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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz
Autoren: Ann Voss Peterson
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all das Geld in das neue Hochsicherheitsgefängnis und den Transport von Gefangenen in Gefängnisse von Tennessee und Oklahoma fließen?"
    Meint der Mann das etwa ernst? fragte sich Trent entgeistert. Der Ausbruch eines Serienkillers hätte sogar gute Seiten?
    Wut stieg in ihm auf. „Was, zum Teufel, ist am besten?"
    Die beiden Männer fuhren herum. Wiley grinste wachsam. „Special Agent Burnell." Er nickte in Trents Richtung, dann hefteten sic h seine babyblauen Augen auf Risa. Überrascht hob er eine Augenbraue und ließ sie dann wieder sinken.
    „Dies ist Risa Madsen", stellte Trent vor.
    „Ich weiß, wer sie ist."
    Bei Wileys feindseligem Ton runzelte Trent die Stirn. Seltsam. Soweit er wusste, hatten die beiden sich nie kennen gelernt, und doch benahm sich der Detective, als hätte er etwas gegen sie.
    Nun ergriff der Direktor Trents Hand und schüttelte sie. Danach begrüßte er Risa mit Handschlag. „Es tut mir Leid, dass Ihre Schwester in den Fall verwickelt wurde, Miss Madsen."
    „Danke, Direktor Hanson. Aber ich bin ebenso neugierig wie Trent, worüber Sie sich gerade unterhalten haben. Wie sind Ihre Worte zu verstehen?" Herausfordernd musterte sie ihn.
    Nur mit Mühe unterdrückte Trent ein Lächeln.
    Hanson errötete leicht. „Das war vielleicht eine etwas unglückliche Formulierung. Aber es muss leider erst etwas Schreckliches passieren, damit man in den oberen Etagen unser Problem erkennt. Vorher wollte man ja nicht auf mich hören." Er wedelte mit seiner knochigen Hand. „Ich mache die mangelnde finanzielle Ausstattung für Kanes Flucht verantwortlich. Noch letzte Woche habe ich die Aufsichtsbehörde davon unterrichtet, dass es uns an Geld für Überstunden und Verbesserungen der Sicherheit mangelt." Betrübt schüttelte er den Kopf. „Die verantwortliche Behörde darf dieses Problem einfach nicht länger ignorieren."
    Trent konnte nur schwer seinen Ärger zurückhalten. Was für ein angeberischer Dummkopf. Insgeheim feierte er auch noch Kanes Ausbruch als persönlichen Erfolg. Er funkelte den Direktor an. „Nach Kanes Flucht steht das Leben unschuldiger Menschen auf dem Spiel. Angesichts dessen kann ich für Ihre finanziellen Probleme im Augenblick wenig Verständnis aufbringen."
    Immerhin besaß der Mann noch so viel Anstand, dass er beschämt aussah. „Ja, natürlich.
    Ich habe nur Ausschau nach einem Silberstreif am Horizont gehalten."
    „Soweit ich sehe, ist keiner in Sicht." Trent warf einen Blick auf seine Uhr. Sie hatten bereits genug Zeit vergeudet. Zeit, die sie nicht hatten. „Fangen wir an, Wiley."
    Der Direktor schoss dem Agent einen verärgerten Blick zu und strich mit der Hand über seine Anzugjacke. „Ja. Sie werden mich entschuldigen müssen, ich habe ein paar verwaltungstechnische Dinge zu erledigen. Viel Glück, Special Agent Burnell. Professor Madsen."
    „Vielen Dank", betonte Trent. Der Direktor ging davon, und Trent wandte sich zur Zelle.
    Wiley stand in der offenen Tür und schaute wütend auf Risa. „Warum ist sie hier, Burnell?"
    „Haben Sie ein Problem mit Miss Madsen, Wiley? Als Professorin für Psychologie und jemand, der sich ausgiebig mit Kane befasst hat, wird sie uns wertvolle Hinweise geben können. Fangen wir an."
    Trent bemerkte Risas dankbaren Blick, den er allerdings kaum verdient hatte. Im blieb nur die Hoffnung, dass sie wertvolle Hinweise geben konnte. Und dass er sie nicht umsonst dem üblen Sumpf hier aussetzte.
    Wileys Stirnfalte vertiefte sich, als er in die Zelle vorausging. Risa und Trent folgten ihm.
    Die Wache blieb draußen vor der Tür.
    Kanes Zelle war klein und fast leer, mit einem gemauerten Bett an der einen Wand, einem Regal an der anderen und einer Toilette und einem Waschbecken an der dritten. Im Gang hatte es leicht nach verschwitzten Socken gerochen, hier aber hing ein scharfer, leicht pfefferminzartiger Duft in der Luft.
    „Desinfektionsmittel. Kane hat seiner krankhaften Sauberkeitsmanie gefrönt, wie zu riechen ist."
    Risa trat neben ihn. „ Er hat oft davon gesprochen und seine Zelle mehrmals am Tag gesäubert. Und er sagte, es gäbe nichts Saubereres und Reineres als frisches, rinnendes Blut."
    Ihre Stimme bebte leicht bei der Erinnerung daran.
    Trent presste die Zähne zusammen. Verdammt. Der Sauberkeitsfimmel war nicht alles, was Kanes kranken Charakter ausmachte. Er war nur ein Teil der Fantasien, die er durchlebte, wenn er jemanden umbrachte. Die größte Befriedigung bereitete ihm die Angst seiner Opfer.
    Ihre
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