Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
sich ins Haus, während sich Bob und Peter auf ihre Räder schwangen. Toms Wohnung lag zwar nicht gerade in der Richtung, die Peter und Bob einschlagen mussten, aber sie machten trotzdem den Umweg. Vielleicht war er ja doch zu Hause und ging nur nicht ans Telefon.
    Doch das kleine Haus, in dem Tom mit seiner Mutter wohnte, lag verlassen und dunkel da. Die Garage stand offen und es war kein Wagen darin.
    »Ausgeflogen.« Peter, der an der Türklingel geschellt hatte, stieg wieder auf sein Rad.
    »Spätestens morgen um acht sehen wir ihn ja«, meinte Bob.
    Plötzlich hatte Peter ein merkwürdiges Gefühl. »Hoffentlich«, murmelte er dumpf.

Ein Fall für Dick Perry
    Als der Englischlehrer die Klasse betrat, saßen alle erwartungsvoll auf ihren Plätzen. Alle außer Tom Wood. Mr Barnes runzelte die Stirn. »Ausgerechnet Tom, er hätte wirklich noch eine gute Note gebrauchen können. Ist er entschuldigt?«
    Niemand wusste etwas. Auch fünf Minuten später, als der Lehrer die Aufgabe verteilt hatte, war Tom noch nicht da.
    Unruhig rutschten die drei ??? auf ihren Stühlen hin und her. Jetzt konnten sie natürlich schlecht verschwinden, um nach Tom zu suchen. Die Pause begann erst um fünf nach halb zehn.
    Besonders Peters Gedanken wanderten immer wieder weg vom durchaus interessanten Thema der Arbeit (›Spannungsaufbau in einem Kriminalroman mit Sherlock Holmes‹) hin zu ihrem Klassenkameraden, der Schuljahre lang kaum beachtet mit ihnen in der Klasse saß. Sie hatten sich daran gewöhnt, dass er einfach da war, aber genau genommen kannten sie ihn nicht.
    Das lag nicht nur daran, dass er jede freie Minute vor seinem Computer verbrachte. Tom war irgendwie ein Einzelgänger. Einzig Justus hatte zu Tom ein vorsichtiges Verhältnis aufgebaut.
    Peter starrte auf sein halb beschriebenes Blatt. Es war unbegründet, ja wahnwitzig, aber er wurde den Gedanken nicht los, dass es einen Zusammenhang gab zwischen Justus’ E-Mail und Toms Verschwinden. Er drehte sich zum Ersten Detektiv um, der schräg hinter ihm saß und dem nichts von Unruhe anzumerken war. Ohne auch nur eine Sekunde innezuhalten, schrieb Justus Zeile um Zeile auf sein Blatt Papier. Bevor dem Lehrer sein Blick auffiel, beugte sich Peter wieder über sein Blatt.
    Um neun Uhr, ein halbe Stunde zu früh, war er fertig. ›Alles in allem zeigt der Roman von Sherlock Holmes bereits grundlegende Spannungsmomente von Kriminalromanen‹, lautete Peters Schlusssatz, dem allerdings nur einige wenige Bemerkungen vorangingen.
    Peter meldete sich und Mr Barnes kam zu seinem Tisch.
    »Kann ich schon rausgehen?«, flüsterte Peter.
    Mit einem Blick auf die anderen Schüler murmelte Barnes: »Wenn du fertig bist.«
    Peter gab den Aufsatz ab, suchte schnell die Blicke von Justus und Bob und verließ das Klassenzimmer. Vor der Tür brauchte er keine drei Minuten zu warten, da waren seine Freunde ebenfalls da.
    »Ich war noch längst nicht fertig«, beschwerte sich der Erste Detektiv der Form halber. Doch auch ihm war klar, dass sie dringend nach Tom sehen mussten.
    Sie schwangen sich auf ihre Räder und traten kräftig in die Pedale. Einige Minuten später bogen sie in die Straße ein, in der Tom und seine Mutter lebten. Erleichtert stellte Peter fest, dass Mrs Woods Auto jetzt vor der Tür stand. Doch dann wurde ihm bewusst, dass das Auto Toms Fehlen in der Schule nicht erklärte. Im Gegenteil: Es war ein Grund zu weiterer Besorgnis. Denn weggefahren waren er und seine Mutter offenbar nicht.
    Die drei ??? schlossen die Räder ab und ließen Justus vorangehen. Bevor er auf die Klingel drückte, drehte sich der Erste Detektiv um. »Die Haustür ist nur angelehnt«, sagte er verwundert. Sie betraten das Haus und kamen in einen langen Flur. Aus der Wohnung im Erdgeschoss drangen Stimmen.
    »Das ist doch …«, keuchte Peter erschrocken.
    »Dick Perry«, ergänzte Bob. »Wie kommt der denn hierher?«
    Eine Wohnungstür wurde geöffnet, aber noch trat niemand auf den Flur hinaus. »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Mr Perry. Tom ist mein einziges Kind.« Das war die Stimme von Toms Mutter. Sie klang verzweifelt.
    »Ich werde alles für Sie tun«, antwortete Perry schleimig. »Beruhigen Sie sich, gute Frau. Sie haben Glück gehabt. Der beste Detektiv der ganzen Gegend arbeitet für Sie.« In diesem Augenblick trat er in den Flur.
    Sofort entdeckte er die drei ???. Der erste Schreck wich einem breiten Grinsen.
    »Oh, die drei Grünschnäbel! Tut mir Leid, ihr seid zu spät gekommen. Auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher