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GK0031 - Sakuro, der Dämon

GK0031 - Sakuro, der Dämon

Titel: GK0031 - Sakuro, der Dämon
Autoren: Jason Dark
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Namen Sakuro so gut wie vergessen und sich in andere Aufgaben gekniet.
    Dann kam jener schicksalsschwere Montag.
    Sir Gerald Hopkins, Alleininhaber der Hopkins Chemical, hatte ein neues Zweigwerk gebaut. Die Produktion sollte morgen schon anlaufen, und aus diesem Grund hatte der Industrielle zu einer Feier ins Londoner Hilton eingeladen.
    Vertreter der Wissenschaft, der Industrie und der hohen Politik waren gekommen, um Sir Gerald Hopkins, der enorm viel Einfluß besaß, ihre Reverenz zu erweisen.
    Man hatte den großen Konferenzraum gemietet und wartete nun mehr oder weniger gespannt auf Sir Geralds Erscheinen.
    Der Industrielle saß zu diesem Zeitpunkt in der von ihm reservierten Hotelsuite und las noch einmal seine Rede durch.
    Das dezente Summen des Telefons unterbrach ihn in seiner Arbeit. »Ja«, knurrte Sir Gerald leicht verärgert.
    »Aber Dad«, klang eine helle Stimme aus dem Hörer. »Wenn ich dich so höre, kann ich direkt sehen, daß du schlechte Laune hast.«
    »Jetzt nicht mehr, Sheila«, sagte der Industrielle. »Ich dachte, es wäre wieder einer dieser schrecklichen Reporter, die…«
    »Sage nichts gegen Reporter, Dad«, unterbrach ihn seine Tochter. »Schließlich…«
    »Stimmt«, lachte Sir Gerald. »Ich hatte ganz vergessen, daß du mit einem Reporter befreundet bist.«
    »Sogar mehr als das«, erwiderte Sheila.
    »Nanu, das sind ja Neuigkeiten. Darf man schon gratulieren?«
    »Ach, Unsinn. Soweit ist es noch nicht. Du weißt doch«, die Stimme des Mädchens wurde schlagartig ernst, »daß ich Kenneth so leicht nicht vergessen kann.«
    »Ja, mein Kind. Schade, daß du nicht hier bist. Wir hätten uns nachher noch einen netten Abend gemacht und dann…«
    »Geh du mal lieber ins Bett«, sagte Sheila lachend. »In deinem Alter braucht man wieder Schlaf. Also, mach’s gut, Dad. Wir sehen uns in einigen Tagen.«
    »Laß es dir gutgehen, Girly«, sagte Sir Gerald und legte mit einem wehmütigen Lächeln den Hörer auf. Sheila war sein ein und alles. Seit dem Tod ihrer Mutter lebte er nur noch für sie. Das Mädchen war schon in Ordnung. Wenn er daran dachte, was sie alles durchgemacht hatte… Sir Gerald schüttelte den Kopf. Es war ein Wunder, daß seine Tochter überhaupt noch lebte.
    Und doch bereitete Sheila Sir Gerald einige Sorgen. Wen würde sie einmal heiraten? Vor allen Dingen war dieser Mann dann in der Lage, den riesigen Betrieb weiterzuführen?
    Sir Gerald erhob sich und zog sich seine Smokingjacke über. Dann nahm er die Papiere an sich, trat noch einmal vor den Spiegel, um sein Aussehen zu überprüfen, nickte zufrieden und verließ die Suite.
    Der Hotelflur war mit dicken Teppichen ausgelegt. Sir Geralds Schritte waren kaum zu hören, als er auf den Lift zuging. Plötzlich streifte ein kalter Hauch seinen Nacken.
    Der Industrielle drehte sich unwirsch um, um zu sehen, ob jemand hinter ihm ging. Nichts.
    Wird wohl irgendwo Durchzug sein, dachte Sir Gerald. Doch hier irrte er sich.
    Es war kein Durchzug, der ihn gestreift hatte, sondern Sakuros Todeshauch… Einer der vier Aufzüge stand offen.
    Sir Gerald Hopkins schob die Türen mit einem leichten Druck auseinander, setzte seinen Finger auf den Knopf zum Erdgeschoß, ließ sich auf die gepolsterte Bank nieder und gondelte abwärts.
    Unten in der Halle wurde er schon erwartet. Wie hungrige Wölfe stürzten sich die Reporter auf ihn, bombardierten den Industriellen mit Fragen. Sir Gerald wehrte alles ab.
    »Hören Sie sich meine Ausführungen an, und kommen Sie anschließend zur Pressekonferenz.«
    »Aber dann ist es zu spät für die Morgenausgabe!« rief einer schrill.
    »Das ist nicht mein Bier, Gentlemen. So, und nun lassen Sie mich bitte durch.« Die Reporter machten nur widerwillig Platz.
    Sir Gerald durchquerte die Halle und wandte sich nach links, dem Konferenzraum zu. Er war bis auf den letzten Platz gefüllt. Schließlich wußte man, was man einem Mann wie Sir Gerald Hopkins schuldig war.
    Die Anwesenden klatschten dezent Beifall, als der Industrielle durch den Mittelgang zum Rednerpult schritt. Kameras surrten, Blitzlichter flammten.
    Jetzt hatte Sir Gerald das Pult erreicht. Ein Hausdiener brachte ihm ein frisches Glas Wasser.
    Sir Gerald legte die Unterlagen zurecht und begann mit akzentuierter Stimme zu sprechen. Der Industrielle gehörte zu den Personen, die durch ihre Worte die Zuhörer faszinieren konnten. Er sagte nichts Überflüssiges, sondern redete immer im Klartext.
    Etwa zehn Minuten waren vergangen, als Sir
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