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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail
Autoren: Ben Nevis
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hatten sich plötzlich neue Geräusche gelegt. Ein Taucher war an die Oberfläche gekommen. In schnellen Zügen schwamm er auf die Küste zu. Das musste der Erpresser sein! Offenbar versuchte er die Nachbarbucht zu erreichen, um von dort aus zu fliehen.
    Justus fixierte ihn mit dem Teleskop: Doch der Taucher trug eine Schwimmbrille und war durch das Fernrohr nicht zu erkennen.
    Der Erste Detektiv setzte das Glas ab und entdeckte den Grund für die Flucht: Ein Stück weit hinter dem Taucher kraulte Peter und nahm ihm Meter um Meter den Vorsprung.
    Sharky hatte die beiden ebenfalls bemerkt. Er hob seine Pistole und zielte. Doch dann schien er es sich anders zu überlegen. Schnell steckte er die Waffe wieder ein und kletterte auf den Felsen, der zur Nachbarbucht führte.
    Justus sah, wie auch Dick Perry sein Versteck verlassen hatte und ihm folgte. Besonders aufzupassen brauchte Perry dabei nicht. Sharky kannte offenbar nur noch ein Ziel: sich den Erpresser zu schnappen.
    Justus schob das Teleskop zusammen und steckte es in die Jackentasche. »Jetzt heißt es schnell sein, Bob.«

Perry schlägt zu
    »Was ist, wenn Sharky glaubt, dass Peter mit dem Erpresser unter einer Decke steckt?«, rief Bob, als sie die Felsen hinunterrutschten, um die Verfolgung aufzunehmen.
    »Dann ist es schlecht um ihn bestellt.«
    »Wir müssen Peter warnen oder Sharky ausschalten!«, entgegnete der Erste Detektiv.
    Als Justus und Bob kurze Zeit später auf den Kies der kleinen Bucht sprangen, war von Sharky und Dick Perry bereits nichts mehr zu sehen.
    Nervös kontrollierte Justus den Abhang. »Cotta, wo bleibt nur Inspektor Cotta?!«
    Obwohl sie bereits ziemlich außer Atem waren, begannen sie sofort den nächsten Felsen hochzuklettern.
    Ein paar anstrengende Momente später hatten sie den Kamm erreicht, von dem aus sie in die nächste Bucht sehen konnten.
    Justus und Bob stockte der Atem.
    Peter hatte die Taucherin fast eingeholt. Es war eine Frau, die da im flachen Wasser ihre Flossen abstreifte und dann die letzten Meter zum Ufer hechtete. Panisch drehte sie sich zu ihrem Verfolger um. Doch die Tauchermaske verdeckte ihr Gesicht.
    Schon kraulte Peter heran. Jetzt hatte auch er Boden unter den Füßen. Die Frau rannte los und nahm Kurs auf den Pfad, der zum Plateau hinauf führte.
    Peter hatte gerade den Strand erreicht, als ein rauer Ruf die Luft durchschnitt: »Halt! Alle beide! Sonst schieße ich!«
    Hinter einem Felsen, keine zehn Meter von der Frau entfernt, erhob sich Sharky und drohte mit seiner Waffe.
    Die Frau und Peter stoppten sofort. Sharky lachte hämisch. Seine Pistole wanderte zwischen beiden hin und her. »Nettes Pärchen, das ich da erwischt habe. Noch hübscher sind ja die Badeshorts, die du da anhast, Junge!«
    Peter blickte auf seine schlabberige, nasse Unterhose und verbiss sich eine Antwort.
    »Aber ich kenne dich doch!«, schrie Sharky erbost. »Bist du nicht einer der beiden Kerle, die nach dem Putzjob gefragt haben? So ist das also. Ihr arbeitet zusammen! Her mit dem Gold!«
    »Aber, wo sollte ich …« Peter zuckte hilflos mit den Schultern. Sharky bemerkte, dass Peter nichts weiter bei sich trug, und er wandte sich der Frau zu, die sich bisher nicht gerührt hatte. »Dann hast du wohl den Goldbarren, Hübsche! Und nimm mal deine Maske runter. Ich erkenne dich auch so, Meg! Rück das Gold raus oder ich knall euch beide ab!«
    Justus zuckte zusammen. Sharky war bis aufs Blut gereizt. So aufbrausend, wie er den Mann kennengelernt hatte, war keinesfalls auszuschließen, dass er es ernst meinte.
    Peter begann zu stottern. Justus musste etwas tun, um Sharky aus dem Konzept zu bringen. Er wollte gerade einen Schrei ausstoßen, als ihn Bob am Ärmel zog und nach unten zeigte. Unbemerkt von Sharky hatte sich Dick Perry angeschlichen. Jetzt setzte er zum Sprung an.
    Sharky zielte auf Peter. »Na los! Eins, zwei …«
    Da traf ihn ein Schlag auf die Hand. Die Pistole glitt zu Boden. Perry packte Sharky und hebelte ihn aus dem Gleichgewicht. Der Detektiv aus Santa Monica beherrschte sein Fach. Obwohl ihm Sharky körperlich weit überlegen war, hatte ihm Perry innerhalb weniger Sekunden ein paar Handschellen verpasst.
    Sharky lag auf dem steinigen Boden und fluchte.
    Justus sah die Situation mit gemischten Gefühlen. »Jetzt müssen wir dem bescheuerten Detektiv auch noch dankbar sein«, grummelte der Erste Detektiv und setzte sich in Bewegung.
    Bob war das egal. Hauptsache, Peter war gerettet.
    Doch einen Augenblick lang
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