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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.
Autoren: Jason Dark
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herunterhing. Die bleichen Knochen kamen zum Vorschein.
    Der Vampir warf sich auf den Boden. Ein grauenhaftes Stöhnen entrang sich seiner Kehle. Seine Beine zuckten. Er rollte sich herum, versuchte der unheimlichen Macht zu entkommen, die ihn gepackt hielt.
    Seine Hände fuhren wie wild umher, suchten etwas, woran sie sich festhalten konnten. Jetzt sahen die Frauen ganz deutlich das Gesicht.
    Es war schon fast ein Totenschädel, an dem nur noch einige Hautfetzen hingen. Die Augen lagen wie zwei glanzlose Perlen in den Höhlen. Die Nase war schon nicht mehr vorhanden. Die Ohren lösten sich langsam auf, auch an den Händen traten die bleichen Knochen hervor.
    Ein letztes Mal bäumte sich der Vampir unter der unsagbaren Qual auf. Dann lag er still.
    Das geschah genau in der Minute, in der Lady Laduga endgültig gestorben war. Sie hatte auch den letzten ihrer Diener in die Hölle mitgenommen.
    Jetzt erst lösten sich die Frauen aus ihrer Erstarrung. Ihre hysterischen Schreie gellten durch das stille Dorf.
    ***
    Wenige Stunden später waren John Sinclair und Bill Conolly wieder auf den Beinen.
    Bill war ziemlich aufgeregt.
    »Was ist denn los?« erkundigte sich John.
    »Habe vorhin meinen Boss angerufen. Er fragte, ob ich eine neue Story habe.«
    »Stop«, sagte John Sinclair. »Du wirst von unseren Erlebnissen kein Wort in deinen Artikeln erwähnen, verstanden? Ich will keine Panik unter der Bevölkerung.«
    Bill machte ein zerknirschtes Gesicht. »Ich habe meinem Boss schon gesagt, daß ich nichts habe. Den Anschiß kannst du dir gar nicht vorstellen, John. ›Penner‹ und ›Rausschmiß‹ war noch das Harmloseste.«
    »Und was hast du nun vor? Kündigen?«
    Bill Conolly grinste verschmitzt. »Nee, mein Lieber. Auf die Bahamas fliegen. Dort sollen sich drei berühmte Filmstars treffen. Und ich soll nicht dabei sein? Das gibt’s ja nicht. Also, John, mach’s gut. Und halt die Ohren steif. Wir sehen uns bestimmt bald wieder.«
    »Das glaube ich auch.«
    Bill Conolly winkte noch einmal, klemmte sich in seinen Porsche und fuhr aus dem Ort.
    Auf einmal stand Doc Grayson neben John. »Ein sympathischer junger Mann, dieser Reporter«, meinte er.
    »Wem sagen Sie das, Doc!«
    »Und Sie, Mr. Sinclair? Was haben Sie vor?«
    »Ich?« John lächelte etwas verloren. »Ich werde auf dem schnellsten Weg nach London fahren, einen Bericht schreiben, und dann…«
    »… warten neue Abenteuer auf Sie«, ergänzte der Doc.
    »Genau.«
    Der Arzt reichte John die Hand. »Ich wünsche Ihnen alles Gute, Mr. Sinclair. Und viel Erfolg für Ihre schwere Aufgabe.«
    »Danke. Das kann ich brauchen.«
    Eine halbe Stunde später saß John Sinclair in seinem Bentley und fuhr in Richtung London. Lady Laduga hatte er schon vergessen. Er dachte bereits an die Zukunft. Und die würde bestimmt gefährlich genug werden.
    ENDE
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