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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.
Autoren: Jason Dark
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Powell.
    »Es kann doch möglich sein«, verteidigte sich John.
    »Aber nicht bei meiner Tochter«, fiel ihm Sir James ins Wort.
    »Außerdem«, sagte Superintendent Powell, »ist auch ihr Freund verschwunden.«
    »Na, dann ist doch alles klar«, erwiderte John. »Die beiden sind…«
    »Die beiden sind eben nicht«, unterbrach ihn Superintendent Powell. »Den Grund werde ich Ihnen jetzt sagen, Inspektor. Erinnern Sie sich an eine gewisse Lady Laduga?«
    »Lady Laduga?« wiederholte John leise. »Moment, da war doch…? Ja, richtig. Ich war damals noch auf der Polizeischule. Irgendeine noch unaufgeklärte Mordserie oben im Norden unseres hübschen Landes.«
    Superintendent Powell lächelte. »Ich sehe, Sie sind auf der richtigen Spur, Inspektor. Fünf Menschen wurden damals umgebracht. Man konnte den oder die Täter nie finden. Einheimische sprachen von einem Geist, eben dieser Lady Laduga. Die Ermordeten waren alles Hotelgäste. Das Hotel wurde dann verkauft und umgebaut in ein Internat.«
    »Und in diesem Internat war meine Tochter«, führte Sir James Carrigan die Ausführungen zu Ende.
    »Dann allerdings nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil«, sagte John.
    »Sie werden heute noch fahren, Inspektor. Der Ort heißt Hillside. Der Konstabler dort hat bereits telegrafisch Bescheid bekommen.«
    »Darf ich dazu noch etwas sagen, Sir?«
    »Bitte, Inspektor.«
    »Wie ich mich erinnern kann, haben damals sehr viele Beamte von Scotland Yard versucht, den unheimlichen Mörder zu fangen. Sie hatten jedoch kein Glück. Und glauben Sie, daß ein einziger Mann wie ich…«
    »Aber Inspektor.« Superintendent Powell schaute sehr vorwurfsvoll. »Sie werden selbstverständlich nicht als Inspektor von Scotland Yard auftreten.«
    »Sondern?« fragte John.
    »Als Lehrer am Internat.«
    John brauchte zwei Minuten, ehe er die Überraschung verdaut hatte. Und dann war er immer noch perplex. »Ich als Lehrer? Ja, zum Teufel, was soll ich denn unterrichten?«
    »Psychologie, zum Beispiel.«
    Da hatte der Superintendent gar nicht mal so unrecht. John Sinclair hatte früher eine Spezialausbildung in Psychologie und Parapsychologie bekommen. Er hatte außerdem einige Semester Physik und Chemie studiert und natürlich Kriminologie. Das war die Theorie. Die Praxis sah wie folgt aus: John Sinclair beherrschte fast sämtliche Kampfsportarten der Welt, konnte schießen, Auto fahren und besaß einen Pilotenschein. John Sinclair wurde nur auf Fälle angesetzt, die den normalen Rahmen sprengten. Seine Aufgaben führten ihn in die Welt des Übernatürlichen, des Unheimlichen. Und hier hatte John schon manches Abenteuer erlebt.
    »Nun, Inspektor?«
    John blickte seinen Chef an. »Sie haben mich überzeugt.«
    »Sie werden noch heute fahren, Inspektor. Am besten, Sie nehmen Ihren eigenen Wagen.«
    »Gut.«
    Superintendent Powell wandte sich wieder an Sir James Carrigan.
    »Zufrieden?«
    »Vorerst ja.«
    John Sinclair erhob sich. »Kann ich dann die alten Akten haben, Sir?« wandte er sich an seinen Chef.
    »Die Sachen hat Mrs. Bruns.«
    »Dann darf ich mich jetzt verabschieden.«
    John drückte den beiden Männern die Hand. Superintendent Powell flüsterte noch: »Passen Sie auf, John. Ich habe solch ein komisches Gefühl.«
    »Wann hatten Sie das nicht, Sir?« lachte John und betrat das Vorzimmer.
    Mrs. Bruns, Vollblutsekretärin und in der Blüte ihres Lebens stehend, hatte die Akten, die John brauchte, schon in der Hand.
    »Sie sind wie immer perfekt.«
    »Das gehört zu meinen Aufgaben, Inspektor«, erwiderte Mrs. Bruns spitz.
    »Wenn wir Sie nicht hätten…«, sagte John versonnen.
    »Was dann, Inspektor?«
    »Hätten wir ‘ne andere«, grinste John und verschwand aus dem Raum, ehe ihm Mrs. Bruns irgend etwas an den Kopf werfen konnte.
    In seinem Büro wartete bereits jemand auf ihn.
    Bill Conolly, Reporter und John Sinclairs Freund.
    Bill hockte hinter dem spartanischen Schreibtisch und trank Mineralwasser.
    »Mann ich trinke niemals mehr Alkohol«, stöhnte der Reporter, als John sein Büro betrat.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was du hast«, grinste der Inspektor. »Wenn man nichts vertragen kann, soll man die Finger davon lassen.«
    »Das mußt du gerade sagen. Hättest dich gestern abend mal sehen sollen. Ich war eben nicht in Form. Wir können ja am nächsten Wochenende den Zug wiederholen…«
    »Ich denke, du trinkst keinen Alkohol mehr.«
    »Ach, zum Teufel.«
    »Am nächsten Wochenende bin ich wahrscheinlich nicht da«,
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