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GK0085 - Amoklauf der Mumie

GK0085 - Amoklauf der Mumie

Titel: GK0085 - Amoklauf der Mumie
Autoren: Jason Dark
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lauter.
    Die Mumie bewegte sich genau in ihre Richtung. Tessa huschte nach links, zur anderen Seite der Hütte. Dort stand auch der Wagen. In seinem Schutz blieb sie stehen. Da sah sie die Mumie. Ungelenk tappte das Monster auf die Hütte zu. Die dicken Nebelschwaden ließen es noch grauenvoller erscheinen. Die Augen wirkten wie verwaschene, rote Blutflecke. Tessa zitterte vor Angst. Jetzt hatte die Mumie das offene Fenster erreicht, blickte in die Hütte…
    Sekunden später drehte es sich um die eigene Achse. Überlaut wurde das Fauchen. Im Innern der Hütte war Cornelius wach geworden. Er tobte.
    »Hol sie her!« schrie er. »Los, hol sie her! Ich will sie töten!«
    Für Tessa gab es kein Halten mehr. Die Mumie setze sich bereits in Bewegung, die Arme weit vorgestreckt. Tessa huschte hinter dem Wagen hervor. Ihre nackten Füße klatschten auf den nassen Boden. Das gab Geräusche, die auch die Mumie hörte. Ein Röhren kam aus ihrem Maul. Tessa hastete weiter. Sie kämpfte sich durch Büsche und Gestrüpp. Knorrige Äste schienen nach ihr zu greifen, als wollten sie sie festhalten. Die Bluse ging in Fetzen. Tessa rannte weiter. Ihre Lunge hämmerte. Immer näher kam sie dem gefährlichen Sumpf. Wasser spritzte unter ihren Füßen hoch. An einem Stachel riß sie sich die Hacke auf. Egal, weiter. Immer tiefer sank Tessa ein. Die Panik saß ihr im Nacken. Und die Mumie holte auf. Da sah Tessa das Boot. Wie eine Halluzination tauchte es aus dem Nebel auf. Es schaukelte auf der grünbraunen Brühe und war mit einem Tau an einer Weide festgebunden. Tessa stieß einen Freudenschrei aus. Jetzt hatte sie es geschafft. Mit wenigen Sätzen hatte sie die Weide erreicht, löste das Tau und warf es in das Boot. Dann sprang sie selbst. Doch Tessa verschätzte sich. Sie prallte gegen die Wandung und rutschte ab, hinein in das tödliche Moor.
    Buchstäblich im letzten Augenblick klammerte sich Tessa fest. Sie strampelte mit den Beinen und spürte, daß sie in einem Wasserloch gelandet war. Ein Glücksfall. Tessa zog sich hoch. Sie rollte in das Boot hinein. Die Studentin wußte nicht, daß dieses Boot einem Toten gehörte, dem Jagdaufseher Dennis Forster. Tessa griff nach dem Paddel, stieß es in die Brühe. Schaukelnd setzte sich der Kahn in Bewegung, dümpelte auf das Moor zu. Wieder stieß sich Tessa ab. Das Boot gewann an Fahrt. Bald hatte sie der Nebel verschluckt. Tessa atmete auf. Für einen Augenblick ruhte sie sich aus, vergrub das Gesicht in beide Hände. Da hörte sie das Fauchen! Gleichzeitig klatschte etwas in das Wasser. Die Mumie! Sie hatte Tessa wiedergefunden.
    »Mein Gott!«
    Fieberhaft griff Tessa nach dem Paddel, versuchte, mit verzweifelten Anstrengungen aus dem Gefahrenbereich zu rudern. Der Nebel war hier noch dicker. Wieder vernahm sie das Fauchen. Diesmal lauter, näher. Tessa ruderte um ihr Leben. Sie war so in Panik, daß sie nicht merkte, wie sie sich im Kreis bewegte und genau der Mumie in die Arme fuhr. Dann sah sie die Augen. Tessa schrie auf.
    Unwillkürlich ließ sie das Paddel fallen. Es klatschte ins Wasser. In einer Reflexbewegung griff sie danach und bekam es glücklicherweise zu fassen. Wieder war die Mumie näher gekommen. Tessa versuchte rückwärts zu rudern. Es kostete unheimlich viel Kraft. Die Mumie bewegte sich jetzt schneller. Bis zu den Knien stand sie schon im Sumpf. Tessa sah das Monster aus der dunkelgrauen Nebelbrühe auftauchen. Marionettenhaft tappte die Mumie weiter. Das Wasser geriet in Bewegung.
    Wellen schwappten gegen Tessas Boot. Immer wieder tauchte Tessa das Paddel ins Wasser. Das Boot drehte sich im Kreise. Dann war die Mumie heran. Sie hob die Pranke, schlug zu. Tessa schrie gellend auf…
    ***
    »Drei Stunden haben wir durch den verdammten Nebel verloren«, schimpfte Bill Conolly, »und wir sind immer noch nicht da.«
    Die Straße zog sich durch endlose Wiesen- und Waldgebiete. Mal tauchte ein Dorf auf, das aber schnell wieder im Nebel verschwand.
    »Nur noch ein paar Meilen, dann haben wir es geschafft«, sagte der Reporter.
    Dann erreichten sie endlich die Ortschaft Roupell. Es war genau drei Minuten nach Mittemacht.
    John ging noch mehr mit dem Tempo herunter. Die Häuser zu beiden Seiten der Straße waren nur Schattenwesen. Nirgendwo brannte Licht.
    »Jetzt sind wir genauso schlau wie vorher«, sagte Bill.
    John fuhr links ran und hielt.
    »Was hast du vor?« fragte der Reporter.
    »Ich suche die Polizeistation«, erwiderte der Inspektor und öffnete die
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