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GK0085 - Amoklauf der Mumie

GK0085 - Amoklauf der Mumie

Titel: GK0085 - Amoklauf der Mumie
Autoren: Jason Dark
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Wagentür. »Warte du solange auf mich.«
    Wenig später hatte der Nebel John Sinclair verschluckt. Er entdeckte das Bürgermeisteramt, eine Kneipe, aber keine Polizeistation. Doch dann hatte er Glück. Hinter einem der Fenster brannte Licht.
    John blieb stehen und klopfte gegen die Scheibe. Erst einmal geschah nichts; dann wurde die Gardine ein Stück zur Seite gezogen. Der Inspektor erkannte die Umrisse eines bärtigen Gesichts. John zückte seinen Ausweis und hielt ihn dicht gegen die Scheibe. Er war nicht sicher, ob der Mann etwas lesen konnte, auf jeden Fall öffnete er das Fenster.
    »Scotland Yard«, sagte John und räumte erst mal alle Mißverständnisse aus dem Weg. »Ich suche die Polizeistation.«
    Der Bärtige kratzte seinen Schädel. In seinem Gesicht stachen die dicken Tränensäcke besonders hervor.
    »Der Gendarm ist nicht da, Sir«, sagte er. »Er ist zu einer Beerdigung gefahren. Aber wenn ich Ihnen helfen kann…«
    »Vielleicht…«
    John erzählte von der Blockhütte und fragte, wo er sie finden könne.
    Das Gesicht des Bärtigen hellte sich auf. »Das kann ich Ihnen sagen, Sir. Da müssen Sie allerdings wieder zurückfahren. Etwa eine halbe Meile hinter dem Ort zweigt links ein kleiner Weg ab. Den müssen Sie hineinfahren. Er führt genau zu der Hütte. Aber die ist unbewohnt. Was wollen Sie da eigentlich?«
    John zuckte die Achseln. »Tut mir leid, darüber kann ich nichts sagen.«
    Der Geisterjäger drehte sich um und ging. Er ließ einen verdutzten Mann zurück.
    »Na, Erfolg gehabt?« fragte Bill, als John die Wagentür aufzog.
    »Ja. Ich weiß jetzt, wo unser Vögelchen Sitzt. Los, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.«
    John wendete den Bentley und fuhr zurück. Er hatte die Seitenscheibe heruntergekurbelt, um den kleinen Feldweg genau erkennen zu können. Fast wäre er daran vorbeigefahren, doch im letzten Augenblick sah er die Einmündung. John hatte die Scheinwerfer noch eingeschaltet. Schlierenartig wirbelten die Nebelschwaden durch die Lichtfinger. Die ersten Bäume tauchten auf.
    »Jetzt kann es nicht mehr weit sein«, meinte Bill. »Der wird sein Wochenendhaus nicht gerade auf eine Wiese gesetzt haben.«
    Der Wald wurde dichter. Weit kann es nicht mehr sein, dachte John und hielt. »He, willst du zu Fuß weitergehen?«
    Bill war erstaunt.
    »Ja, das ist mir sicherer.«
    »Meinetwegen.«
    Die Männer stiegen aus. John steckte seine Pistole in die rechte und seine Taschenlampe in die linke Manteltasche. Bill war unbewaffnet. Er war der Meinung, mit einer Knarre gegen eine Mumie doch nichts ausrichten zu können. Daß dies ein Fehler gewesen war, sollte der Reporter schon bald merken. Plötzlich blieb John stehen.
    »Ist was?« flüsterte Bill und schüttelte sich, da ihm ein Wassertropfen in den Nacken gelaufen war.
    John wandte seinem Freund das Gesicht zu. »Ich schlage vor, wir trennen uns. Wir werden die Blockhütte in die Zange nehmen. Geh du den Weg weiter. Ich schlage mich in die Büsche.«
    »Okay. Viel Glück dann.«
    John verschwand nach links im Gebüsch. Für Sekunden war noch ein leises Rascheln zu vernehmen, dann war es still. Der Inspektor kämpfte sich durch das Unterholz. Der Boden unter seinen Füßen war zäh und glitschig. Die Ausläufer des Sumpfes machten sich bemerkbar. Das Unterholz trat zurück. John mußte einen kleinen Hang hinaufklettern. Nicht gerade steil, aber durch den glatten Boden doch äußerst schwierig. Er verlor Zeit. John kam ins Schwitzen. Diese Schleicherei durch den Wald war verdammt anstrengend. Wann tauchte denn endlich die Hütte auf? Minuten vergingen, und dann sah John plötzlich einen hellen Fleck durch die grauweiße Nebelwand schimmern. Licht?
    Wenn ja, dann hatte er die Blockhütte erreicht. Der Inspektor wurde vorsichtiger. Er rechnete jeden Moment mit dem Auftauchen der Mumie. John duckte sich. Auf allen vieren näherte er sich der Blockhütte. Zwei, drei Meter trennten ihn noch von der Rückwand, John konnte bereits die rohen Bohlen erkennen, aus denen die Hütte gezimmert worden war. Sie waren naß vor Feuchtigkeit. Über sich entdeckte der Inspektor ein Fenster. Langsam richtete er sich auf. Er achtete darauf, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Behutsam schob John seinen Kopf vor, lugte mit dem rechten Auge durch die Scheibe. Die Hütte wurde innen von Kerzenlicht schwach erhellt. Soviel John erkennen konnte, befand sich niemand im Raum. Aber wo waren dann Tessa Mallay, der Professor und vor allen Dingen die Mumie? Der
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