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GK0031 - Sakuro, der Dämon

GK0031 - Sakuro, der Dämon

Titel: GK0031 - Sakuro, der Dämon
Autoren: Jason Dark
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Gerald wieder diesen kalten Hauch im Nacken spürte. Er schüttelte sich unwillkürlich, und wollte zu dem Glas Wasser greifen, um einen kleinen Schluck zu trinken.
    Der Arm blieb mitten in der Bewegung stehen.
    Sir Gerald Hopkins spürte plötzlich eine eisige Kälte, die an den Beinen anfing und bald seinen gesamten Körper erfaßte.
    Er wollte noch etwas sagen, doch nur ein Krächzen kam von seinen Lippen.
    Unruhe machte sich unter den Zuhörern breit.
    »Schnell einen Arzt. Seht doch!« rief jemand.
    Gebannt starrte alles auf das Rednerpult. Bis auf das Surren der Fernsehkameras, die jede Einzelheit festhielten, war es totenstill in dem Konferenzraum.
    Dann brach Sir Gerald zusammen.
    Tumult entstand.
    Zwei Männer liefen auf das Rednerpult zu. Zuhörer, die von Beruf Arzt waren.
    Sie kümmerten sich sofort um den am Boden liegenden Sir Gerald.
    Einer zog ihm das linke Augenlid hoch. »Exitus«, sagte er.
    »Da kann man nichts mehr machen«, meinte sein Kollege. »Hat sich wohl ein wenig übernommen, der gute Sir Gerald. Naja, in seinem Alter kein Wunder. Ich bestelle einen Leichenwagen. Bleiben Sie solange hier.«
    »Einverstanden.«
    Nein, keinen Leichenwagen, wollte Sir Gerald schreien, doch kein einziger Laut drang aus seiner Kehle.
    Sir Gerald Hopkins bekam alles mit, was um ihn herum geschah. Er hörte jedes Wort, sah sogar in die Gesichter der Neugierigen, die ihn teils mit höhnischen, teils mit mitleidigen Blicken betrachteten.
    »Der Leichenwagen ist da«, murmelte jemand.
    »Tja«, sagte ein anderer, »so kann es gehen. Erst oben und dann im Sarg.«
    Zwei Männer hoben Sir Gerald auf und legten ihn in einen Kunststoffsarg. Knirschend wurde der Deckel zugeschraubt.
    Sir Gerald Hopkins wurde weggebracht.
    Sakuro hatte den ersten Teil seiner Rache hinter sich gebracht…
    ***
    Kopfschüttelnd legte Sheila Hopkins den Hörer auf. »Typisch Dad«, sagte sie. »Immer nur die Arbeit im Kopf.«
    »Ein Glück, daß du nicht genauso bist«, grinste Bill und legte eine neue Schallplatte auf den Teller.
    Einschmeichelnde Tanzmusik füllte den elegant eingerichteten Raum.
    »Darf ich bitten, junge Lady?« fragte Bill galant.
    »Wenn Sie mir nicht zu nahe kommen, mein Herr.«
    Bill Conolly lachte und nahm Sheila in die Arme.
    Sie bewegten sich im Takt der leisen Musik. Sheila und Bill waren sich im Laufe der Zeit nähergekommen, hatten sich besser kennen- und liebengelernt. Die schrecklichen Abenteuer waren vergessen.
    Sakuro war nur noch ein böser Traum.
    »Ach, ist das herrlich«, flüsterte Sheila. »Warum kann es nicht immer so sein?«
    »Das liegt nur an dir«, erwiderte Bill lächelnd. »Wir könnten zum Beispiel heiraten.«
    »Laß bitte das Thema«, bat Sheila. »Du weißt, wie ich zu dir stehe, aber ich muß Kenneth Brandon erst richtig vergessen. Gib mir noch einige Wochen Zeit, ja?«
    »Ungern.«
    »Wirst es schon noch erwarten können, unter den Pantoffel zu kommen.«
    »So schlimm wird’s schon nicht werden.«
    »Sag das nicht. Ich bin eine…«
    Was sie genau war, erfuhr Bill nie, denn gerade in diesem Augenblick schrillte das Telefon.
    »Verflixt«, knurrte der Reporter. »Kann man denn nicht mal in Ruhe einen angenehmen Abend verbringen? Heb gar nicht erst ab.«
    »Doch, Bill. Ich werde aber sagen, ich hätte keine Zeit.«
    Sheila löste sich aus Bills Armen und schnappte sich den Hörer.
    Bill wollte gerade an die Bar gehen, um sich einen Drink zu mixen, als er sah, wie Sheila schwankte.
    Mit drei Schritten war Bill neben ihr.
    »Was ist denn?«
    Sheila gab keine Antwort, sah ihn nur mit schreckensstarren Augen an. Der Hörer fiel aus ihrer Hand und schlug gegen das kleine Telefontischchen.
    »Was ist denn los?« fragte Bill erregt.
    »Vater, er ist – er ist…« Das Mädchen konnte nicht mehr weiterreden. Es sackte plötzlich zusammen. Bill konnte sie gerade noch auffangen und in einen Sessel setzen.
    Dann nahm er den Hörer.
    »Hallo!« rief er. »Melden Sie sich.«
    Nichts. Die Leitung war tot.
    Bill füllte ein Glas fingerbreit mit Kognak und gab Sheila davon zu trinken. Das Girl war blaß wie ein Leichentuch. Nur langsam fand sie die Sprache wieder. »Was ist genau geschehen?« wollte Bill wissen.
    »Vater ist tot«, flüsterte Sheila. »Er ist während der Rede zusammengebrochen. Es ist schrecklich.« Sheila begann hemmungslos zu schluchzen.
    Bill Conollys Gesicht wurde zu einer Maske. Sir Gerald Hopkins war kerngesund gewesen, soviel er wußte. Es schien undenkbar, daß dieser Mann so
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