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GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire
Autoren: Jason Dark
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spitzen Zähne sahen aus wie weiße Dolche.
    Charles Mannering drehte sich im Kreis, suchte nach einem Ausweg, um den Wall der Vampire zu durchbrechen.
    Es gab keinen.
    Die ersten Hände griffen nach ihm.
    Charles Mannering riß sich los, taumelte einen Schritt zurück und prallte gegen die Wand.
    Die Vampire lachten, weideten sich an seiner grenzenlosen Angst.
    Fäulnisgeruch drang in Charles’ Nase.
    Starke Arme rissen ihn herum.
    Charles Mannering sah in schrecklich entstellte Gesichter, in Fratzen, wie sie in den schlimmsten Alpträumen nicht vorkommen.
    Das Grauen lähmte Charles Mannerings Verstand. Er bekam nicht mehr richtig mit, wie er zu Boden geworfen wurde, wie scharfe Fingernägel ihm die Kleider zerfetzten.
    Charles Mannering war wahnsinnig geworden!
    Und plötzlich ließen die Vampire von ihrem Opfer ab. Kreischend traten sie zurück, flohen in Richtung Ausgang. Der Unheimliche mußte blitzschnell die Tür aufschließen und die Vampire nach draußen lassen.
    Er, der selbst zu den Dämonen gehörte, spürte mit einemmal auch die starke Ausstrahlung, die von Charles Mannering herrührte. Panikartig floh das Monster nach draußen. Die Tür ließ es offen.
    Nur Minuten später erhob sich Charles Mannering.
    Aus stumpfen, glanzlosen Augen sah er sich um, bemerkte das etwas hellere Rechteck der offenen Tür und lief nach draußen.
    Hier begann der Inspektor plötzlich zu tanzen und rannte dann wie von Furien gehetzt in Richtung Deadwood Corner. Mit fast traumwandlerischer Sicherheit fand er den Pfad durch das Moor.
    Charles Mannering war zwar den Vampiren entkommen, doch der Preis dafür war sehr hoch gewesen.
    Charles hatte ihn mit seinem Verstand bezahlen müssen.
    ***
    Tack, tack.
    Unruhig wälzte sich Gil Dexter im Bett herum. Hatte er nicht eben ein Geräusch gehört?
    Da, jetzt wieder.
    Tack, tack.
    Mit einem Fluch fuhr Dexter im Bett hoch. Seine flache Hand knallte auf den Schalter der Nachttischlampe.
    »Was ist denn?« murmelte Lilian, seine junge Frau, neben ihm.
    »Ich glaube, da ist jemand am Fenster. Ich seh’ mal nach.«
    »Ach, laß doch, du hast bestimmt nur geträumt.«
    Gil gab keine Antwort, sondern schlüpfte in seine Pantoffeln.
    Leise näherte er sich dem Zimmerfenster und schob behutsam die Vorhänge zurück.
    Ein grinsendes Gesicht starrte ihn an. Im ersten Impuls zuckte Gil zurück, doch dann wurde er wütend.
    Mit einem Fluch riß er das Fenster auf. »Verdammt noch mal. Ich werde dir…«
    Seine weiteren Worte gingen in ein dumpfes Gurgeln über, denn zwei Hände legten sich wie Stahlklammern um seinen Hals. Blitzartig wurde Gil Dexter die Luft aus den Lungen gepreßt. Gleichzeitig zog ihn der Unbekannte nach draußen.
    Gil Dexter bekam das Übergewicht und fiel aus dem Fenster. Den Schrei seiner Frau hörte er nur im Unterbewußtsein.
    Zum Glück schliefen die Dexters Parterre, so daß Gil relativ sanft auf die feuchte Erde des Vorgartens fiel.
    Der Kerl hatte ihn zwangsläufig loslassen müssen, doch nun bückte er sich, um abermals Gils Kehle zu umklammern.
    Gil Dexter war Karatekämpfer. Sein Körper war durchtrainiert, und seine Reflexe waren besonders ausgebildet.
    Ehe ihn der Kerl zum zweitenmal überraschen konnte, rollte sich Gil zur Seite.
    Die würgenden Hände faßten ins Leere.
    Dann stand Gil Dexter schon auf den Beinen.
    Ehe sich der Unbekannte versah, hatte ihm Gil schon einen Schlag verpaßt.
    Der Kerl flog zurück und krachte in die Büsche des Vorgartens.
    Gil setzte nach.
    Der Mann arbeitete sich soeben aus dem Gebüsch hervor. Im Dunkel der Nacht sah Gil deutlich das Weiß des Gesichtes leuchten.
    Und plötzlich begann der Unbekannte zu lachen. Es war ein hohles, geiferndes Lachen, das Gil einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
    Weit schallte das Gelächter durch die Nacht.
    Gil Dexter wurde es zu viel.
    »Der ist verrückt«, murmelte er und schlug wohldosiert zu.
    Sein Handkantenschlag leistete ganze Arbeit. Der Unbekannte verdrehte die Augen und fiel seufzend zu Boden.
    Schweratmend sah Gil auf ihn hinab.
    Durch den Schrei seiner Frau waren Menschen aus dem Schlaf geschreckt worden. Hinter vielen Fenstern flammte Licht auf.
    Lilians Stimme brachte Gil in die Wirklichkeit zurück.
    »Was ist passiert?«
    Dexter wischte sich über die Stirn. »Gar nichts ist passiert. Wahrscheinlich wollte der Kerl einbrechen. Aber die Schau habe ich ihm gestohlen.«
    Lilian sah schaudernd auf den am Boden liegenden Mann. »Ist er…? Ist…?«
    »Nein, er ist nicht
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