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GK0085 - Amoklauf der Mumie

GK0085 - Amoklauf der Mumie

Titel: GK0085 - Amoklauf der Mumie
Autoren: Jason Dark
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das Mädchen. Eine unbezähmbare Gier überkam das Monster. Doch gleichzeitig meldete sich die Angst. Der Professor hatte befohlen, das Mädchen nicht anzurühren. Noch nicht…
    Die glühenden Augen starrten auf die schlafende Tessa, versuchten, sie zu durchbohren. Im gleichen Augenblick wurde Tessa Mallay wach!
    ***
    Trotz der schrecklichen Stunden, die Tessa hinter sich hatte, war sie schließlich eingeschlafen. Doch es war ein unruhiger, von Angstträumen gequälter Schlaf. Gräßliche Bilder stiegen vor ihren Augen auf. Mumien, groß wie Hochhäuser, stampften auf sie zu, Tessa rannte. Sie vermeinte, das Trommeln ihrer Füße zu hören. Niemand ließ sich blicken, keiner half ihr. Tessa war den Bestien ausgeliefert. Immer näher kamen sie. Schon roch sie den stinkenden Atem, spürte, wie einer der riesigen Füße über ihr schwebte, auf sie niedersauste. Da wachte sie auf. Flach und schnell ging ihr Atem. Ihr Körper war schweißgebadet. Im ersten Moment wußte sie nicht, wo sie sich befand. Doch dann kam die Erkenntnis mit schockierender Brutalität. Überdeutlich fielen ihr die vergangenen Stunden ein.
    Sie dachte daran, wie sie den gierigen Händen des Professors ausgeliefert war, daß sie nicht gewagt hatte, sich zu wehren, als er… In ihrer Kehle stieg ein Würgen auf. Ein kühler Luftzug fuhr über Tessas nackten Oberkörper. Das Mädchen erschauerte. Es wandte den Kopf, blickte zum offenen Fenster – und…
    Zwei glühende Augen starrten in den Raum! Tessa schrie leise auf. Sofort erinnerte sie sich wieder an den Alptraum…
    Die Augen verschwanden.
    »Ich verliere noch den Verstand«, ächzte Tessa Mallay.
    Dir Blick glitt durch den Raum. Die Kerzen waren fast heruntergebrannt. Eine war schon verlöscht.
    Über ihr auf dem Bett lag der Professor. Er schlief tief und fest. Tessa hörte sein schweres Atmen.
    Wieder sah sie zu dem Fenster hin, wo die Mumie aufgetaucht war. Das Fenster war gar nicht mal so klein. Es hatte zwei Flügel und war quadratisch gebaut. Ein Mensch paßte bequem hindurch. Der Gedanke kam Tessa wie von selbst. Sie mußte es einfach wagen. Noch einmal wollte sie die Qualen nicht mitmachen. Cornelius war ein Tier. Dann lieber durch die Mumie sterben. Tessa sah, daß Nebelschwaden zum Fenster hineinzogen. Bei Nebel hatte sie immer eine Chance. Leise setzte sich Tessa auf, Ihre Sachen lagen auf dem Boden. Langsam zog sie ihre Bluse über den nackten Oberkörper. Slip und Hose folgten. Die Hose gehörte eigentlich dem Professor. Sie war aus strapazierfähigem Cord, und Tessa mußte sie um die Taille mit einem Band zusammenbinden. Die junge Studentin lauschte. Noch immer hörte sie die regelmäßigen Atemzüge des Professors. Manchmal stieß er ein richtiges Grunzen aus. Wie ein zufriedenes Schwein, dachte Tessa. Auf Schuhe mußte sie verzichten. Die Blockabsätze waren für diese Gegend völlig ungeeignet zum Laufen. Barfuß schlich Tessa zum Fenster. Dort verharrte sie erst mal einige Minuten, bis sich ihre innerliche Spannung ein wenig gelegt hatte. Denn wenn Cornelius sie jetzt erwischte, würde er sie gnadenlos töten lassen. Tessa steckte den Kopf durch das offene Fenster. Feuchtkalte Luft umspielte ihr Gesicht, vermischte sich mit dem Schweiß auf ihrer Stirn. An der kleinen, aber stabilen Fensterbank stemmte sich Tessa hoch, hob das linke Bein, stützte sich ab und sprang. Sie landete weich auf dem grasbewachsenen Boden und blieb in der Hocke sitzen. Wie lange Geisterfinger umklammerten die Nebelschwaden Sträucher und Büsche. Es war still. Tessa hörte nur ihr eigenes Herz klopfen. Rechts neben ihr lag eine Tür.
    Ein Stück weiter – durch den Nebel unsichtbar – begann der Weg, den sie gekommen waren. Tessa überlegte. Sollte sie dort verschwinden. Bestimmt wurde der Weg von der Mumie bewacht. Tessa entschied sich für die andere Seite. Aber da war der Sumpf. Tückisch und gnadenlos. Tessa entschied sich, nach links zu gehen, in Richtung Moor. Bestimmt gab es dort einen Pfad oder eine Insel, auf der sie sich verstecken konnte. Plötzlich hörte sie das Geräusch! Zweige raschelten, Äste knackten. Tessas Augen bohrten sich in die milchige Dunkelheit. Auf einmal zitterte sie am ganzen Körper. Die Mumie kam! Wildes Fauchen drang durch die Nacht, jagte Tessa heiße Angstschauer über den Rücken. Für einen Moment dachte sie daran, wieder in die Hütte zu klettern. Doch dann verwarf sie den Gedanken wieder. Nein, sie mußte und wollte es durchstehen. Das Fauchen wurde
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