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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail
Autoren: Ben Nevis
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an. Er war ja einiges gewohnt von diesem Jungen, aber das jetzt …
    Justus zwang sich zur Ruhe. »Vertrauen Sie mir einfach, Inspektor. Ich erkläre Ihnen später alles.« Er drückte Bob auf die Rückbank des MG und glitt auf den Beifahrersitz. »Gib Gas, Peter. Wir fahren schon mal vor. Der Hafen. Marina del Rey!«
    Verdattert ließ Peter den Wagen an. Langsam holperte er über die Sandtrasse. »Bin ich dein Taxi?«, moserte der Zweite Detektiv.
    »Schneller, schneller«, forderte Justus ihn auf.
    Peter reagierte nicht. »Hör mal, du hast mein Auto schon genug demoliert! Soll ich mir jetzt auch noch die Stoßdämpfer ruinieren?«
    »Mach schon«, sagte Justus, »es geht um Tom!«
    Widerwillig gab Peter Gas. »Wenn du dich so in Schweigen hüllst, Erster, kannst du auf mich nicht zählen.«
    »Nun fahr erst mal auf die Küstenstraße, dann sehen wir weiter.«
    Als sie kurze Zeit später mit exakt der erlaubten Höchstgeschwindigkeit über die Straße rauschten, fand es Bob angebracht, dass Justus endlich seine Karten ausspielte: »Nun gib uns doch mal einen Hinweis!«
    »Das Rätsel«, sagte der Erste Detektiv.
    »Welches Rätsel?«
    »Toms Rätsel.« Er schloss die Augen und zitierte:
    » Er hat eine große Nase und ist kein Elefant
    Nichts bleibt verborgen, jeder Mief ist ihm bekannt
    Es gibt ihn überall, in jedem Land
    Willst du IHN finden, schau über deinen Rand .«
    Bob zuckte mit den Schultern. »Ja, und? Wir waren doch bei der Hundespur, es hat was mit Bettys Rucksack zu tun. Vielleicht besitzt sie auch eine Homepage, die einen Hundenamen hat oder so was. Ach, Just, ich weiß es nicht.«
    Peter musste abbremsen, da sie durch eine kleine Siedlung kamen. Dann gab er wieder Gas. »Du meinst, das mit dem Hund ist falsch?«, fragte er Justus und schaute in den Rückspiegel. Weit hinten tauchte Inspektor Cotta auf.
    »Ganz genau.«
    »Was kam noch mal alles infrage …«, überlegte Bob. »Ratten, Elefanten, Stinktiere …«
    »Keine Tiere«, half Justus. »Nur in übertragenem Sinne.«
    »Mief, Parfüm, Jauchegruben …« Peter wich geschickt einem Motorradfahrer aus. Sie kamen jetzt durch Santa Monica. Nach Marina del Rey war es nicht mehr weit.
    »Blödsinn!« Justus holte Luft. »Nun strengt euch doch endlich mal an! Schließlich seid ihr Detektive!«
    »Ach, ja? Und wer hat selbst tagelang das Rätsel nicht lösen können? War das nicht unser Erster Detektiv höchstpersönlich?«
    »Aber jetzt weiß ich, was Tom gemeint hat«, betonte Justus nachdrücklich. »Und ich sage euch: Es ist ganz einfach! Jeder Krimileser wäre vermutlich längst draufgekommen, nur wir Trottel sind es nicht!«
    Peter schoss durch eine Nebenstraße. »Just, weißt du eigentlich, wie entsetzlich du bist, wenn du uns auf die Sprünge helfen willst? Du solltest Mathelehrer werden, nicht Detektiv!«
    »Fang mit Zeile zwei an«, sagte Justus unbeeindruckt und zitierte sie: » Nichts bleibt ihm verborgen, jeder Mief ist ihm bekannt .«
    »Jemand, der seine Nase in alles steckt«, sagte Bob gedehnt.
    »Genau! Weiter!«, rief Justus. » Es gibt ihn überall, in wirklich jedem Land! «
    »Ein Schnüffler«, sagte Peter. Und plötzlich fügte er ganz aufgeregt hinzu: »Ein Detektiv! Die gibt es überall!«
    »Treffer! Natürlich ein Detektiv! Als Sharky uns vorhin als Schnüffler bezeichnete, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Halt, hier musst du abbiegen!«
    Gerade noch rechtzeitig konnte Peter bremsen. Fast hätte er die Straße zum Hafen verpasst.
    »Willst du IHN finden, schau über deinen Rand!«
    »Damit meint er dich, Justus!«, rief Bob. »Oder vielmehr uns. Wir sind Detektive. Wir sollen also über unseren Rand sehen, wenn wir ihn finden wollen. Über den Tellerrand.«
    »Unser Gebiet ist Rocky Beach«, sagte Justus. »Wenn wir an der richtigen Stelle über unseren Tellerrand blicken, dann schauen wir nach …?«
    »… Santa Monica!«, ergänzte Peter tonlos. Er hatte die Kreuzung erreicht, von der aus man hinunter an die Hafenbecken kam.
    Justus deutete nach vorne. »Stell das Auto neben den Polizeiwagen. Von dort müssen wir zu Fuß weitersuchen.«
    Cotta hatte inzwischen dicht zu ihnen aufgeschlossen. Jetzt blinkte er Peter mit der Lichthupe an, überholte ihn und stoppte vor dem Polizeiwagen. Er stieg aus, sprach mit dem Polizisten und deutete auf Sharky, der auf der Rückbank des Wagens saß. Der Polizist nickte.
    Auch Peter stellte den Wagen ab.
    Mit forschen Schritten kam Cotta zu ihnen. »Ich habe mir zur
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