zusammen!« fuhr er den jungen Mann an. »Denken Sie daran, was Sie mir versprochen haben.«
    »Hat er Ihnen denn was versprochen?«
    Die höhnische Frauenstimme peitschte durch den Tunnel. Sie schien von überall her zu kommen, und auch John Sinclair, den so leicht nichts erschüttern konnte, zog unwillkürlich den Kopf ein.
    »Das war sie«, flüsterte Dean Jagger. »Das war Lukretia. Ich kenne ihre Stimme genau. Ja, sie wartet auf uns.« Dean Jagger sah sich wild um. »Lukretia!« brüllte er plötzlich. »Lukretia, ich komme. Warte auf mich.«
    Dean Jagger wollte losrennen. Wieder einmal war er unter den Einfluß der teuflischen Hexe geraten.
    John Sinclair packte mit der freien Hand zu. Er erwischte Dean Jagger gerade noch am Ärmel seines Jacketts. Mit einer wilden Bewegung schleuderte John den jungen Mann zurück.
    Doch Jagger war wie von Sinnen. Er heulte auf und drosch mit beiden Fäusten zu.
    John – durch das Halten der Lampe gehandicapt – bekam die Schläge mit. Seine Lippe platzte auf, und er spürte das warme Blut. Unglücklicherweise stolperte er noch über die Schiene, verlor das Gleichgewicht und fiel.
    Mit dem Hinterkopf krachte er gegen die Wand. Sterne tanzten vor seinen Augen.
    Er sah den Fußtritt nicht, den Dean Jagger auf die Reise schickte. John spürte nur einen höllischen Schlag gegen die Brust und hatte das Gefühl, seine Lunge wäre aus dem Körper gepreßt worden. Ein weiterer Tritt traf seinen rechten Arm.
    Der Oberinspektor ließ die Taschenlampe los und warf sich gleichzeitig zur Seite. Er wußte, wenn es ihm jetzt nicht gelang, die Oberhand zu behalten, würde Dean Jagger ihn in seinem Wahn umbringen.
    »Ja, Dean Jagger, gib ihm den Rest!« dröhnte die Stimme der Hexe durch den dunklen Tunnel. Es hörte sich an, als spräche Satans Tochter persönlich.
    Ein helles Splittern zeigte John an, daß Dean Jagger in seiner Wut die Taschenlampe zertreten hatte.
    Jetzt wurde es endgültig finster.
    Jagger stieß einen Fluch aus. Er war wohl für Augenblicke geschockt.
    Das
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