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Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Titel: Gillian Shields - Der Zauber der Steine
Autoren: Band 3
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Schatten unter den Augen hatte. Sie ritt in den Steinkreis, jetzt sahen sie auch die anderen. Mrs Hartle stieß bei ihrem Anblick ein lautes Zischen aus, und die Schlangen zerfielen zu Staub.
    »Du hast versucht, mich von meiner Mission abzuhalten, Celia«, Miss Scrattons Stimme klang freundlich, als ob sie eine Kollegin im Lehrerzimmer grüßen würde, »aber es ist dir nur für kurze Zeit gelungen. Ein genialer Plan von dir und deinen Schwestern, den Autounfall zu inszenieren und mich zu entführen, das muss ich zugeben. Es sah ganz so aus, als hätte ich deine Tochter und ihre Freunde im Stich gelassen. Aber ein treuer Bote wurde zu ihnen ausgesandt, einer, der die Liebe über den Tod hinaus kennt, und Evie wurde gefunden. Du hast wohl gedacht, mit Evie als Köder könntest du Sarah und Helen in deine Falle locken, aber ihre Freundschaft hat die drei zusammengehalten, und gemeinsam waren sie stärker, als du es jemals sein wirst. Und als eine in ihrem Herzen nach mir rief, konnte ich zurückkehren. Ich bin ihr Wächter, und ich werde nicht zulassen, dass du ihr junges hoffnungsvolles Leben zerstörst.«
    Mrs Hartle antwortete nicht, sondern schleuderte einen schwarzen Feuerstrahl auf Miss Scratton, doch diese wehrte ihn mit einem einzigen Machtwort ab. Unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte stürzten sich die Dunklen Schwestern noch einmal auf die Kinsfolk. Cal und Josh ergriffen die am Boden liegenden Keulen und Messer, warfen sich in den Kampf und versuchten, die wie besessen attackierenden Frauen von uns fernzuhalten. Mir stockte der Atem. Das, was ich jetzt vor mir sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Mrs Hartle und Miss Scratton duellierten sich in einem Inferno aus gleißendem Licht, sprühenden Funken und waberndem Rauch. Ich wollte helfen, wusste aber nicht wie. Dann sah ich, wie Miss Scratton ihre Todfeindin immer näher an den größten Menhir trieb, der sich wie ein drohender schwarzer Finger in den Himmel reckte. Mir kam eine Idee. Ich wich einer bedrohlich nahe gekommenen Angreiferin aus und rief: »Evie! Helen! Der Kreis! Wir müssen den Kreis bilden!«
    Evie hatte den Talisman immer noch in der Hand und hielt ihn mir hin. »Hier, nimm eine Seite der Kette, Helen, du die andere.« Ich wusste, was sie vorhatte. Wir verschränkten die Finger um die Kette, zogen sie auseinander, bis sie einen straff gespannten silbernen Kreis bildete. Der herabbaumelnde Talisman pendelte hin und her.
    »Ihr Geheimnisse der Erde und der Luft und des Wassers, kommt jetzt zu uns«, rief ich, »Agnes, unsere Schwester, hilf uns! Lass unserem Kreis nichts Böses geschehen!«
    »Nichts Böses!«, wiederholten Evie und Helen. »Hilf uns jetzt!«
    Der Talisman glitzerte im fahlen Sternenlicht. Unser Kreis war geschlossen. Mit Agnes waren wir zu viert. Vier Mädchen, ganz verschieden und doch in Liebe und Stärke vereint. Agnes lächelte strahlend und sagte: »Habt keine Angst.« Wir hielten den Kreis geschlossen, und die Welt um uns begann sich zu drehen. Wind, Regen und Blitze umgaben uns. Ich wusste, was ich tun musste, und tauchte tief in meine Seele ein, auf der Suche nach allem, was mich stark machte. Meine Freunde. Mein Land. Die Tiefen der Erde. Meine Blätterkrone. Mein Romafreund. Ich bündelte all meine Stärken und richtete einen Energiestrahl auf den schwarzen Megalith, dorthin, wo Mrs Hartle und Miss Scratton noch immer erbittert gegeneinander kämpften.
    Hört mich an, flehte ich innerlich, Steine und Erde, Knochen und Felsen, öffnet euch meinem Willen. Lasst es so sein, wie ich es in meinen Gedanken sehe. Öffnet den Felsen.
    Ein gewaltiger Donner erschütterte die Luft, als würde sich die Erde auftun, und der riesige Menhir spaltete sich in zwei Hälften. Mrs Hartle schrie auf und stolperte rückwärts in den klaffenden Riss. Ihr Gesicht wurde vom Schatten des gespaltenen Urzeitsteins verdunkelt, und obwohl sie sich verzweifelt wehrte, gab es kein Entrinnen.
    »Erde, nimm sie zu dir!«, schrie ich. »Fessle sie!«
    Meine Schwestern stimmten ein: »Fessle sie!« Dann sangen wir gemeinsam. »Fessle den Wolf, fessle den Schatten, fessle die verlorene Seele.«
    »Helen!«, schrie Mrs Hartle verzweifelt, als sie immer tiefer in die Steinspalte gezogen wurde und ihr Untergang besiegelt schien. »Lass das nicht zu! Lass mich gehen!«
    Aber Helen sang weiter, obwohl ihre Augen schmerzerfüllt waren. »Fessle den dunklen Geist, fessle den Mörder, fessle die böse Zunge.«
    »Verräterin!«, zischte Mrs
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