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Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars
Autoren: Isaac Asimov
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änderte seinen Ausdruck nicht. Seine Augen blieben starr auf David gerichtet. »Ich verstehe nicht«, gab er zurück.
    »Dann überlegen Sie es sich noch einmal!« David lächelte verkniffen.
    »Die Arbeit auf einer Marsfarm ist nicht einfach – aber ich würde Ihnen den Job geben. Sie bekommen Essen, Quartier, drei Paar Overalls und ein Paar Stiefel. Fünfzig Dollar im ersten Jahr, zahlbar am Ende des Jahres. Wenn Sie nicht bis Ende des Jahres arbeiten, sind die fünfzig verfallen.«
    »Einverstanden! Und was für eine Arbeit?«
    »Die einzige Arbeit, die Sie können: Helfer in der Kantine. Wenn Sie sich geschickt anstellen, kommen Sie weiter, wenn nicht, bleiben Sie das ganze Jahr dort.«
    »In Ordnung. Und was ist mit Bigman?«
    Bigman, der von einem zum anderen geblickt hatte, kreischte: »Nein, Sir, ich arbeite nicht für diese Sandwanze, und Ihnen würde ich es auch nicht raten!«
    »Auch nicht kurze Zeit, für ein Zeugnis?« fragte David über die Schulter.
    »Nun«, sagte Bigman, »vielleicht einen Monat.«
    »Ist das ein Freund von Ihnen?« fragte Hennes.
    David nickte. »Ohne ihn komme ich nicht.«
    »Gut. Dann nehme ich ihn auch. Einen Monat. Geld bekommt er nicht, nur seine Papiere. Gehen wir jetzt. Meine Sandkatze steht draußen.«
    Alle fünf gingen hinaus, David und Bigman bildeten den Schluß.
    Die Sandkatze war offen, aber David konnte die Schlitze sehen, in die sich Platten schoben, um den Passagierraum gegen die Staubstürme des Mars abzudichten. Die Räder waren breit, um die Gefahr des Einsinkens zu verringern. Die Glasfläche war auf ein Minimum reduziert und ging wie eine Einheit in das Metall über.
    »Wir setzen uns auf den Vordersitz«, sagte Hennes zu David. »Du und dein Freund, ihr könnt hinten Platz nehmen.«
    Er hatte sich während des Redens auf dem Fahrersitz niedergelassen. Griswold nahm zur Rechten von Hennes Platz.
    Bigman zwängte sich auf den Rücksitz, und David folgte ihm. Jemand war hinter ihm. David machte eine halbe Drehung, als Bigman plötzlich ausrief: »Aufpassen!«
    Es war der zweite von Hennes' Leuten, der jetzt unter der Tür kauerte und sie gespannt musterte. David bewegte sich schnell, aber es war zu spät.
    Das letzte, was er mit vollem Bewußtsein sah, war der glitzernde Lauf einer Waffe in der Hand des Mannes, und dann hörte er ein leises Summen. Er empfand kaum etwas, und dann sagte eine Stimme wie aus weiter Ferne: »Gut, Zukis. Setz dich hinten hinein und paß auf sie auf.« Die Stimme schien wie aus einem langen Tunnel zu kommen. Dann kam das Gefühl einer Bewegung nach vorn, und alles versank um sie.

 
4.
     
    Seltsam geformte Lichtflecken schwebten an David Starr vorbei. Langsam wurde er sich eines Prickelns bewußt, das sich mit einem Druck in seinem Rücken vermischte. Dann merkte er, daß er auf einer harten Matratze lag. Das Prickeln kannte er als die Nachwirkung eines Lähmstrahlers.
    Ehe er sich seiner Umgebung ganz bewußt wurde, spürte er, wie er an den Schultern geschüttelt wurde und wie etwas in sein Gesicht klatschte. Das Licht strömte in seine offenen Augen, und er hob den gefühllosen Arm, um den nächsten Schlag abzuwehren.
    Es war Bigman, der sich über ihn beugte. »Beim Ganymed!« sagte der Kleine. »Ich dachte schon, die hätten Sie fertiggemacht.«
    David stemmte sich auf den Ellbogen. »Fühlt sich beinahe so an«, sagte er. »Wo sind wir?«
    »Eingesperrt in einer Kammer. Die Tür ist verschlossen, und die Fenster sind vergittert.« Er sah richtig deprimiert aus.
    David fühlte unter den Arm. Die hatten ihm den Strahler weggenommen. Natürlich! Das war ja zu erwarten. »Hat man Sie auch gelähmt, Bigman?« fragte er.
    Bigman schüttelte den Kopf. »Zukis hat mich mit dem Kolben niedergeschlagen.« Er griff sich vorsichtig an den Schädel. Dann schien er sich förmlich aufzuplustern. »Aber zuerst habe ich ihm beinahe den Arm gebrochen.«
    Vor der Tür wurden Schritte laut. David setzte sich auf und wartete. Hennes trat ein und mit ihm ein älterer Mann mit einem langen, müde aussehenden Gesicht und wäßrig blauen Augen unter buschigen grauen Augenbrauen. Er trug Stadtkleidung, die derjenigen der Erde stark glich. Nicht einmal die marsianischen Hüftstiefel hatte er an.
    Hennes sprach zuerst Bigman an. »In die Kantine mit dir, und wenn du das erste Mal niest, ohne mich vorher zu fragen, dann geht es dir dreckig.«
    Bigman schnitt eine Grimasse, winkte David zu und ging mit klappernden Absätzen hinaus.
    Hennes sah ihm nach
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