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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady
Autoren: Loretta Chase
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eine bescheidene jährliche Apanage aussetzen“, fuhr Dain fort. „Für geleistete Dienste.“ Er blieb stehen und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken. „Siehst du, mein lieber, mein teurer Freund, ich hatte gar keine Ahnung, wie wertvoll meine Ikone in Wahrheit ist... bis du es mir gesagt hast. Ich hatte eigentlich geplant, sie Mrs Beaumont zu geben, im Austausch für ein Porträt meiner Gemahlin. Jessica hat mir erzählt, wie angetan Mrs Beaumont von der Ikone war, wie sehr sie sie bewundert hat. Ich dachte, es sei eine angenehmere Entlohnung für die Künstlerin als schlichte Münzen.“ Dain lächelte schwach. „Aber kein Porträt, selbst keines der brillanten Leila Beaumont, ist zwanzigtausend wert, oder?“
    Vawtry hatte endlich verstanden. Sein geschundenes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
    „Natürlich wirst du Beaumont schreiben und ihm danken, dass er dich eingeweiht hat“, sagte Dain. „Es wäre nur ein Gebot der Höflichkeit. Und natürlich wird er als dein sehr guter Freund selbstlos erfreut sein, dass du in der Lage warst, von seinem Wissen zu profitieren.“
    „Er wird sich die Haare einzeln ausreißen, wenn er das liest“, bemerkte Vawtry. Dann wurde er rot. „Himmel, Dain, ich weiß kaum, was ich sagen soll, was ich denken soll. Alles ... es ist so furchtbar schiefgegangen ... aber trotzdem hast du einen Weg gefunden, es ins Richtige zu kehren, trotz allem, was ich getan habe. Wenn du mich ins nächste Sumpfloch geworfen hättest, es gäbe keinen Menschen in ganz England, der dir einen Vorwurf machen würde.“

„Wenn du diese höllische Frau nicht auf Abstand von mir hältst, werde ich euch beide in ein Sumpfloch werfen“, versprach Dain. Er ging zur Tür. „Phelps wird etwas finden, um dich zu verbinden. Ich werde einen Diener mit Geld für die Reise mit dir schicken. Und wenn die Sonne aufgeht, Vawtry, erwarte ich, dass du verschwunden bist.“
    „Ja, ja. Natürlich. Dank...“
    Die Tür fiel hinter Dain ins Schloss.

20. Kapitel
    Um zwei Uhr am Morgen verließ Lord Dain sein Bad. Dann musste er sich seinen Schlafrock anziehen und Hausschuhe und seine Frau suchen gehen, denn sie war, wie er es sich vielleicht hätte denken können, nicht im Bett, wo sie eigentlich sein sollte.
    Er probierte es zunächst im Südturm, aber sie befand sich nicht an Dominicks Bett. Mary war dort, dösend auf einem Stuhl. Der Junge schlief tief und fest, lag auf dem Bauch, die Bettdecke zu einem Knäuel am Fußende getreten.
    Dain brummte kurz, dann schüttelte er die Decke aus und steckte sie um den Jungen fest. Er tätschelte dem ahnungslosen Bengel noch liebevoll den Kopf und ging wieder.
    Eine Viertelstunde später fand er Jessica im Speisesalon.
    In ihren schwarz-goldenen Morgenmantel gehüllt, das Haar achtlos hochgebürstet und auf dem Kopf festgesteckt, stand sie vor dem Kamin. In ihren Fingern hielt sie einen Brandyschwenker und schaute sich das Porträt seiner Mutter an.
    „Du hättest mich eigentlich einladen können, mich mit dir zusammen zu betrinken“, sagte er von der Türschwelle.
    „Das hier war eine Angelegenheit zwischen Lucia und mir“, antwortete sie, ohne die Augen von dem Bild zu nehmen. „Ich bin gekommen, um ihr zuzuprosten.“
    Sie hob ihr Glas. „Auf dich, liebe Lucia: Dafür, dass du meinen schlimmen Ehemann auf die Welt gebracht hast... ihm so viel von dir gegeben hast, das das Beste in dir war ... und dafür, dass du ihn aufgegeben hast, sodass er am Leben bleiben und zu einem Mann heranwachsen ... und ich ihn finden konnte.“
    Sie schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit im Glas, roch vorsichtig daran. Dann, mit einem kleinen zufriedenen Seufzer, hob sie es an die Lippen.
    Dain betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Du hast gar keine Ahnung, wie viel Glück du hattest, mich zu finden“, erklärte er. „Ich bin einer der wenigen Männer in England, die sich dich überhaupt leisten können. Das ist - kein Zweifel - mein allerbester Brandy.“
    „Ich habe deinen Weinkeller berücksichtigt, als ich deine Vorteile gegen deine Nachteile abgewogen habe“, erwiderte Jessica. „Es ist gut möglich, dass das die Waagschale zu deinen Gunsten geneigt hat.“ Sie deutete mit dem Glas auf das Gemälde. „Sieht sie dort nicht einfach wunderbar aus?“
    Dain ging zu dem Kopf des Tisches, setzte sich in seinen Stuhl und betrachtete das Bildnis seiner Mutter. Dann stand er auf und begab sich zur Anrichte und schaute es aus diesem Winkel an.
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