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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)
Autoren: Sarah Morgan
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oben zu den Kindern verkrochen und sich die Decke über den Kopf gezogen.
    So viel zu ihrem Plan, Santo zu verführen.
    Er war eindeutig nicht interessiert.
    „Wir müssen los“, sagte Laurel schnell. „Der Wagen wartet. Ach, Fia, du musst mir unbedingt erklären, wie man arancine kocht. Diese Reisbällchen sind Cristianos Lieblingsgericht, aber ich kriege sie einfach nicht hin. Ich wette, seine Mutter versteht bis heute nicht, warum er mich geheiratet hat.“
    Weil er dich liebt, dachte Fia wehmütig. Und Liebe kittet alle Risse, wie Regen, der auf vertrocknete Erde fällt. Die Risse in ihrer Ehe aber traten immer deutlicher zutage, und bald würde das ganze Konstrukt zusammenbrechen.
    Dani hakte sie unter. „Ich habe keinen Schimmer, was mit Santo los ist“, murmelte sie. „Puh, diese Männer! Lass uns über etwas Erfreulicheres reden. Ich wollte mal diesen todschicken Nagellack ausprobieren …“ Dani redete wie ein Wasserfall, ohne eine Antwort von ihr zu erwarten, wofür Fia ihr dankbar war.
    Die anderen sorgten dafür, dass der Abend ein voller Erfolg wurde, doch zwischen Santo und ihr schien die Kluft immer größer zu werden.
    Obwohl sie sich so viel Mühe mit ihrem Äußeren gegeben hatte, würdigte er sie kaum eines Blickes, sondern unterhielt sich mit seinem Bruder und seinem Schwager über Geschäftliches. Sie kam sich vor, als wäre sie unsichtbar.
    Wenn er sich nicht einmal mehr körperlich zu ihr hingezogen fühlte, dann war alles vorbei. Was immer er über den Bund fürs Leben gesagt hatte, ein Mann wie Santo blieb nicht bei einer Frau, die er nicht mehr attraktiv fand.
    Sie würde die erste Ferrara in der Geschichte sein, die geschieden wurde.
    „Tut mir leid, wenn das alles zu anstrengend für dich war.“ Santo war ausgesucht höflich zu ihr, als sie am Samstagabend nach Hause kamen.
    „Nein, war es nicht. Deine Familie ist reizend, und Luca hatte viel Spaß“, erwiderte sie, um einen heiteren Tonfall bemüht.
    Als sein Telefon klingelte und er ihr sagte, dass er sofort ins Hotel müsse, atmete sie erleichtert auf. Auch wenn er sich irgendwie merkwürdig benahm, so, als hätte er etwas zu verbergen. Und wenn schon! Sollte er sich doch mit einer Frau treffen. Was machte das noch für einen Unterschied?
    „Es könnte spät werden. Warte nicht auf mich.“
    Warum sollte sie? Er hatte ihr deutlich genug zu verstehen gegeben, dass er nichts mehr von ihr wollte. „Kein Problem. Luca und ich machen uns einen schönen Nachmittag und gehen dann früh schlafen.“
    Er presste die Lippen zusammen, wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um, als hätte er es sich anders überlegt. „Fia …“
    Nun würde er ihr sagen, dass er eine andere hatte. Dass er sich von ihr scheiden lassen wollte. Und sie würde sich komplett lächerlich machen, weil sie dem einfach noch nicht gewachsen war.
    „Luca, nein!“ Sie stürmte quer über die Terrasse und riss ihrem verblüfften Sohn ein komplett harmloses Spielzeug aus der Hand, nur um der gefürchteten Situation zu entgehen.
    Traurig blickte Luca an ihr vorbei. „Papa weg.“
    „Ja“, flüsterte sie, „er ist weg. Tut mir leid, Schatz, aber ich weiß nicht, was ich sonst tun soll.“
    „Sex“, sagte der Kleine im Brustton der Überzeugung.
    „Schon probiert“, stieß sie halb lachend, halb weinend hervor und schloss ihn liebevoll in die Arme. „Hat nicht funktioniert.“
    Irgendwie quälte sie sich durch den Rest des Tages, ließ dann Luca in Ginas Obhut und trat die Abendschicht im Strandrestaurant an. Da in der Villa nur ein leeres Bett auf sie wartete, hatte sie es nach Feierabend nicht besonders eilig, nach Hause zu kommen. Stattdessen tat sie etwas, was sie seit Jahren nicht getan hatte. Seit der Nacht, in der Luca gezeugt worden war.
    Sie ging zum Bootshaus.
    Langsam wanderte sie den Teil des Strandes entlang, der den Ferraras gehörte. Als Kind war er verbotenes Terrain für sie gewesen. Jetzt gehörte er auch ihr.
    Die breite Flügeltür des Bootshauses zeigte aufs Meer hinaus, vom Land aus gelangte man durch eine Seitentür hinein. Früher war Fia immer durchs Fenster geklettert. Jetzt zögerte sie, eine Hand an der Klinke. Würde es nicht alles noch schlimmer machen, den Ort wiederzusehen, der so viele aufwühlende Erinnerungen barg? Ihre alte Zufluchtsstätte, wann immer sie unglücklich war.
    Der Mond warf seine silbrigen Strahlen über das glatte Meer und spendete gerade genug Licht, um sich einigermaßen orientieren zu
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