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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft
Autoren: Emily Mckay
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nachzudenken. Er schätzte Big Hank als einen Mann ein, der sein Gegenüber niemals ernst nehmen würde, wenn man nicht zumindest das Für und Wider des Angebots in Erwägung zog. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und lachte leise. „Wissen Sie, Wendy hat gesagt, dass Sie das machen würden.“
    „Dass ich was machen würde?“
    „Sie sagte, dass ihre Familie immer ein Weg findet, um einen Keil zwischen sie und ihren jeweiligen Freund zu treiben, damit sie sich von ihm trennt … oder er von ihr.“
    Big Hank zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Meistens hat sie es uns leichtgemacht. Gwen brachte immer Freunde mit nach Haus, die schwächer waren als sie. Aber Sie, mein Sohn, Sie sind die Ausnahme.“
    „Ja, die bin ich wohl.“ Er betrachtete seine Bierflasche, die noch immer fast voll war. „Mich würde eines interessieren. Nach allem, was ich weiß, haben Sie versucht, Ihre Tochter Bitsy zu kontrollieren. Aber letztlich haben Sie sie damit vergrault. Warum wollen Sie jetzt mit Wendy und Peyton das Gleiche machen?“
    „Warum sticht der Skorpion die Schildkröte? Es liegt mir eben im Blut, ich kann nicht anders. Jeder Mensch ist so, wie er nun mal ist. Er kann sich noch so sehr verändern wollen, es gelingt ihm nie.“
    Jonathon schob seinen Hocker nach hinten. „Wissen Sie, Sir, ich habe mein ganzes Leben im Norden von Kalifornien verbracht. Ich kann diesen Vergleich mit einem Skorpion nicht nachvollziehen, weil ich noch nie einen gesehen habe.“
    „Soll ich das so verstehen, dass Sie nicht auf mein Angebot eingehen wollen?“
    „Das würde ich so sagen.“
    „Wollen Sie Gwen damit beeindrucken?“
    Gemächlich schüttelte Jonathon den Kopf. „Wenn es nach mir geht, wird sie nicht mal erfahren, dass Sie mir dieses Angebot gemacht haben.“
    „Sie wissen, was mein Angebot bedeutet. Ich könnte Ihnen den Vertrag garantieren und dafür, dass Ihre Geräte nicht nur in jedem Regierungsgebäude zum Einsatz kommen, sondern in zehn Jahren in jedem Haushalt in diesem Land zu finden sind. Ich kann Ihnen aber auch garantieren, dass FMJ niemals wieder auch nur einen Cent vom Staat bekommt, weder für dieses noch für irgendein anderes Projekt. Für immer und ewig.“
    „Es klingt so verlockend, wenn Sie das sagen. Meinen Sie, Sie könnten sich auf einen Drehstuhl setzen und eine weiße Perserkatze im Arm halten, um es dann noch einmal zu wiederholen?“
    Einen Moment lang zeichnete sich Erschrecken auf Big Hanks teigigem Gesicht ab, aber dann begann er schallend zu lachen. „Wissen Sie, Jonathon, ich mag Sie. Zu schade, dass Sie nur so kurz mit mir verwandt sein werden.“
    „Ich werde Ihr Angebot nicht annehmen.“
    „Nicht im Augenblick, aber schon bald. Sie werden sich hinsetzen, die Zahlen überschlagen und zu dem Schluss kommen, dass keine Frau so viel wert ist, wie das, was Sie aufs Spiel setzen.“
    Er hatte längst die Zahlen überschlagen, gleich nachdem Big Hank seine Drohung ausgesprochen hatte. „Mag sein, dass keine Frau so viel wert ist. Aber Sie irren sich, wenn Sie glauben, ich würde wegen Wendy ablehnen. Ihr kumpelhaftes Manipulieren, Ihre Art, Dinge unter der Hand regeln zu wollen …“ Jonathon schüttelte abweisend den Kopf. „Das ist nicht der Stil von FMJ. Wir arbeiten transparent, und wir bekommen den Zuschlag, weil wir die besten Produkte auf dem Markt anbieten. Wir brauchen keine guten Beziehungen, um Geschäfte zu machen. Wir sind ein ehrbares Unternehmen.“ Nach einer kurzen Pause fügte er dann hinzu: „Und selbst wenn ich versucht wäre, auf Ihr Angebot einzugehen, bin ich immer noch nur ein Drittel von FMJ und könnte eine solche Entscheidung gar nicht allein treffen. Sie vergeuden Ihre Zeit.“
    Mit diesen Worten stand Jonathon auf und verließ die Hotelbar. Zu gern hätte er allerdings gewusst, was ihn so zur Eile antrieb, zu dem Mann auf Abstand zu gehen. War es die Angst, dass Big Hank recht hatte und er wirklich nur ablehnte, um Wendy zu beeindrucken? Oder fürchtete er, irgendwann doch noch nachzugeben, wenn der Mann noch viel länger auf ihn einredete?

9. KAPITEL
    So groß wie Jonathons Widerwille, zum Haus seiner Schwester zu fahren, war, hatte Wendy fast damit gerechnet, eine mit Wellblech und Sperrholzplatten geflickte Bruchbude vorzufinden. Tatsächlich jedoch machte Maries zugegebenermaßen recht kleines Haus einen ordentlichen und gepflegten Eindruck, und die auf dem von Blumenbeeten gesäumten Rasen herumliegenden Fahrräder und Spielsachen
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