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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady
Autoren: Loretta Chase
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verschiedene Körperausscheidungen.“
    Sie wartete nicht, bis Bertie die Bedeutung dieser Äußerung erfasst hatte. „Ich weiß, was Männer komisch finden“, sagte sie. „Ich habe mit dir gelebt und zehn Cousins aufgezogen. Betrunken oder nüchtern, sie mögen Witze über das, was sie mit Frauen tun - oder tun wollen -, und sie sind endlos fasziniert von Blähungen, Wasserlassen und..."
    „Frauen haben keinen Humor“, unterbrach Bertie sie. „Sie brauchen auch keinen. Der Allmächtige hat sie geschaffen, um den Männern einen üblen Streich zu spielen. Woraus man den logischen Schluss ziehen kann, dass der Allmächtige eine Frau ist.“
    Er sprach die Worte langsam und bedächtig, als hätte er sich große Mühe gegeben, sie auswendig zu lernen.
    „Woher stammt diese philosophisch tiefschürfende Erkenntnis, Bertie?“, wollte sie wissen.
    „Wie bitte?“
    „Wer hat dir das gesagt?“
    „Das war kein betrunkener Idiot, Miss Hochnäsig und Eingebildet“, erwiderte er selbstzufrieden. „Ich habe vielleicht nicht den schärfsten Verstand, aber ich denke, ich erkenne einen Idioten, wenn ich einen sehe. Und Dain ist keiner.“
    „Allerdings nicht. Er hört sich ganz nach einem klugen Kerlchen an. Was hat er sonst noch so zu sagen, mein Lieber?“
    Es entstand eine längere Pause, während der Bertie zu entscheiden suchte, ob sie sarkastisch war oder nicht. Wie gewohnt gelangte er zum falschen Schluss.
    „Nun, er ist wirklich klug, Jess. Ich hätte es wissen müssen, dass du das auch bemerkst. Die Sachen, die er sagt - Himmel, sein Verstand arbeitet ununterbrochen, rasend schnell. Ich weiß nicht, womit sein Hirn angetrieben wird.“
    „Soweit ich es verstehe, betreibt er es mit Gin“, murmelte Jessica.
    „Wie bitte?“
    „Ich sagte: ,Vermutlich ist sein Verstand wie eine Dampfmaschine.“
    „Das muss es sein“, sagte Bertie. „Und nicht nur zum Reden. Er hat auch Verstand für Geldsachen. Er spielt die Börse, als sei sie eine Fiedel, sagen die anderen. Nur dass die Musik, die Dain damit macht, das Klimpern von Goldmünzen ist. Und es ist eine Menge Geklimper, Jess.“
    Daran zweifelte sie nicht. Allem Vernehmen nach war der Marquess of Dain einer der reichsten Männer Englands. Er konnte sich ohne Frage alle möglichen Extravaganzen leisten. Und der arme Bertie, der sich noch nicht einmal den bescheidensten Luxus erlauben konnte, war wild entschlossen, sein verehrtes Idol nachzuahmen.
    Denn es handelte sich gewiss bei ihm um eine Form von Vergötterung, wie Withers es in seinem kaum verständlichen Brief geschrieben hatte. Dass Bertie sein unterentwickeltes Erinnerungsvermögen so weit Überanstrengt hatte, um sich einzuprägen, was Dain gesagt hatte, war unwiderlegbarer Beweis, dass Withers nicht übertrieben hatte.
    Lord Dain war der Herrscher von Berties Universum geworden ... und er führte ihn geradewegs in die Hölle.
    Lord Dain schaute nicht auf, als die Klingel an der Ladentür läutete. Es kümmerte ihn nicht, wer der neue Kunde sein könnte, und Champtois, den Antiquitätenhändler und Anbieter kunstgewerblicher Kuriositäten, konnte es auch nicht interessieren, denn der wichtigste Kunde in ganz Paris hatte seinen Laden bereits betreten. Da er der bedeutendste war, erwartete und erhielt Dain die exklusive Aufmerksamkeit des Ladenbesitzers. Champtois blickte nicht nur nicht zur Tür, sondern verriet durch kein äußerlich sichtbares Zeichen, dass er etwas anderes sah, hörte oder berücksichtigte, das nichts mit dem Marquess of Dain zu tun hatte.
    Gleichgültigkeit geht jedoch bedauerlicherweise nicht mit Taubheit einher. Die Glocke hatte kaum aufgehört zu läuten, als Dain auch schon eine bekannte Stimme auf Englisch etwas sagen hörte, worauf eine unbekannte Frauenstimme leise antwortete. Er konnte die Worte nicht verstehen. Dieses Mal gelang es Bertie Trent, seine Stimme zu mäßigen und nicht sein allseits gefürchtetes Bühnenflüstern hören zu lassen, das man noch quer über ein Fußballfeld vernehmen konnte.
    Dennoch war es Bertie Trent, der größte Dummkopf auf der nördlichen Erdhalbkugel, was hieß, dass Lord Dain seinen eigenen Kauf aufschieben musste. Er hatte nicht vor, in Verhandlungen mit Champtois einzutreten, während Trent in der Nähe war und alles sagte und tat, was nur dazu beitragen konnte, den Preis in die Höhe zu schrauben, während er sich der albernen Illusion hingab, er unternähme gerissen alles, um ihn zu senken.
    „Ach nein“, ertönte die
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