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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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Ann Granger
Und hüte dich
vor deinen Feinden
Fran Varadys fünfter Fall
     
Aus dem Englischen von
Axel Merz
BLT
Band 92240
     
1. Auflage: Februar 2007
     
    BLT in der Verlagsgruppe Lübbe
    Deutsche Erstausgabe
Titel der englischen Originalausgabe: Watching Out erschienen by Headline Book Publishing,
a Division of Holder Headline PLC, London
© 2002 by Ann Granger
© für die deutschsprachige Ausgabe 2007 by
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach
Lektorat: Rainer Schumacher / Stefan Bauer
Umschlaggestaltung: Gisela Kullowatz
Titelbild: © getty-images/James Gritz
Satz: hanseatenSatz-Bremen, Bremen
Druck und Verarbeitung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN 978-3-404-92240-6
Sie finden uns im Internet unter
http://www.luebbe.de
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich
der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
     
Caroline Graham gewidmet, in Freundschaft und Dank für
ihre Aufmunterung und Unterstützung
    KAPITEL 1 Sechs von uns drängten sich in
der Wärme oben im The Rose Pub zusammen. Keiner von
uns sagte ein Wort. Unsere Aufmerksamkeit war auf einen
großen, staubigen geflochtenen Wäschekorb gerichtet. An
diesem Korb hing ein Schild auf einer Seite, auf dem zu lesen stand: ›Zurück an das Hotel Royal, Yarmouth‹, und auf
der anderen Seite ein zweites Schild: ›Privateigentum. Bitte
stehen lassen.‹
    »Ah«, sagte Marty zu guter Letzt und mit gezwungener
Zuversicht. »Sehen wir doch mal nach, was drin ist.«
Der Rose Pub war eine Londoner Taverne im alten Stil.
Er hatte braun glasierte Fliesen an den Außenwänden und
nikotinfleckige Raufasertapete innen. Der ursprüngliche Salon und der Thekenraum waren längst zu einem großen
Raum zusammengelegt worden, an dessen gegenüberliegendem Ende sich eine kleine Empore befand. Auf diese
Empore lud Freddy, der Wirt, Sänger und Komiker ein, um
sein Publikum zu unterhalten. Wer verzweifelt genug war,
um sich im Showbusiness zu versuchen, nahm seine Angebote an und stellte sich dort oben hin, wo er so verwundbar
war wie die Kokosnüsse an einem Wurfstand auf dem
Jahrmarkt, während die Kundschaft pfiff und rüde Bemerkungen brüllte.
Oben, wo wir uns misstrauisch mit dem Wäschekorb
auseinandersetzten, gab es eine richtige, wenn auch kleine
Bühne mit Vorhängen. Dies war nicht nur, was Freddy seinen Veranstaltungsraum nannte, sondern zugleich sein Privattheater, wo die größeren Shows spielten. Freddy war über
alle Maßen stolz auf seine Erfolge als Veranstalter. Die Aufführungen fanden nicht häufig statt, doch wenn es so weit
war, dann galten sie in der Gegend als etwas, das man nicht
versäumen durfte, und die Sitzplätze waren stets ausverkauft.
Freddy war kein Mann, der mit Geld um sich warf, und
steckte stets nur bescheidene Beträge in die Produktion seiner Shows, die er immer am Eingang wieder zurückgewann.
Er wusste, wie man das Maximum aus einer Produktion
herausholte, während jemand anderes all die Arbeit hatte,
bis die Show stand. Als Organisator suchte Freddy seinesgleichen. Doch sein natürlicher Geiz zeigte sich in unserer
Umgebung. Der Veranstaltungsraum war seit Jahren nicht
mehr renoviert worden, und die ausgeblichenen Samtvorhänge auf der Bühne sahen aus, als würden sie unter dem
Gewicht der Jahre und des angesammelten Drecks jeden
Moment herunterfallen. Außerdem hing ein haftender Geruch in dem Raum, zu dem jedes einzelne der hundertzwanzig Jahre währenden Geschichte des Rose Pub beigetragen hatte.
Der Grund für unsere Anwesenheit war, dass wir hier oben
auf der Bühne auf Freddys Einladung hin eine dramatische
Adaption von Conan Doyles Roman Der Hund von Baskerville spielen sollten. Es war Freddys neueste schlaue Idee, wie
er die Massen unterhalten und gleichzeitig ein paar zusätzliche Mäuse verdienen konnte. Das Stück war von unserem
Regisseur Marty umgeschrieben worden. Er war selbst ein
Autor und hätte liebend gerne eines von seinen eigenen Stücken auf die Bühne gebracht, doch Freddy wollte traditionelle Unterhaltung, und was Freddy wollte, das bekam er
auch.
»Vielleicht«, hatte Marty optimistisch gesagt, »vielleicht
lässt er mich, wenn wir richtig gut sind, beim nächsten Mal
eins von meinen Stücken aufführen.«
Das war extrem unwahrscheinlich, doch kreative Künstler und Autoren sind zarte Seelen, und Marty benötigte
sämtliche Aufmunterung, die er bekommen konnte.
Für diejenigen unter Ihnen, die die Handlung von Conan
Doyles Erzählung nicht
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