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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden
Autoren: Jason Dark
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magische Quadrat. Die Luft über der geometrischen Figur schien zu flimmern.
    Johns Nerven vibrierten. Es mußte gleich etwas geschehen, er spürte es deutlich, empfing auf einmal unsichtbare Strahlen, die sich wie 1000 kleine Nadeln in sein Gehirn bohrten.
    Die Strahlen wurden intensiver, verdichteten sich und formten sich zu Worten.
    Der Magier sprach aus dem Dämonenreich zu John Sinclair!
    Klar und deutlich vernahm der Inspektor jeden Satz.
    »Ich habe auf dich gewartet, John Sinclair. Schon in London erkannte ich, daß du mein größter Gegner bist. Leider hatte ich dich damals noch ein wenig unterschätzt, sonst wärst du schon tot. Aber für mich bist du nicht groß genug, Mensch. Denn Sourette ist niemand gewachsen. Und erst recht kein Sterblicher.«
    »Warum zeigst du dich nicht?« formulierte John in Gedanken diesen Satz.
    Sourette lachte. »Keine Sorge. Ich komme schon früh genug, um dich zu holen.«
    John zuckte die Schultern. »Versuch es nur. Da du mich sowieso schon als Opfer sicher weißt, kannst du mir auch einige Fragen beantworten.«
    »Ja«, drang die Stimme in Johns Nervenzentrum.
    »Weshalb hast du in London die große Schau abgezogen und dich damit ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Ich meine, für mich war es gut, so bin ich auf deine Spur gestoßen.«
    »Es war ein Fehler«, antwortete Sourette. »Aber ich war lange verbannt. Zu lange. Ich wollte mich der Welt zeigen, wollte beweisen, wie groß und mächtig ich bin, bevor ich mit meiner Rache begann. Cascabel war dazu ausersehen, mich aus dem Dämonenreich wieder in diese Welt zu holen. Er hat den Schädel aus dem Museum gestohlen, ihn hier in die Mühle gebracht, die magischen Symbole angeordnet und die geheimnisvollen Beschwörungen gesagt. Durch ihn allein konnte ich wieder zurückkommen, so, wie es der Fluch vorausgesagt hat.«
    »Aber Cascabel ist tot. Dein Diener kann dir nicht mehr helfen. Hier liegt er.«
    John wandte sich um und zeigte auf den am Boden liegenden Gnom.
    »Ich weiß es, John Sinclair. Und deshalb wirst du auch tausend Tode erleiden.«
    »Da bin ich gar nicht mal so sicher«, erwiderte John im spöttischen Tonfall. »Es haben schon ganz andere Leute versucht, mich fertigzumachen. Sogar Dämonen und Vampire.«
    Sourette lachte spöttisch. »Ich glaube dir nicht. Cascabel war ein Mensch. Es war einfach, ihn zu besiegen.«
    »Und Marion Nelson?«
    »Zufall. Ich, Sourette, werde dafür sorgen, daß es deine letzte Tat war.«
    Nach diesen Worten legte sich wieder die bedrückende Stille über das Verlies. Keine Stimme, kein Wort drang mehr in Johns Gehirn.
    Minutenlang hörte der Inspektor nur das Schlagen seines eigenen Herzens. Dann spürte er plötzlich einen kalten Luftzug, der wie ein Todeshauch seinen Nacken streifte und dann weiter wehte.
    Plötzlich begannen die Kerzen zu flackern. Die Flammen bogen sich auf die Seite, für einen Moment sah es so aus, als würden sie verlöschen, doch dann richteten sie sich wieder auf und brannten ruhig weiter.
    Etwas mußte in das Innere des Quadrates eingedrungen sein.
    Schon ballte sich die Luft über dem Viereck zusammen, wurde zu einer Wolke, die langsam Form annahm.
    Menschliche Form.
    Sourette war gekommen!
    Er sah genauso aus wie auf der Bühne. Er trug immer noch einen schwarzen Frack und das weiße Hemd. In seinem Gesicht prangte der Vollbart, über dem ein Paar glühende Augen funkelten.
    John hatte keine Angst. Mit leicht gespreizten Beinen stand er da, war sich seiner Stärke vollauf bewußt.
    Sourette verließ das magische Quadrat nicht. Die Blicke der Männer kreuzten sich.
    Von den Augen des Dämons ging eine höllische Kraft aus. Mit Gewalt mußte sich John gegen den mächtigen hypnotischen Ansturm stemmen.
    »Du bist zu schwach, Mensch«, drang Sourettes Stimme an sein Ohr.
    Mit riesengroßer Anstrengung drehte John den Kopf, wandte dem Magier sein Profil zu.
    Sofort ließ die Kraft der Hypnose nach.
    »Du siehst, es gelingt nicht immer«, sagte John Sinclair schweratmend. »Auch ein Magier ist nicht allmächtig.«
    Der Dämon lachte. Es war ein siegessicheres, triumphierendes Lachen. »Ich weiß, daß du ein besonderer Gegner bist, Sinclair. Aber vor 300 Jahren haben schon einmal Menschen versucht, stärker zu sein als ich. Es ist ihnen nicht gelungen. Und auch du wirst kein Glück haben. Ich verlasse jetzt mein magisches Quadrat, um dich endgültig zu vernichten.«
    John war ein wenig zur Seite getreten, stand etwas außerhalb des Kerzenscheins und
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