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Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan
Autoren: Jason Dark
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es ihr nicht anders ging als ihm.
    Auch sie war fasziniert. Ihr Mund stand halboffen, denn diese Magie konnte auch sie nicht fassen.
    Nur Tokata verzog keine Miene. Er stand bewegungslos auf dem Fleck und hatte seine rechte Klaue auf dem Griff des Schwerts liegen, wobei seine Blicke die nähere Umgebung absuchten, damit ihm auch nichts entging.
    Xorron stand auf.
    Er hielt sich jetzt im Mittelpunkt der gläsernen Platte auf. Seine Arme hingen locker an den Seiten herab, und aus seinem kaum zu erkennenden Mund drangen Laute in einer Ursprache, wie sie nur von Dämonen verstanden wurde.
    Die Beschwörung zeigte Erfolg. Die Toten in der Erde, vorhin noch regungslos daliegend, bewegten sich.
    »Das ist es«, flüsterte Dr. Tod, als er auf die Gestalten sah, die sich aufrichteten, als hätten sie nie zuvor in der feuchten Erde gelegen. Das waren aber nicht nur Zombies, sondern auch schleimige Ghouls, die schneller vorankamen als die lebenden Toten, ihre Arme hoben und nach oben stiegen.
    Sie schafften es.
    Zuerst durchbrach ein fetter Ghoul die Oberfläche. Er war graubraun wie die Erde, in der er gelegen hatte, und er stank entsetzlich nach Moder und Verwesung. Selbst Lady X, die inzwischen viel gewohnt war, verzog das Gesicht.
    Der Ghoul hatte kaum die Erde verlassen, als das zweite Ungeheuer erschien. Ein dunkelhäutiges Wesen mit Teufelshörnern auf der Stirn.
    Das mußte ein Dämon sein, denn dieses Wesen hatte rote Augen, die sich wie kleine Feuerräder bewegten.
    Zombies folgten. Bleiche Gestalten, oft schon halb verwest, dann kamen wieder Ghouls, und alle Monster gruppierten sich um ihren Anführer, um Xorron.
    Dr. Tod sah es mit großem Vergnügen. Diese Armee des Schreckens würde fürchterlich aufräumen, dessen war er sicher. Sie mußten Jahrhunderte unter der Erde gelegen haben. Manche hatten völlig verunstaltete Gesichter, anderen war der Schädel eingeschlagen worden.
    Ein normaler Mensch wäre schreiend weggerannt, nicht so Dr. Tod. Er badete sich in dem Gefühl, der große Sieger zu sein. Als der letzte Untote aus dem Boden gekrochen war, nahm die Erde auch wieder einen normalen Farbton an. Sie wurde braun, und wie durch Zauberhand bewirkt, war auch wieder der Rasen zu sehen.
    Schwarze Magie machte es möglich.
    Dr. Tod zählte. Vier Ghouls, fünf Zombies und dieses rotäugige Wesen.
    Das mußte vorerst reichen.
    Xorron drehte sich um, so daß er die Mitglieder der Mordliga anschauen konnte. »Es fehlt keiner«, erklärte er. »Alle, die man mit mir zusammen begraben hat, sind zurückgekehrt.«
    »Das ist gut«, erwiderte Solo Morasso. »Aber warum hat man sie begraben?«
    »Wir kamen aus Spanien. Ein Schiff hat uns hergebracht. Man hatte mich schon in den geweihten Stein eingemauert, und meine Diener lagen in mit Silber ausgeschlagenen Särgen. Mir macht das Silber nichts aus, aber ihnen. Sie werden zur Untätigkeit verdammt, wenn sie damit in Berührung kommen.«
    »Und nicht getötet?« wunderte sich Dr. Tod.
    »Es kommt auf die Stärke an. Manchmal ist das Silber zu schwach. So war es damals. Deshalb konnten sie auch in der Erde hier überleben. Und sie warteten, bis ich soweit war und sie hervorholte.«
    »Womit kann man dich töten?« wollte Dr. Tod wissen.
    »Es gibt kein Mittel. Kein Feuer und auch kein Silber. Die Dämonenhaut schützt mich.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Wenn es tatsächlich eine Waffe gäbe, dann würde ich sie dir nicht nennen«, erwiderte Xorron.
    Das war deutlich genug. Solo Morasso wollte es auch nicht auf die Spitze treiben und fragte nicht weiter.
    Xorron war ein Führer, die anderen gehorchten ihm. Normalerweise jedenfalls, doch die hatten zu lange in der Erde gelegen.
    Ein Zombie konnte nicht an sich halten. Er roch die Menschen, und vor allen Dingen sah er Lady X, die ganz in seiner Nähe stand. Es war ein Wesen mit verunstaltetem Gesicht, in dem die Oberlippe gespalten war.
    Da sich Lady X mehr auf Dr. Tod und Xorron konzentrierte, kam das Wesen bis dicht an sie heran.
    Es streckte seinen Arm aus, und die Hand klatschte auf Pamela Scotts Schulter.
    Lady X zuckte herum. Die Berührung ekelte sie. Mit dem Waffenlauf hieb sie zu.
    Der Zombie bekam ihn quer durchs Gesicht gezogen. Dabei entstand ein Laut, als hätte sie in Teig geschlagen.
    Aber der Untote blieb auf den Beinen, er wollte sein Opfer und warf sich vor.
    Lady X schoß.
    Es war nur eine kurze Garbe, bestehend aus höchstens fünf Kugeln, die den Kopf des Wesens zerschmetterten. Für alle Zeiten erledigt
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