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GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire
Autoren: Jason Dark
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so aus, als bahne sich wieder ein neues Abenteuer an.
    »Was halten Sie von der Sache, John?« wandte sich Superintendent Powell an seinen Inspektor.
    »Ich fürchte, unser Kollege ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen.«
    »Aber keinem gewöhnlichen Verbrechen«, warf der Arzt ein. »Der Kranke hat oft im Wahn gesprochen. Worte wie Vampire und Särge kamen darin vor. Ich schreibe das allerdings eher seiner überreizten Phantasie zu.«
    »Inspektor Mannering war kein Phantast«, sagte Superintendent Powell.
    Der Arzt sah etwas pikiert auf. »Wie Sie meinen, Sir.«
    Powell nickte. »Das wäre dann ja alles.«
    »Ja«, erwiderte der Arzt. »Sollte sich irgend etwas mit dem Patienten ändern, lasse ich Sie sofort benachrichtigen.«
    Wenig später saßen Powell und John Sinclair in dem Dienstwagen des Superintendenten und ließen sich nach New Scotland Yard bringen. Während der Fahrt ging John den Fall noch einmal durch.
    Alles hatte damit begonnen, daß ein Mann verschwunden war. An und für sich eine alltägliche Sache. Doch dann verschwand ein zweiter, ein dritter, und schließlich waren es sechs Vermißte.
    Durch eine Anzeige wurde Scotland Yard erst aufmerksam, als bereits fast alles zu spät war. Charles Mannering wurde mit der Aufgabe betraut, den Fall aufzuklären. Er fand Spuren, die zu dem kleinen Ort Bradbury führten. Und noch etwas hatte Charles Mannering herausgefunden. Alle sechs Verschwundenen gehörten einer okkulten Gemeinschaft an, die mit dem Jenseits Kontakt aufnehmen wollte. Bei einem der Verschwundenen wurde in der Wohnung ein Hinweis auf Deadwood Corner gefunden. Für Charles Mannering natürlich eine heiße Spur. Er schlüpfte in die Rolle eines Malers und machte sich auf den Weg.
    Sein erstes und gleichzeitig letztes Lebenszeichen war ein rätselhafter Funkspruch gewesen. Den Text hatte John Sinclair fast noch genau im Kopf.
    Bin auf Deadwood Corner eingetroffen. Habe ein Mädchen kennengelernt namens Grace Winlow. Diese Frau scheint ein Vampir zu sein! Ja, Vampir. Bitte stellt Nachforschungen an. Melde mich morgen wieder.
    Ein Morgen gab es für Charles Mannering nicht mehr. Wenigstens nicht in einer normalen Verfassung.
    Die Dienstlimousine hielt vor dem Scotland Yard-Gebäude.
    »Kommen Sie noch mit in mein Büro«, sagte Sir Powell.
    »Wenn’s unbedingt sein muß«, murmelte John. »Hätte eigentlich Durst auf einen Whisky.«
    »Was sagten Sie, Inspektor?«
    John sah seinen Chef entwaffnend an. »Ich fragte, ob Sie auch Whisky haben. In Ihrem Zimmer, meine ich.«
    Sir Powell fixierte John durch seine dicken Brillengläser.
    »Sie sind im Dienst, Inspektor Sinclair.«
    »Man wird ja mal fragen dürfen.«
    Sir Powell sagte nichts.
    John konnte sich diese kleinen Freiheiten bei seinem stockkonservativen Vorgesetzten erlauben, denn seine Aufklärungsquote lag bei fast hundert Prozent. Und so etwas imponiert eben auch einem Sir Powell.
    Oben in Powells Büro ging der Superintendent an einen in der Wand eingebauten Tresor und holte einen schmalen Aktenordner hervor.
    »Hier sind Mannerings Ergebnisse zusammengefaßt«, sagte Sir Powell. »Wir haben unter anderem auch nach dieser gewissen Grace Winlow geforscht. Es gibt natürlich Hunderte von Frauen dieses Namens. Aber es gibt nur eine Grace Winlow in der Umgebung von Bradbury.«
    »Dann ist uns schon viel geholfen«, meinte John Sinclair.
    »Gar nicht ist uns geholfen, Inspektor. Diese Grace Winlow ist schon 200 Jahre tot«
    Johns Gesicht wurde hart. »Dann hatte Charles Mannering wohl doch recht«, sagte er leise.
    »Ja, es sieht so aus«, erwiderte Superintendent Powell. »Sie müssen sich sofort um die Sache kümmern, John. Mit Vampiren haben Sie ja einige Erfahrung.«
    John Sinclair zündete sich eine Zigarette an. Nachdem er die ersten Rauchwolken ausgestoßen hatte, meinte er: »Ich werde inkognito hinfahren. Es ist besser so.«
    Sir Powell war einverstanden.
    John klemmte sich in seinen silbergrauen Bentley, fuhr nach Hause und packte einen Koffer. Anschließend fuhr er in Richtung Norden, der kleinen Ortschaft Bradbury entgegen.
    ***
    »Willst du dir wirklich die Gegend um Bradbury ansehen?« fragte Lilian Dexter ihren Mann.
    Gil biß herzhaft in die Toastschnitte. »Und ob«, sagte er kauend. »Was ich mir einmal vorgenommen habe, führe ich auch durch.«
    »Ich weiß nicht so recht.« Lilian zuckte fröstelnd die Achseln.
    »Du kannst hierbleiben. Schläfst einige Stunden, und heute abend machen wir es uns gemütlich.«
    Lilian
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