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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden
Autoren: Jason Dark
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hatte er einen Kampf gewonnen.
    Allerdings konnte er nur einen Teilerfolg buchen.
    Noch war Sourette nicht vernichtet. Und der Magier würde alles daransetzen, um ihn zu töten.
    Ein leises Seufzen ließ John herumfahren. Gleichzeitig spürte er einen eiskalten Hauch im Nacken.
    Wie aus dem Nichts war Marion Nelson entstanden. Ihr Körper war durchsichtig wie Glas und wurde von einem dunkelroten Licht umstrahlt.
    Langsam schwebte die Geistererscheinung auf Kitty Jones zu.
    John Sinclair war schon einmal mit diesem Wesen in Berührung gekommen. Er wußte, daß Marion Nelson unverwundbar war. Aber es gab eine Möglichkeit, um sie für immer zu erlösen.
    Bei ihrer ersten Begegnung hatte Marion zwei Existenzen besessen. Eine in der diesseitigen und eine in der jenseitigen Welt. Doch der Gnom hatte eine Existenz ausgelöscht. Marion Nelson lebte jetzt als Geistkörper. Und auch nur so lange, wie ihr eigener Kopf sich in dem magischen Quadrat befand.
    Langsam beugte sich Marion über die bewußtlose Kitty Jones. John Sinclair schien sie gar nicht zu bemerken.
    Der Inspektor wurde eiskalt bis ins Mark. Nicht umsonst nannte man ihn den Geistertöter.
    Er zog seine Pistole, trat dicht an den Rand der Luke, suchte sich den besten Schußwinkel aus und zielte genau.
    John Sinclair visierte den Kopf der Unglücklichen an.
    Dann schoß er.
    Dreimal peitschten die Schüsse durch die unheimliche Mühle, schallte donnernd das Echo an den Wänden wider.
    Der Kopf in dem magischen Quadrat wurde von den Kugeln hin und her geworfen.
    Ein schreckliches Stöhnen ließ John Sinclair herumfahren. Das grauenvolle Bild, das sich seinen Augen bot, würde er sein Lebtag nicht vergessen.
    Marion Nelson lag endgültig im Sterben.
    Es schien, als hätte John Sinclair den Geistkörper getroffen.
    Der Kopf der Geistererscheinung war kaum noch vorhanden. Der Körper zuckte wie unter elektrischen Stromstößen. Marion Nelsons Hände fuhren wild in der Luft herum. Eine weißgelbe Qualmwolke drang aus ihrem Leib.
    Dann war auf einmal alles vorbei. Das rote Licht verschwand, und selbst der Qualm löste sich auf.
    Nichts blieb zurück.
    Langsam trat John zu der am Boden liegenden Kitty. Ganz leicht schlug er mit der Hand gegen ihre Wangen.
    Unendlich mühsam öffnete das Mädchen seine Augen.
    »Wo – wo bin ich?« hauchte Kitty.
    John lächelte beruhigend. »In Sicherheit.«
    »Mr. Sinclair. Mein Gott, was ist passiert. Wo ist Marion. Und dieser schreckliche Gnom.«
    Kittys Stimme war auf einmal schrill geworden. Zu tief steckte noch die Angst in ihr.
    »Das erzähle ich Ihnen später. Kommen Sie erst einmal. Sie müssen hier weg.«
    John half dem Mädchen hoch. Er stützte Kitty, als sie zur Tür gingen und achtete darauf, daß sie nicht den Kopf zu sehen bekam.
    Da sah Kitty die in der Tür steckende Axt. Ihre Fingernägel krallten sich in Johns Arm.
    »Der Bucklige. Ist er…?«
    »Ja, er ist tot.«
    Kitty schwieg.
    John drehte den Schlüssel im Schloß und zog die schwere Tür auf.
    »Wo bringen Sie mich hin?« fragte Kitty.
    »Zu meinem Wagen«, erwiderte John, der sich gegen den Wind anstemmte. »Können Sie fahren?«
    »Ja, Mr. Sinclair.«
    »Gut. Dann so schnell wie es geht ins Dorf. Sehen Sie den Weg dort? Gehen Sie ihn hinunter. Er führt an einem Gebüsch vorbei, hinter dem ein Renault steht. Sie können den Wagen nicht verfehlen. Hier sind die Schlüssel.«
    Kitty nahm sie und blickte John mit angstgeweiteten Augen an. »Und was haben Sie vor, Mr. Sinclair.«
    »Ich muß noch etwas erledigen.«
    »Hier in der Mühle?«
    »Ja.«
    »O Gott«, schluchzte Kitty auf. »Ich wünsche Ihnen viel Glück«, flüsterte sie tränenerstickt, wandte sich um und rannte den Weg hinunter.
    John sah ihr lange nach, bis die Dunkelheit sie verschluckte. Dann ging er zurück in die Mühle, um Sourette, den Magier, endgültig zu vernichten…
    ***
    Mit einem dumpfen Laut fiel die Tür der Mühle hinter John Sinclair zu.
    Stille umfing den Inspektor. Selbst der Wind hatte aufgehört in dem Dachgebälk zu heulen. Es schien, als hätte sich der Magier mit den Kräften der Natur verbündet.
    John Sinclair trat bis an den Rand der Luke. Die schwarzen Kerzen in dem Verlies brannten noch immer. Ihr rotgelbes Licht übergoß die Menschenknochen und ließ sie wie in einem unsichtbaren Feuer glühen.
    Über die Leiter kletterte John Sinclair nach unten. Hier – in dem geheimnisvollen Keller – wollte er auf den Magier warten.
    Sinnend betrachtete der Inspektor das
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