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GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire
Autoren: Jason Dark
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aufgerissen. Das Blut rann in Bächen an seinen Armen herunter. Dazu kam noch das verrückte Gebrüll, das bei einem normalen Menschen fast die Trommelfelle platzen ließ.
    Dann hatte Charles Mannering die beiden Männer entdeckt.
    Schreiend und mit gefletschten Zähnen warf er sich gegen das Gitter. Seine blutbesudelten Fäuste umklammerten die Stäbe und versuchten, sie auseinanderzureißen.
    Gil Dexter und der Konstabler wichen unwillkürlich zurück. Gil sah, daß auf der Stirn des Polizeibeamten ein dicker Schweißfilm lag.
    Plötzlich verstummt das Gebrüll.
    Fast ohne Ansatz sackte Charles Mannering zusammen und blieb keuchend am Boden liegen. Sein Körper zuckte wie unter schweren Stromstössen.
    »Der ist ja nicht mehr normal«, flüsterte der Konstabler.
    »Merken Sie das jetzt erst?« erwiderte Gil sarkastisch.
    Burns warf ihm einen bösen Blick zu und sagte: »Kommen Sie. Ich glaube, hier haben wir nichts mehr zu suchen.«
    »Wollen Sie nicht lieber einen Arzt holen?«
    Burns schüttelte den Kopf. »Geht nicht. Unser Doc ist schon die ganze Nacht im Nachbardorf bei einer Entbindung. Vor heute mittag wird er bestimmt nicht zurückkommen.«
    Die Männer betraten wieder das Dienstzimmer.
    Lilian blickte ihren Mann ängstlich an. »Was war los?«
    »Nichts«, antwortete Gil. »Wenigstens nichts, was dich beunruhigen könnte.«
    Lilian stellte auch keine weiteren Fragen.
    »Kannten Sie den Inspektor eigentlich?« wollte Gil Dexter von dem Konstabler wissen.
    »Nein. Ich habe ihn nie gesehen. Auch als ich beim Yard anrief, tat man sehr geheimnisvoll. Weiß auch nicht, warum.«
    Inzwischen hatten sich Menschen vor der Polizeistation versammelt. Sie alle waren durch das Brüllen aufgeschreckt worden.
    Ein schwergewichtiger Mann betrat das Dienstzimmer und wollte wissen, was geschehen war.
    »Nichts von Bedeutung«, erwiderte Burns. »Geht wieder an eure Arbeit.«
    Draußen von der Straße hörte man das Brummen eines Automotors. Sekunden später stoppte ein Krankenwagen vor dem Haus.
    Zwei Männer sprangen heraus, öffneten die hintere Tür und betraten dann mit einer Bahre das Zimmer.
    »Wir sollen Inspektor Mannering abholen«, sagte einer, ein Kerl wie ein Baum.
    »Er ist hinten in der Zelle. Warten Sie, ich gehe mit. Muß die Tür aufschließen«, murmelte Burns und griff nach seinem Schlüsselbund.
    Die drei verschwanden nach hinten.
    Wenig später waren sie schon wieder zurück. Charles Mannering lag festgeschnallt und mit geschlossenen Augen auf der Bahre. Konstabler Burns mußte noch ein Protokoll unterschreiben, und dann zogen die beiden Männer sofort wieder ab.
    Alles war blitzschnell über die Bühne gegangen. Die Männer hatten so gut wie kein Wort mehr gesprochen.
    »Komisch«, murmelte Gil Dexter. »Irgend etwas stimmt da nicht.«
    »Machen Sie sich mal da keine Gedanken«, sagte der Konstabler. »Es ist bestimmt besser.«
    Doch Gil Dexter hörte nicht auf ihn. Ihm erschien der Fall verdammt mysteriös.
    »Irgend jemand muß diesen Inspektor doch gesehen haben«, sprach er mehr zu sich selbst.
    Der Konstabler sah ihn argwöhnisch an. »Was haben Sie vor?«
    »Mich ein wenig um die Sache kümmern. Der Urlaub wird mir sonst zu langweilig.«
    »Gil, ich bitte dich«, rief Lilian Dexter. »Das geht dich doch alles nichts an.«
    »Und ob mich das was angeht. Der Mann wollte schließlich bei uns einbrechen. Wir haben ja noch 14 Tage Urlaub vor uns. Und in der Zeit werden wir uns mal ein wenig die Gegend um Bradbury ansehen. Vielleicht erleben wir eine kleine Überraschung. Ich habe da so ein komisches Gefühl…«
    ***
    Der Arzt nahm die Goldrandbrille ab, wischte sich über die Augen und sah seine beiden Gegenüber nachdenklich an.
    »Es gibt keinen Zweifel«, sagte er in seiner ruhigen, bedächtigen Art. »Ihr Kollege ist wahnsinnig geworden.«
    »Also doch«, erwiderte Superintendent Powell von Scotland Yard.
    Der zweite Mann enthielt sich einer Antwort. Er hieß John Sinclair und war wohl der beste Agent, den diese Polizeiorganisation zur Zeit aufzubieten hatte.
    John Sinclair war groß, durchtrainiert und hatte blondes kurz geschnittenes Haar. Er wurde nur dort eingesetzt, wo normale Techniken versagten. Hauptsächlich bei Fällen, die ins Mystische, Okkulte gingen. John Sinclair hatte in den letzten zwei Jahren sagenhafte Erfolge errungen. Sein letzter Fall lag erst knapp einen Monat zurück. Er hatte damals Sakuro, einem Dämonen aus der fernen Vergangenheit, das Handwerk gelegt.
    Und jetzt sah es
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