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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.
Autoren: Jason Dark
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Lehmbrocken rieselten herunter.
    Zum Glück konnte John Sinclair jetzt aufrecht gehen.
    Er rannte. So schnell es ging.
    Der Krach folgte Sekunden später.
    Unter riesigem Getöse stürzte der Gang zusammen. Das war der Augenblick, an dem John den Ausgang erreichte.
    Trotzdem holten ihn die Stein- und Erdmassen ein.
    Eine ungeheure Gewalt schleuderte ihn vorwärts, etwas knallte gegen seinen Kopf, doch dann hatte es John Sinclair geschafft.
    Er konnte mit beiden Händen den Rand der Öffnung fassen. Zog sich mit letzter Kraft hoch, schwang die Beine über den Rand und lag plötzlich auf den Fliesen der Kapelle.
    Johns Lunge arbeitete wie ein Blasebalg. Der Inspektor preßte seine heiße Stirn auf den kühlen Steinboden.
    Was er brauchte, war Ruhe.
    Doch die gönnte er sich nur zehn Minuten. Dann ging er nach draußen.
    Zwei Männer kamen angerannt. Sie waren schweißbedeckt und fuchtelten mit den Armen.
    »Gehören Sie zu der Rettungsmannschaft?« schrie einer der beiden dem Inspektor zu.
    »Ja«, krächzte John kurzerhand.
    »Sie müssen sofort mitkommen, Mister. Egal, wie. Im Dorf ist ein Vampir!«
    Als John diese Nachricht hörte, war es ihm, als hätte ihm jemand einen Faustschlag versetzt.
    ***
    Bill Conolly hechtete durch die Flammenwand. Ohne Rücksicht auf seine eigene Person. Das Leben seines Freundes war in Gefahr. Ob dieser seinen Schrei gehört hatte, wußte Bill nicht. Auf jeden Fall stand er plötzlich im Leichenhaus, und John Sinclair war verschwunden.
    »John! John!« brüllte Bill mit aller Kraft.
    Keine Antwort. Nur das Prasseln der Flammen war zu hören.
    Statt dessen hörte er Doc Graysons Stimme. »Kommen Sie zurück, Conolly. Das Haus stürzt ein!«
    Der Reporter warf noch einen letzten Blick in die Runde. Doch er sah nichts als wabernde Flammenwände.
    Wieder hetzte er durch die Feuerhölle.
    Gierig leckten die Flammen nach seiner Kleidung. Im Nu fing seine Jacke Feuer.
    Doch Bill Conolly schaffte es.
    Er entkam dieser tosenden Glut. Draußen warf er sich sofort zur Erde. Doc Grayson war wie ein Blitz bei ihm, erstickte mit seiner eigenen Jacke das Feuer an Bills Kleidung.
    Hustend quälte sich der Reporter auf die Füße.
    »Ich – ich habe ihn nicht gefunden«, krächzte er und warf noch einen Blick auf das Leichenhaus, das in diesem Moment zusammenbrach.
    Auch einige Büsche und Bäume hatten Feuer gefangen, doch zum Glück konnten sich die Flammen nicht ausbreiten. Der Wald war zu feucht. Es hatte in den letzten Tagen oft geregnet.
    Die anderen Männer hatten sich zurückgezogen. Sie alle beobachteten das Schauspiel aus sicherer Entfernung.
    Bill wischte sich über das rußgeschwärzte Gesicht. Er merkte, daß seine Haare auch angesengt waren.
    »Ihr Freund wird es schon geschafft haben«, munterte der Doc ihn auf.
    Bill lächelte verloren. »Hoffentlich.«
    Plötzlich lief einer der älteren Männer, die sie in Hillside nach Hause geschickt hatten, auf sie zu.
    »Was machen Sie denn hier, Cocstone?« fragte der Doc.
    Der Mann mußte erst mal Luft schnappen, ehe er antworten konnte.
    »Ein Vampir ist in Hillside«, keuchte er. »Jim Bisbee und Hal McDonald sind zum Internat gelaufen und wollen von dort auch Hilfe holen. Wir – wir wissen nicht, was wir machen sollen, Doc.«
    Der Arzt sah Bill Conolly an.
    Der Reporter preßte die Lippen zusammen. »Verdammt!« zischte er.
    »Was sollen wir denn tun?« fragte Cocstone.
    »Zurück nach Hillside«, sagte der Doc knapp. »Los, wir nehmen ihren Porsche.«
    Bill Conolly und der Arzt sprinteten los.
    Als sie den Wagen erreichten, kam ihnen bereits ein anderes Fahrzeug entgegen.
    Es war ein Bentley. Silberfarben. Solch einen Wagen fuhr John Sinclair. Der Bentley stoppte mit kreischenden Reifen. Die Fahrertür sprang auf. John Sinclair hechtete aus dem Wagen. »Mein Gott, John!« schrie Bill Conolly nur.
    In hastigen Worten wollte er seinem Freund berichten, was vorgefallen war.
    Doch John winkte ab. »Ich weiß schon Bescheid. Ich habe einen gewissen Hal McDonald im Wagen. Der hat mir alles erzählt. Wir müssen so schnell wie möglich ins Dorf.«
    Während der letzten Worte war John Sinclair schon wieder in seinen Bentley gesprungen und startete mit röhrendem Auspuff.
    Auch Bill Conolly gab Vollgas.
    »Jane«, sagte er leise. »Sie ist in höchster Gefahr. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.«
    »Ich fürchte es fast«, erwiderte der Doc.
    ***
    Der Vampir war schlau. Er wartete noch einige Minuten ab, bis er sicher sein konnte, daß ihm
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