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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden
Autoren: Jason Dark
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Kopf eines Mannes!
    »Wieder ein Opfer für den großen Sourette«, flüsterte der Bucklige. »Morgen hole ich mir dann das dritte. Aber vorher bist du dran. Wir wollen deine Freundin nicht länger warten lassen.«
    Der Bucklige stellte die Kerze ab, legte den Kopf daneben, faßte hinter seinen Rücken und zog das Beil aus einer Scheide. Mit einem sichelförmigen Hieb ließ er es durch die Luft zischen.
    Die Stahlschneide blitzte gefährlich. Sie fegte nur um Millimeter an Kittys Kehle vorbei.
    Abermals holte er zu einem Schlag aus.
    Kitty schrie auf, als ihr die höllisch scharfe Schneide einige Haare abtrennte.
    Cascabel atmete schwer. Die Nervenstränge in seinem verwüsteten Gesicht zuckten.
    »Zweimal habe ich bewußt vorbeigeschlagen«, flüsterte er, »aber der nächste Hieb wird deinen Kopf vom Körper trennen!«
    Kitty Jones hörte die letzten Worte nicht mehr. Eine gnädige Ohnmacht hatte sie umfangen.
    Der Gnom fluchte.
    Wütend zischte er durch die Zähne. An den Haaren zog er Kitty zu sich heran, legte sie in die richtige Stellung. Dann hob er das Beil…
    ***
    John Sinclair kam zu spät.
    Obwohl er wie ein Irrer gefahren war, hatte er den Buckligen nicht mehr vor der Mühle erreichen können.
    Die Mühle selbst lag auf einem Hügel. John Sinclair parkte den Renault am Rande eines Gebüschs und näherte sich dem Bauwerk von der Seite.
    Geschickt nutzte er die natürlichen Deckungsmöglichkeiten aus.
    Schwarz, drohend und unheimlich ragte die Mühle in den nachtdunklen Himmel.
    Es hatte aufgehört zu regnen. Dafür war der Wind stärker geworden und jagte dicke, dunkle Wolkenberge vor sich her. Vom Atlantik drang das Rauschen der Brandung, die mit ungeheurer Wucht gegen die Klippen gischtete, an Johns Ohren.
    Geduckt stemmte sich der Scotland Yard-Inspektor gegen den Wind an. Der Weg zur Mühle war beschwerlich. Der Sandboden war durch den Regen naß und rutschig geworden.
    Doch schließlich stand John Sinclair vor der Mühle.
    Sie wirkte aus der Nähe gesehen wie ein gewaltiges Insekt. John ging einige Schritte zur Seite und stand jetzt direkt vor der Vorderfront. Sein Blick traf die klobige Eingangstür. Es schien unmöglich, sie aufzubrechen.
    Dicht vor dem Inspektor ragte einer der großen Flügel in den Nachthimmel. Das Gestell war unten fast zwei Meter breit, wurde jedoch mit zunehmender Höhe schmaler. Dicke waagerechte Holzspanten luden direkt zum Klettern ein.
    John Sinclair wagte es.
    Ein Klimmzug brachte ihn auf die erste Spante. Sie knackte verdächtig unter seinen Füßen, als er mit seinem ganzen Gewicht darauf stand.
    Der Inspektor preßte die Zähne zusammen. Er mußte den Aufstieg wagen. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Er hatte vorhin, als er noch auf dem Boden stand, im oberen Drittel der Mühle einige Öffnungen gesehen. Seiner Schätzung nach gerade groß genug, um einen Mann hindurchzulassen.
    John Sinclair kletterte weiter. Meter um Meter legte er zurück. Der Wind pfiff ihm um die Ohren.
    John hatte Mühe, nicht von den glitschig feuchten Holzplanken abzurutschen. Nur gut, daß die Flügel festgestellt waren.
    Endlich sah er eine der Öffnungen vor sich. Vögel hatten darin genistet. In der Ecke erkannte John die Reste eines Nestes.
    Der Inspektor ruhte sich eine halbe Minute aus. Sein Atem ging schnell und keuchend. Noch lag der schwierigste Teil vor ihm.
    John schob sich behutsam auf die äußere linke Kante der um die Hälfte schmaler gewordenen Spante, streckte den linken Arm aus und bekam den Rand der Öffnung zu fassen.
    Weit beugte John seinen Oberkörper vor, löste das linke Bein von der Spante und fand mit den Zehenspitzen im Mauerwerk Halt. Er spürte, wie seine linke Wade vor Anstrengung zitterte.
    Blitzschnell löste John das rechte Bein von der Holzspante. Für Bruchteile von Sekunden hing er in der Schwebe, ohne einen richtigen Halt. Dann faßte seine rechte Hand zu, umklammerte ebenfalls den Rand der Öffnung.
    John stemmte sich hoch, beugte den Oberkörper nach vorn und zwängte ihn durch den Spalt.
    Ruckartig bewegte er sich vorwärts. Beide Jackenärmel rissen auf. John keuchte vor Anstrengung, doch die Mühe lohnte sich.
    Wenig später befand sich John Sinclair im Innern der Mühle.
    Ganz kurz ließ er seine kleine Taschenlampe aufblitzen. Er befand sich in einer großen Abstellkammer. Aufgewirbelter Staub kitzelte seine Nase. John sah zwei wuchtige, an der Wand abgestellte Mühlsteine. In einer Ecke lagen mehrere Werkzeuge.
    John Sinclair ging einige Schritte
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