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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz
Autoren: Ann Voss Peterson
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Panik, wenn er sie im Wald verfolgte. Ihre Schreie, während er mit dem Messer auf sie einstach.
    Ganz bestimmt hatte der Bastard die Angst in Risas Augen genossen, als er über das Blut sprach. Und er hatte nach mehr gelechzt. Was, zum Teufel, hatte Risa nur dazu getrieben, ihn zu befragen? Warum hatte sie sich ihm ausgeliefert und damit verletzlich gemacht?
    Er wusste die Antwort, noch ehe er den Gedanken beendet hatte. Sie wollte verstehen, warum er, Trent, sich von ihr zurückgezogen hatte, als er am Fall Kane arbeitete. Und aus welchem Grund er kurz darauf die Verlobung gelöst hatte. Sie war zu Kane gegangen, um die Antwort zu finden.
    Er hatte sie dieser Bestie direkt in die Arme getrieben.
    Nun führte er sie noch tiefer in dieses schmutzige Labyrinth menschlicher Gemeinheit.
    Und er konnte nichts dagegen tun, wenn er das Leben anderer Menschen nicht gefährden wollte.
    Er wandte sich dem grauen Holzgestell an der Ze llenwand zu, das Regalbretter, Fächer und eine kleine Schreibplatte enthielt. Die Fächer waren voll mit Briefen, ordentlich gefalteten Zeitschriftenseiten und ein paar persönlichen Dingen. Trent warf Wiley einen Blick zu. „Hat sich diese Sachen schon jemand angesehen?"
    Der Detective schüttelte den Kopf. „Als ich hörte, Sie seien unterwegs, dachte ich, es wäre besser, Ihnen den Vortritt zu lassen. Ich wollte niemandem auf die empfindlichen Zehen treten."
    Trent ignorierte die bissige Bemerkung und wandte sich den Fächern zu. Er griff hinein, nahm ein paar Zeitschriftenseiten heraus und faltete sie auseinander.
    Risa schaute ihm über die Schulter.
    Zumeist handelte es sich um widerwärtige sadomasochistische Pornografie. Sie stieß einen leisen Schrei aus.
    Trent drehte sich zu ihr herum.
    Schnell straffte sie sich, und ihr Gesicht wurde sofort ausdruckslos. „Es hat mich nur überrascht, das ist alles."
    Von wegen! Sie wusste genau, welche Art Lektüre Kane bevorzugte. Die Darstellungen hatten sie umgehauen. Alles andere hätte ihn auch gewundert. Bei solchen Bildern reagierte jeder normale Mensch entsetzt. Er selbst hatte schon Schlimmeres gesehen. Auf Fotos, Videos
    ... und in natura. Man vergaß es nie wieder.
    Risa schluckte trocken und wandte sich an den Detective. „Woher hat Kane dieses...
    Zeug?"
    Wiley warf einen Blick auf die Seiten. Voller Abscheu verzog er den Mund. „Es muss hereingeschmuggelt worden sein. Sehr wahrscheinlich von Ihrer Schwester", sagte er gehässig.
    Ganz offensichtlich hatte er ein Problem mit Risa. Trent war nicht länger bereit, sich das weiterhin anzuhören.
    Bevor er jedoch einschreiten konnte, baute sie sich mit herausforderndem Blick vor Wiley auf. „Offenbar haben Sie keine Ahnung, wovon Sie reden, Detective. Dixie würde sich niemals mit etwas derart Schmutzigem abgeben."
    Wiley zuckte mit den Schultern. „Sie hat Kane geheiratet, oder?"
    „Ja, nachdem er sie überzeugt hat, dass ihre Liebe ihn zu einem besseren Menschen machen würde. Ich bezweifle allerdings, dass er diese Farce noch länger hätte aufrechterhalten können, wenn sie dies hier gesehen hätte."
    Sie kann sich gut selbst verteidigen, dachte Trent. Mich hat sie dazu nicht nötig. Er nahm sich vor herauszufinden, wo Wileys Problem mit ihr lag, und wandte sich dann wieder der tatsächlichen Bedrohung zu – Kane.
    Er legte die pornografischen Fotos beiseite, zog einen Stapel Briefe aus den Fächern und begann, sie durchzusehen. Dann reichte er sie an Risa weiter.
    Die meisten Briefe stammten von Dixie und enthielten lange Erklärungen ihrer unsterblichen Liebe für den Serienmörder, außerdem sprach sie von ihrem unerschütterlichen Glauben und den bitteren Gefühlen ihrer Schwester gegenüber.
    Es waren verletzende Worte und Anklagen. Offensichtlich war Dixie eifersüchtig auf Risa.
    Trent sah, wie sie sich auf die Unterlippe biss, während sie las, aber ihr Gesicht blieb ausdruckslos. Nur ihre Augen schimmerten feucht.
    Der nächste Stapel war von einer Frau namens Farrentina Hamilton. Sie schrieb schwung-und kraftvoll, ein deutlicher Gegensatz zu Dixies kindlicher Schrift. Aber der Inhalt unterschied sich nicht grundlegend von Dixies Briefen. Liebeserklärungen. Versprechen, ihm Pakete zu schicken. Pläne für Kanes Zukunft außerhalb des Gefängnisses. Eine Zukunft, die gerade durch ein mehrfaches Lebenslänglich ausgeschlossen werden sollte.
    Er blickte Wiley an. „Was wissen Sie über eine Frau namens Farrentina Hamilton?"
    „Sie ist Witwe. Hat einen Haufen Kohle von
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