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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft
Autoren: Emily Mckay
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überwiesen, und ich konnte am Wettbewerb teilnehmen. Im Jahr darauf gab es eine anonyme Spende, mit der die Forschungslabore an allen Schulen hier in der Gegend komplett auf den neuesten Stand gebracht wurden.“ Sie hob die Schultern. „Zuerst dachte ich nur, dass ich Glück gehabt hatte, aber dann passierten immer wieder solche Sachen.“
    „Zum Beispiel?“
    „Na ja, einmal, als Mom gerade arbeitslos und noch nicht verheiratet war, da hatte ein Kühltransporter genau bei uns vorm Haus eine Panne, und der Fahrer flehte uns an, dass wir doch so viel wie möglich von dem Essen in seinem Wagen bei uns in die Kühltruhe packen sollten, bevor es auftaut. Mom war jedes Mal sauer auf ihn, weil sie lieber ihren Bruder wiedergesehen hätte. Aber ich fand’s gut.“
    Wie konnte es sein, dass sie von all diesen Dingen nichts mitbekommen hatte? Wie war es ihm gelungen, das alles zu arrangieren, wenn er andererseits behauptete, ohne seine Chefassistentin völlig verloren zu sein? Ins Gesicht sagte er ihr, dass er mit seiner Familie nichts mehr zu tun haben wollte, aber in aller Heimlichkeit half er seinen Verwandten, wo er nur konnte, damit es ihnen gut ging. Das war genau das, was er immer machte. Hauptsache, niemand wurde Zeuge seiner wahren Gefühle. „Möchte nur wissen, warum er emotional so verschlossen ist“, murmelte sie.
    „Oh, das ist er gar nicht“, widersprach ihr Lacey. „Er ist einfach nur schüchtern.“
    „Schüchtern? Sie meinen, Jonathon ist schüchtern?“
    „Na ja, okay. Vielleicht nicht schüchtern. Aber er sagt nicht so oft, was er eigentlich fühlt.“
    „Nicht so oft im Sinne von nie im Leben, würde ich das eher bezeichnen“, hielt Wendy dagegen.
    „Peyton erzählt er es schon“, beharrte die junge Frau. „Als ich letzte Nacht in die Küche gehen wollte, um ein Glas Wasser zu trinken, da saß er am Küchentisch und hatte Peyton auf dem Schoß. Ich bin deswegen nicht reingegangen, weil ich ihn nicht stören wollte. Aber er gab ihr das Fläschchen und erzählte ihr dabei, dass sie ihm mehr wert ist als hundert Regierungsverträge. Ich hab zwar keine Ahnung, wie viel ein Regierungsvertrag wert ist, aber das dürfte schon eine Menge Geld sein.“
    „Das haben Sie nicht bloß geträumt?“, vergewisserte sie sich.
    „Nein, nein, ich hab um die Ecke in die Küche gesehen, und da saß er mit Peyton auf dem Schoß am Tisch.“
    „Und er hat wirklich von Regierungsverträgen gesprochen?“, fragte Wendy.
    Noch während Lacey bestätigend nickte, zog Wendy ihr Handy aus der Tasche und rief die Nummer ihrer Mutter an. Nachdem es ein paar Mal geklingelt hatte, meldete sie sich. „Hey, Mom, ich bin’s … ja, ich weiß, wie früh es ist, aber ich muss Onkel Hank sprechen … nein, jetzt sofort.“
    Das Telefonat mit ihrem Onkel dauerte nur ein paar Minuten und bestätigte, was sie aus Jonathons merkwürdiger Frage am Abend zuvor und aus dem hatte folgern können, was Lacey ihn in der Nacht zu Peyton hatte sagen hören.
    Sie sprang auf, stürmte aus der Küche und platzte wutentbrannt in das Zimmer, in dem sie gemeinsam mit Jonathon auf der Luftmatratze geschlafen hatte. Jonathon war nirgends zu sehen, auf der Matratze lag Natalie, eine von seinen Nichten, und beschäftigte sich mit einer zufrieden glucksenden Peyton.
    „Schätzchen, weißt du, wo Jonathon ist?“, fragte sie und hatte größte Mühe, das völlig unbeteiligte Kind nicht anzubrüllen.
    „Er ist unter der Dusche“, antwortete Natalie. „Ich soll solange auf Peyton aufpassen.“
    „Okay, danke.“ Sie ging weiter zum Badezimmer und klopfte kurz an. Als sie ihn „Augenblick“ rufen hörte, öffnete sie kurzerhand die Tür und trat ein.
    „Hey, was …“
    „Ich muss mit dir reden“, erklärte sie und sah gerade noch, wie er aus der Duschkabine kam und sich rasch ein Handtuch umlegte. Der Anblick seines nackten, vom Wasser glänzenden Körpers war dazu angetan, sie alles vergessen zu lassen. Oder besser gesagt: fast alles. Ihre Wut auf ihn war allerdings um einiges stärker als jede Lust und jedes Verlangen nach ihm. „Hat mein Onkel dich erpresst?“, fragte sie ohne Umschweife.
    Jeder Muskel, den sie von ihrer Position aus sehen konnte, spannte sich verräterisch an, nur sein Gesicht zeigte keinerlei Veränderung. Hätte er nicht fast nackt vor ihr gestanden, wäre ihr seine Reaktion gar nicht aufgefallen.
    „Wie kommst du jetzt darauf?“
    „Antworte einfach auf meine Frage. Hat mein Onkel dich erpresst, damit du
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