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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.
Autoren: Jason Dark
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Konstabler. Brenda hieß seine Frau. Sie waren schon über 20 Jahre verheiratet. Kinder hatte es keine gegeben.
    Brenda Sandford führte Mrs. Pellingham in die Küche. Mrs. Pellingham unterhielt die kleine Pension, in der Frank Gibson abgestiegen war.
    Konstabler Sandford kannte die Frau seit seiner Kindheit.
    »Hör mal zu, Peter«, sagte sie. »Ich soll dir was bestellen.«
    »So?« Sandford, der schon am Tisch Platz genommen hatte, blickte interessiert hoch.
    »Du weißt doch, bei mir wohnt dieser junge Mann, Frank Gibson. Und der hat mir aufgetragen, dir Bescheid zu sagen, wenn er nicht bis zum Mittag wieder da ist. Du wüßtest dann schon, wie es weitergeht.«
    Konstabler Sandford preßte einen Fluch zwischen den Zähnen hervor.
    »Ist was?« fragte Mrs. Pellingham neugierig. »Hängt das etwa mit der Suchaktion zusammen?«
    Mrs. Pellingham war außer Pensionsinhaberin auch noch die Klatschbase vom Dienst. Und das wußte Konstabler Sandford genau. Deshalb schüttelte er nur den Kopf und erwiderte: »Du kannst vollkommen beruhigt sein. Es ist nichts. Vielen Dank für die Mitteilung.«
    Mrs. Pellingham verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und verabschiedete sich.
    Brenda Sandford, eine etwas rundliche Frau mit Übergewicht, sah ihren Mann an.
    »Was ist los?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Der Konstabler stand auf. »Du kannst übrigens das Essen wieder wegräumen. Ich muß weg.«
    »Ist es wegen des jungen Mannes?«
    »Ja.«
    »O Gott. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.«
    Konstabler Sandford zuckte die Achseln.
    Draußen faltete er seinen langen Körper in den Morris und startete. Er konnte sich denken, wohin Frank Gibson gefahren war.
    Und richtig. Er sah den feuerroten Triumph schon von weitem. Leer stand er auf dem Weg.
    Konstabler Sandford stoppte seinen Morris neben dem Sportwagen. Er stieg aus und sah sich einige Zeit um. Auch jetzt, um die Mittagszeit, machte der Wald auf ihn einen unheimlichen Eindruck. Konstabler Sandford überwand sich selbst, schüttelte das unbehagliche Gefühl ab und ging in den Wald.
    Grabesstille empfing ihn.
    Der Konstabler begann ein Lied zu pfeifen, um sich zu beruhigen.
    Nach einer Viertelstunde fand er Frank Gibsons Taschenlampe.
    Mehr nicht.
    Da ahnte Konstabler Sandford plötzlich, daß der junge Mann tot war.
    Er nahm die Taschenlampe und lief zu seinem Wagen zurück.
    Nein, dieser Fall war nichts für ihn. Das ging über seine Vorstellungswelt. Jetzt mußte sich unbedingt Scotland Yard der Sache annehmen. Und zwar so schnell wie möglich!
    ***
    Es war an einem Montag.
    Pünktlich um acht Uhr betrat John Sinclair sein Büro im neuen Scotland-Yard-Gebäude.
    John fühlte sich nicht besonders gut. Er hatte am Abend vorher mit seinem Freund Bill Conolly einen kleinen Zug gemacht, und der hatte sich dann bis nach Mitternacht hingezogen.
    Ächzend ließ sich John auf seinen Schreibtischstuhl fallen und reckte sich nochmals ausgiebig.
    Da sah er den Zettel.
    Er lag auf der Schreibtischunterlage. »Bitte, zum Chef kommen!« las John. »Auch das noch«, knurrte er. »Konnte der alte Knabe nicht anrufen?«
    John gab sich einen Ruck und marschierte los.
    Im Vorzimmer hockte Mrs. Bruns, Superintendent Powells Zimmerpalme, sie vergnügte sich mit der IBM.
    John räusperte sich leicht, ehe er einen guten Morgen wünschte.
    Mrs. Bruns nahm ihre Brille ab und sah John prüfend an. »Hat wieder lange gedauert, gestern abend, nicht?«
    »Sie merken aber auch alles«, grinste John. »Ist der Alte drin?«
    »Ja, er wartet schon auf Sie. Mr. Powell hat übrigens Besuch…«
    »Oh – wer ist es denn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Na, dann wollen wir mal.«
    »Gut, daß Sie da sind, John«, begrüßte ihn Superintendent Powell. »Darf ich Ihnen Sir James Carrigan vorstellen«
    Aus der schwarzen Ledersitzgruppe in der Ecke erhob sich ein Mann, der aussah, wie sich das kleine Fritzchen einen Engländer vorstellt. Hager, mit sorgfältig gestutztem Schnauzer und eingepackt in einen Tweedanzug.
    Die beiden Männer schüttelten sich die Hände. Dann nahm man wieder Platz.
    Superintendent Powell ergriff das Wort. »Linda Carrigan, Sir James’ Tochter, ist verschwunden. Sie wohnte in einem Internat oben an der englischen Nordostküste. Es heißt, sie sei ermordet worden. Man hat jedoch nie ihre Leiche gefunden.«
    »Vielleicht ist sie durchgebrannt«, meinte John.
    Wegen dieser Bemerkung fing er sich einen giftigen Blick von Sir James Carrigan ein.
    »Mr. Sinclair!« rügte ihn auch Superintendent
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