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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady
Autoren: Loretta Chase
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wärest...“
    „Das bin ich aber nun einmal“, erwiderte sie. „Und glücklicherweise kann ich es mir auch leisten.“
    Sie und Bertie waren sehr jung zu Waisen geworden und der Obhut von Tanten, Onkeln und Cousins überlassen gewesen, die es sich kaum leisten konnten, ihre eigene hoffnungsvolle Brut durchzubringen. Die Familie hätte eigentlich finanziell gut dastehen müssen, wenn sie nur nicht so viele gewesen wären. Aber Genevieve entstammte einer fruchtbaren Linie, die vor allem männliche Nachkommen hervorbrachte, und ihre Kinder hatten das Talent dafür geerbt.
    Das war einer der Gründe, warum Jessica so viele Heiratsanträge erhielt - im Durchschnitt sechs pro Jahr, selbst gegenwärtig noch, obwohl sie eigentlich längst eine alte Jungfer, ein Ladenhüter war. Aber sie wollte eher hängen als heiraten und die Zuchtstute für irgendeinen reichen Esel mit Titel spielen - oder anfangen, hausbackene Häubchen zu tragen.
    Sie hatte ein Talent dafür, auf Auktionen und in Gebrauchtwarenläden echte Schätze zu entdecken und sie dann mit einem hübschen Gewinn weiterzuverkaufen. Obwohl sie so beileibe kein Vermögen aufbaute, war sie in den vergangenen fünf Jahren imstande gewesen, sich modische Kleider und Accessoires selbst zu kaufen, statt die abgelegten Kleider ihrer Verwandten aufzutragen. Es war eine bescheidene Form von Unabhängigkeit. Sie wollte mehr. Während des vergangenen Jahres hatte sie Pläne geschmiedet, wie sie dieses Mehr erreichen konnte.
    Sie hatte endlich genug gespart, um sich einen eigenen Laden mieten zu können und Waren dafür anzukaufen. Es würde ein überaus elegantes und exklusives Geschäft werden für einen auserwählten Kundenkreis. In den zahllosen Stunden auf gesellschaftlichen Veranstaltungen hatte sie ein feines Verständnis für die reichen Müßiggänger entwickelt, nicht nur in Bezug auf das, was sie mochten, sondern auch wie man sie am effektivsten anlocken konnte.
    Sie hatte auch immer noch fest vor, damit zu beginnen, die Reichen anzulocken, aber erst nachdem sie ihren Bruder aus dem Schlamassel befreit hatte, in das er verstrickt war. Dann würde sie sich darum kümmern, dass seine Charakterfehler nie wieder ihren Frieden und ihr wohlgeordnetes Leben stören würden. Bertie war ein verantwortungsloser, unzuverlässiger, hirnloser Dummkopf. Sie erschauerte bei der Vorstellung, dass sie in Zukunft für irgendetwas auf ihn angewiesen wäre.
    „Du weißt sehr gut, dass ich nicht des Geldes wegen heiraten muss“, teilte sie ihm jetzt mit. „Alles, was ich tun muss, ist mein Geschäft zu eröffnen. Ich habe mir schon den Laden ausgesucht, und ich habe genug gespart... “
    „Diese hirnverbrannte Idee mit dem Trödelladen?“, rief er.
    „Kein Trödelladen“, verbesserte sie ihn ruhig. „Wie ich dir bestimmt schon ein Dutzend Mal erklärt habe ...“
    „Ich werde nicht zulassen, dass du dich als Ladeninhaberin niederlässt.“ Bertie richtete sich auf, reckte die Schultern. „Keine Schwester von mir wird unter die Kaufleute gehen.“
    „Ich würde gerne sehen, wie du mich davon abhalten willst“, entgegnete sie.
    Er zog seine Brauen zu einem finsteren Ausdruck zusammen.
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und betrachtete ihn nachdenklich. „Himmel, Bertie, du siehst wie ein Schwein aus, wenn du so die Augen zusammenkneifst. Genau genommen bist du einem Schwein reichlich ähnlich geworden, seit ich dich letztes Mal gesehen habe. Du hast mindestens fünfzehn Pfund zugenommen. Vielleicht sogar zwanzig.“ Ihr Blick wanderte abwärts. „Und alles am Bauch, wie es aussieht. Du erinnerst mich irgendwie an den König.“
    „Dieses Walross?“, rief er empört. „Niemals. Nimm das zurück, Jess!“
    „Oder was? Setzt du dich auf mich?“ Sie lachte.
    Er marschierte zum Sofa und warf sich darauf.
    „Ich an deiner Stelle“, bemerkte sie, „würde mir weniger Sorgen machen um das, was deine Schwester sagt und tut, sondern mehr um deine eigene Zukunft. Ich sorge schon für mich selbst, Bertie. Aber du ... Nun, ich glaube, du solltest darüber nachdenken, jemanden zu heiraten, der die Taschen voller Geld hat.“
    „Heiraten ist nur etwas für Feiglinge, Narren und Weiber.“
    Sie lächelte. „Das hört sich ganz nach den Weisheiten an, mit denen irgendein betrunkener Idiot um sich wirft - kurz bevor er in die Punschschale kippt - zu einer Gruppe ebenso betrunkener Idioten, zusammen mit all den üblichen männlichen geistreichen Witzchen über Unzucht und
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