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Getäuscht - Thriller

Titel: Getäuscht - Thriller
Autoren: Bastei Lübbe
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ist?«
    Royale nahm die Bombe in beide Hände.
    »Nun?«, fuhr Emma fort. »Was soll das sein? Ich habe noch nie so etwas wie dieses Ding gesehen.«
    Royale sah die LED-Anzeige und wurde blass. »Oh Scheiße, das ist eine verdammte Bombe!«
    Der Sicherheitschef hob den Blick. In diesem Moment traf Emmas Hand ihn am Unterkiefer. Sie legte ihr ganzes Körpergewicht in den Schlag, sodass Royales Wangenknochen unter der Wucht brach. Bewusstlos stürzte er zu Boden.
    In diesem Augenblick meldete sich eine knackende Stimme auf Royales Walkie-Talkie. »Monsieur Royale, wir haben einen Notruf von der Nationalpolizei. Melden Sie sich schnellstmöglich bei mir. Es geht um einen Notfall Code 9.«
    Sekunden später gellte Sirenengeheul durch die Lagerhalle. An den Türen leuchtete alle zwei Sekunden eine rote Warnlampe auf.
    Emma kümmerte sich nicht um den Alarm. Sie ging neben Royale in die Hocke und nahm seine Schlüsselkarte vom Schlüsselbund. Dann steckte sie die Bomben in ihre Handtasche und rannte zum nächsten Ausgang.

73.
 
    Graves packte Sergei Shvets am Hemdkragen. »Was haben Sie vor? Wenn Sie nicht auf der Stelle auspacken, schwöre ich bei Gott, dass ich Sie eigenhändig töte!«
    »Er ist verwundet«, sagte Kate. »Lassen Sie es gut sein.«
    »Ich werde ihn in Ruhe lassen, sobald er ausgepackt hat.« Graves zerrte so heftig an Shvets' Hemd, dass der Russe von der Couch gerissen wurde. »Wo ist sie? Wo ist Emma Ransom?«
    Shvets verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Sie sind zu spät«, flüsterte er. »Es ist alles vorbei.«
    »Zu spät für was?«, wollte Graves wissen.
    »Fahren Sie zur Hölle«, sagte der Russe.
    »Oh, ganz sicher, da gibt es keinen Zweifel. Aber ich werde alles tun, damit Sie vor mir dort landen.« Graves ballte die Hand zur Faust und rammte sie in Shvets' Unterleib, dorthin, wo ihn die Kugel getroffen hatte. »Wo ist Emma Ransom?«
    Shvets riss die Augen auf und stöhnte vor Schmerz.
    »Sofort aufhören!« Kate packte Graves von hinten und riss ihn von Shvets weg. »Lassen Sie den Mann.«
    Doch Graves befreite sich aus Kates Griff. Erneut wollte er auf Shvets losgehen, überlegte es sich dann aber anders. »Noch bevor ich mit Ihnen fertig bin, Towarisch , werden Ihre Genossen dafür sorgen, dass Ihr Kopf auf einen Pfahl am Roten Platz aufgespießt wird.«
    Shvets erwiderte nichts. Er hockte vornübergebeugt auf dem Sofa und rang nach Atem.
    »Schaffen Sie ihn raus«, sagte Graves und warf Shvets einen letzten, bitterbösen Blick zu. »Und lassen Sie ihn keine Sekunde aus den Augen. Lassen Sie ihn rund um die Uhr bewachen, auch im OP-Saal. Verstanden?«
    Zwei Sanitäter hoben Shvets auf eine Liege und trugen ihn aus dem Zimmer. Sechs Schwarze Panther folgten den Männern und begleiteten sie bis ins Krankenhaus.
    »La Reine ...«, sagte Jonathan in die plötzliche Stille hinein.
    Graves blickte in die Ecke, in der einer der Polizisten stand und Jonathan von hinten gepackt hielt.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte Graves und wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    »La Reine ... So heißt das Gebäude, das Emma in die Luft sprengen will.«
    Graves warf Kate einen entnervten Blick zu. »Haben Sie eine Ahnung, wovon der Mann spricht?«
    »Ja, allerdings«, sagte sie. »La Reine ist Frankreichs modernstes Kernkraftwerk. Es liegt in der Normandie, in der Nähe einer Kleinstadt namens Flamanville, direkt an der Küste.«
    »Lassen Sie den Mann los«, befahl Graves dem Polizisten.
    Der Mann lockerte den Griff um Jonathans Arme.
    »Sie will irgendeine Bombe zünden«, sagte Jonathan. »Das habe ich auf dem Laptop gelesen, den ich in Shvets Haus in Èze gefunden habe. Der Anschlag soll heute stattfinden.«
    Graves tauschte einen Blick mit Kate. »Haben Sie den Laptop ebenfalls gesehen?«
    »Nein.«
    »Ich hatte ihn bei mir im Auto«, sagte Jonathan.
    »Aber natürlich.« Graves musterte ihn skeptisch. »Und warum sollten wir ausgerechnet Ihnen glauben?«
    »Können wir nicht endlich damit aufhören?«, erwiderte Jonathan. »Ich will Emma genauso dringend aufhalten wie Sie. Sie müssen doch merken, dass ich auf Ihrer Seite bin.«
    Graves baute sich einen Schritt vor Jonathan auf. »Muss ich? Ich sehe hier nur einen Mann, der im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf Iwanows Konvoi, dem Mord an einem Arzt in Notting Hill und dem Mord an einem noch nicht identifizierten, bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichnam im Leichenschauhaus in Monaco gesucht wird und der vor der
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