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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz
Autoren: Ann Voss Peterson
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ihrem Mann geerbt. Besuchte Kane regelmäßig. Mehrere Kollegen sind bereits auf dem Weg zu ihr."
    Trent nickte. Er reichte Risa den Stapel und besah sich die persönlichen Dinge. Eine platinblonde Locke, sehr wahrscheinlich von Dixie. Ein halbes Dutzend Zigaretten. Dann griff er nach den Fotografien, die mit dem Bild nach unten in einem der Fächer lagen. Das erste zeigte Kane und Dixie. Es war ein Hochzeitsfoto.
    Risa beugte sich vor, um es genauer zu betrachten. Ihr Lavendelduft stieg ihm in die Nase und überlagerte den stechenden Desinfektionsgeruch. Sie war ihm so nahe, dass er die Wärme ihrer Haut spürte.
    Sie erstarrte, als sie die Trauung dokumentiert sah, die sie nicht hatte verhindern können.
    Rasch nahm Trent das nächste Foto zur Hand. Zusammen mit zwei folgenden zeigten sie eine üppige Brünette in verführerischer Pose. Rote Spitzendessous, komplett mit Strapsen, bedeckten gerade das Nötigste. Trent hatte plötzlich das Gefühl, dass mit dem Bild irgendetwas nicht stimmte. Aber er konnte nicht genau sagen, was es war.
    Er drehte die Aufnahme um und las die Worte auf der Rückseite. Genieß es! Alles Liebe, Farrentina. Aha, die verführerischen Fotos gehörten zu der Inhaberin der markanten Schrift.
    Doch sein Unbehagen blieb. Wenn er nur wüsste, was ihn daran störte.
    Er ging die andern Fotos durch, Schnappschüsse verschiedener Blondinen, die offensichtlich von der Gefahr und Kanes trauriger Berühmtheit angezogen wurden. Diese Frauen würde er nie verstehen. Schließlich griff er nach dem letzten Foto.
    Es war ein Schnappschuss von Dixie und ihrer Schwester, aufgenommen im Flur bei Risa zu Hause. Die beiden saßen, umgeben von Teddys, lächelnd auf der antiken Bank.
    Aber das Bild war beschädigt. Von dem Medaillon um Dixies Hals bis zu ihren Schenkeln verlief ein präzis geführter Schnitt. Bräunlich rote, verschmierte Spuren verunzierten ihr hübsches Lächeln.
    Blutstropfen.
    Risa atmete scharf ein und schwankte.
    Trent ließ schnell die Fotos auf die Unterlage fallen und packte energisch ihre Arme.
    Verdammt. Verdammt, verdammt! Genau das hatte er befürchtet. Kane würde sich niemals die Chance entgehen lassen, eine offene Drohung für den zurückzulassen, der die Zelle durchsuchte.
    Und er selbst hatte zugelassen, dass Risa seine Zielscheibe wurde.
    Sie zitterte heftig und schnappte nach Luft wie eine Ertrinkende.
    Trent zog sie an sich. „Rees, vergiss nicht, genau das ist Kanes Spiel. Manipulieren, kontrollieren, dominieren. Er hat wohl damit gerechnet, dass du mit mir hierher kommen würdest, und das Foto absichtlich hingelegt, damit du es findest. Um dir wehzutun und dir Angst einzujagen. Lass ihn nicht gewinnen. Halt dich an mir fest. Ganz ruhig." Er atmete langsam tief ein und wieder aus.
    Sie machte es ihm nach, und allmählich beruhigte sie sich wieder.
    Er schaute sie an, um sich zu überzeugen, dass sie sich wieder gefangen hatte.
    Ihr herzförmiges Gesicht war leichenblass, die dunklen, weit geöffneten Augen schimmerten feucht. Aber es bestand nicht mehr die Gefahr, dass sie ohnmächtig auf den Zellenboden sank.
    Wut erfasste ihn. Risa war stark, aber nicht stark genug gegenüber Kanes gemeinen Spielchen. Wie sollte sie auch, da das Leben ihrer Schwester auf dem Spiel stand?
    „Ich bringe dich nach draußen."
    Heftig protestierend schüttelte sie den Kopf. „Nein. Es ist schon wieder gut. Ich ..."
    „Nichts ist gut! Ich hätte dich nicht mitnehmen dürfen. Komm, ich bringe dich zurück zum Eingang. Auf der Stelle."
    Während er sie mit sanfter Gewalt aus der Zelle schob, verfluchte er sich im Stillen. Sie hatten alles untersucht und nichts gefunden, das auf Kanes gegenwärtigen Aufenthaltsort schließen ließ. Er hatte Risas Seelenfrieden umsonst erschüttert.

3. KAPITEL
    Risa lehnte sich gegen eine der beige gestrichenen Wände am Eingang des Gefängnisses –
    Wände, die sie einschlossen, einengten, sie erdrückten. So wie jedes Mal nahmen ihr der Stacheldraht, der Mangel an Licht und Freiheit die Luft, und ihr Herz hämmerte viel zu schnell. Aber was sie in der Zelle gesehen hatte, schnürte ihr vor Angst noch immer die Kehle zu.
    Das Foto mit dem Schnitt und dem Blut hatte sie erschüttert. Seit jenem fragwürdigen Hochzeitstag hatte sie gewusst, dass Kane Dixie töten wollte. Es nun schwarz auf weiß zu sehen war fast zu viel gewesen.
    Das Schlimmste war jedoch, dass seine Rechnung aufgegangen war. Seine mörderische Falle war zugeschnappt. Sie selbst hatte darauf
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