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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz
Autoren: Ann Voss Peterson
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hatte Trent oft genug das Gegenteil erlebt, wenn die Behörden alles getan hatten, das Leben der Geisel zu retten. Dieses Dokument sollte das Gefängnis nur vor Klagen schützen, wenn ein Besucher verletzt wurde. Dies war ein schrecklicher Ort mit bösen Männern.
    Ein Ort, dem sie nicht zu nahe kommen sollte.
    Schnell riss er den Blick von ihr los und versuchte, ihre Angst zu vergessen, die sich in ihren bebenden Händen und der starren Haltung deutlich zeigte. Er wünschte, er hätte sie gar nicht erst in diese Lage gebracht, sondern könnte sie von aller Gefahr fern halten. Aber sie hatte Recht. Er brauchte jede Hilfe, um Kane zu stoppen, auch wenn ausgerechnet sie die Quelle war.
    Jetzt wandte er sich an den Gefängniswärter, der sie zu Kanes Zelle bringen sollte. Je eher sie sie durchsuchten, umso schneller konnte Risa von diesem düsteren Ort wieder verschwinden. Und er selbst konnte sich an die Spur des Killers heften.
    „Wollen wir?"
    Der Mann nickte und sprach Risa an. „Sind Sie bereit, Professor?"
    Sie schaute ihm in die müden Augen und lächelte tapfer. „Gehen Sie voran, Duane", sagte sie, doch ihre Stimme klang ein wenig zu forsch, zu eifrig.
    Der Wärter erwiderte ihr Lächeln und ging den abgetretenen Mittelgang entlang voraus.
    Trent und Risa folgten ihm.
    „Bevor wir die Zelle betreten, möchte ich dich warnen."
    „Wovor warnen?"
    „Ich weiß nicht, was wir in Kanes Zelle entdecken werden. Möglicherweise will er, dass wir etwas Bestimmtes finden. Und er ist ein verdammt mieser Schweinehund. Vielleicht bekommst du einige richtig üble Dinge zu sehen."
    Trotzig schob sie das Kinn vor und beschleunigte ihre Schritte. „Ich werde schon damit zurechtkommen."
    „Das hoffe ich. Weil ich dich nämlich gegen mein besseres Wissen hierher bringe."
    „Du musst alles nutzen, was dir hilft, Trent. Um Dixies Leben zu retten. Und das Leben anderer."
    „Das ist der einzige Grund, warum du jetzt hier bist, Rees. Glaub es mir. Wenn ich könnte, würde ich dich über die Schulter werfen, zum Wagen schleppen und dort festbinden."
    Sie warf ihm einen giftigen Blick zu. „Das würde dich teuer zu stehen kommen."
    Er riss seinen Blick von ihr los. „Man bezahlt immer teuer, das kannst du mir glauben."
    Nachdem sie scheinbar eine Ewigkeit gegangen waren, blieb Duane stehen und öffnete die letzte Gittertür zum ersten Zellenblock. Gleich darauf schlug sie metallisch hinter ihnen zu.
    Das Echo hallte donnernd durch das große zweistöckige Gebäude, als wäre die Tür zum Hades zugeschlagen worden.
    Trent war noch nie in diesem Trakt gewesen, aber er glich so endlos vielen anderen. Ein langer Gang, auf der einen Seite vergitterte, nachtdunkle Fenster, auf der anderen zwei Stockwerke Zellen. Die abgeschrammten Eisenstangen und die schmutzigen Wände hätten aus einem Albtraum stammen können. Gemurmel, Buhrufe und Pfiffe wurden laut, als sie den Zellenblock betraten. Gott sei Dank war es mitten in der Nacht, sonst wären sie mit Obszönitäten, vielleicht auch Drohungen nur so überschüttet worden.
    Als sie das zweite Stockwerk erreichten, führte Duane sie an zwei uniformierten Polizisten vorbei den Gang entlang, von dem aus man einen freien Blick nach unten hatte. Die Zellen in diesem Bereich waren nicht belegt, die Türen standen sperrangelweit offen. Trent atmete erleichtert auf. Zumindest war Risa hier vor spöttischen Bemerkungen sicher.
    Zwei Männer im Anzug standen vor Kanes Zelle. Der größere von ihnen trug Armani.
    Trent vermutete, den Gefängnisdirektor vor sich zu haben. Woher der Mann allerdings das Geld hatte, sich einen solchen Anzug zu leisten, mochte der Himmel wissen.
    Den anderen Mann kannte er, wenn auch nicht besonders gut. Es war Pete Wiley. Sie hatten sich bei dem letzten Fall kennen gelernt, als Kane noch nicht als Täter identifiziert worden war. Leider gehörte der ältere Detective zu den vielen Polizisten, die eine Abneigung gegen das FBI hatten. Genau genommen war Wiley nicht gerade ein leuchtendes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behörden gewesen.
    Nun stand der blonde Detective da und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
    Der Direktor schüttelte dramatisch den kahlen Kopf. Auch wenn er sich nur an Wiley wandte, so waren seine Worte doch auch für die anderen zu hören. „...und vermutlich ist es auch am besten so. Vielleicht bekommen wir nun endlich mehr Geld für verbesserte Sicherheitsvorkehrungen und zusätzliche Wärter. Wozu soll
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