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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.
Autoren: Jason Dark
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Er packte das Kreuz an den beiden kurzen Seitenenden, drehte es mit dem zugespitzten Ende nach oben, so daß dieses die Brust des Vampirs berührte, und drückte mit aller Macht zu.
    Wie ein Nagel das Holz durchfährt, so drang das Kreuz in die Brust des Vampirs.
    John Sinclair warf sich sofort herum, rutschte unter dem sterbenden Ungeheuer weg und zog ihm das Kreuz aus der Brust.
    Ein Schatten hechtete auf ihn zu. Instinktiv riß John das Kreuz hoch. Wieder drang das spitze Ende dem Vampir durch die Brust und trat am Rücken wieder heraus.
    John sah den hilflosen Ausdruck in den Augen des Monsters, und dann zerfiel der Vampir von einer Sekunde zur anderen zu Staub.
    Auch die Frau, die John zuerst getötet hatte, war nicht mehr vorhanden.
    Blieb noch ein Gegner.
    John kreiselte herum.
    Im Schein der kleinen Lampe sah er Istvan Laduga. Er stand an der Wand, hatte die Hände gespreizt und starrte John zähnefletschend an.
    »Und nun zu dir«, flüsterte der Inspektor heiser.
    Der Vampir entdeckte das Kreuz, das John mit beiden Händen festhielt.
    Istvan Laduga riß die Hände vors Gesicht. Er wußte, daß sein Ende nahte. Verzweifelt versuchte er sich dagegen zu wehren, wollte sich in eine Ecke verkriechen.
    John kannte keinen Pardon. Unbarmherzig folgte er dem Vampir. John schnappte sich die Taschenlampe, mit der er jetzt das Kreuz anleuchtete.
    Der Vampir warf sich auf den Boden. Sein Körper zuckte.
    Der Inspektor stand über ihm, beugte sich vor, das Kreuz dabei fest in der Hand haltend.
    Istvan Laduga röchelte. Er hatte keine Chance mehr.
    Dann machte John ein Ende.
    Mit Wucht stieß er dem Vampir das spitze Ende des Pfahls ins Herz.
    Das Röcheln erstarb. Innerhalb von Sekunden zerfiel der Vampir zu Staub.
    John Sinclair hatte es geschafft. War gegen drei Vampire Sieger geblieben. Eine fast übermenschliche Leistung, die auch verdammt viel Kraft gekostet hatte.
    Ermattet lehnte sich John gegen die Wand. Er brauchte eine kurze Pause.
    Die plötzliche Stille zerrte an seinen Nerven.
    Doch dann war es auf einmal wieder da!
    Das unheimliche Ächzen, Stöhnen und Wehklagen.
    Und John Sinclair spürte, wie sein Rücken plötzlich kalt wurde. Er wollte einen Schritt nach vorn machen.
    Es ging nicht.
    John klebte mit dem Rücken an der Mauer. Irgendeine unbekannte Macht hielt ihn fest.
    John gab nicht auf. Verzweifelt stemmte er sich gegen die Kraft an. Ohne Erfolg.
    Das Ächzen und Wehklagen verstärkte sich. Wieder glitten Schatten durch das Innere des Leichenhauses.
    Die Dämonen waren zurückgekehrt!
    John hielt das Kreuz krampfhaft umklammert. Er wußte, das war sein einziger Schutz.
    Diesmal sah John die weiße Frau kommen.
    Sie schwebte aus der Wand gegenüber.
    John verlor fast die Nerven. »Keinen Schritt mehr!« brüllte er und hielt dem Geist das Kreuz entgegen.
    Die weiße Frau kümmerte sich nicht darum. Sie ging einfach weiter. Ihr Einfluß mußte stärker sein als der des Kreuzes.
    John Sinclair war verloren.
    Fast mit brutaler Deutlichkeit wurde ihm dies klar. Aus diesem Leichenhaus kam er als normaler Mensch nicht mehr heraus.
    Wenige Schritte vor ihm blieb die weiße Frau stehen. Mit einem kurzen, aber harten Schlag fegte sie John das Kreuz aus der Hand. Und mit dieser Aktion schwand auch Johns allerletzte Hoffnung.
    Der Inspektor ballte die Fäuste.
    Grauen schüttelte ihn, als er sah, daß Lady Ladugas linke Gesichtshälfte sich in einen Totenkopf verwandelte.
    Es war ein Zeichen, daß die weiße Frau wieder Blut brauchte. Frisches Blut. John Sinclairs Blut!
    Lady Laduga warf einen Blick in die Ecke, in der die drei Vampire gelegen hatten.
    »Ja! Sie sind tot!« schrie ihr John ins Gesicht. »Ich habe sie getötet!«
    Eine Knochenhand näherte sich John Sinclair.
    Noch hatte der Inspektor beide Arme frei.
    Er packte das Handgelenk und drehte es mit einem Griff herum.
    Nichts geschah. Der Arm hatte schon vorher lose im Gelenk gehangen.
    John glaubte ein teuflisches Lächeln auf der normalen Gesichtshälfte der Lady Laduga zu erkennen.
    Das Wehklagen der Dämonen schwoll an. Es waren Laute aus einer anderen Welt. Unbeschreiblich.
    Die Schatten wurden stärker. Etwas huschte an Johns Gesicht vorbei, griff nach seinen Haaren.
    Verzweifelt kämpfte der Inspektor gegen die ungeheure Kraft, die ihn festhielt.
    Er versuchte, aus seiner Jacke zu schlüpfen.
    Es ging nicht.
    Noch immer stand die weiße Frau untätig vor ihm.
    Warum machte sie nicht endlich Schluß? Wollte sie ihn unnötig quälen?
    John sah,
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