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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)
Autoren: Sarah Morgan
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steckt.“
    „Nicht tief genug, um Geld von den Ferraras anzunehmen. Verängstigte alte Männer sind gefährlich. Wir haben das Hotel nur unserer Mutter zuliebe behalten, weil es Vaters erstes Haus war. Aber ich habe mit ihr gesprochen, und sie …“
    „Das Hotel wird nicht verkauft. Ich baue es aus, und dafür brauche ich das angrenzende Land. Alles. Die komplette Bucht“, erklärte Santo, ohne von dem wild gestikulierenden Anwalt Notiz zu nehmen. „Ich brauche Platz für Wassersportangebote. Und ich will das Strandlokal haben. Ich will keine alte Feindschaft anheizen, ich schütze nur unsere Geschäftsinteressen. Wenn uns die Gäste davonlaufen, um am Strand zu essen und den Sonnenuntergang zu bewundern, gehen uns Einnahmen verloren.“
    „Womit wir beim zweiten Problem wären. Baracchis Enkelin betreibt das Strandlokal.“ Cristiano musterte ihn scharf. „Was glaubst du, wie Fia reagiert, wenn sie von deinen Plänen erfährt?“
    Es gehörte nicht viel Fantasie dazu, es sich vorzustellen.
    Fia würde ihn mit allen Mitteln bekämpfen. Sie würden so heftig aneinandergeraten, dass die Funken flogen.
    Und in die aktuelle Auseinandersetzung würde sich die brodelnde Spannung vergangener Tage mischen.
    Nicht nur die langjährige Fehde um das Land, sondern ihrer beider ganz private Geschichte. Denn Santo hatte seinem Bruder nicht alles erzählt. In einer Familie, in der es keine Geheimnisse gab, hütete er ein dunkles Geheimnis. Er hatte es tief in sich vergraben, damit es nur ja nie ans Licht kam.
    Es überraschte ihn, wie sehr die Erinnerung ihn aufwühlte. Stirnrunzelnd blickte er zum Fenster hinaus, sah aber weder den Strand noch das Meer. Alles, was er sah, war Fiammetta Baracchi, die Frau mit den langen schlanken Beinen und dem feurigen Temperament.
    Cristiano musterte ihn unverwandt. „Sie hasst dich.“
    War es Hass?
    Sie hatten damals nicht über Gefühle gesprochen. Sie hatten überhaupt nicht miteinander gesprochen. Auch nicht, als sie einander die Kleider vom Leib gerissen hatten, weil sie so heiß aufeinander waren. Während dieses ganzen wilden, erotischen Abenteuers hatten sie kein einziges Wort miteinander gewechselt.
    Sein Instinkt sagte ihm, dass Fia ihr Geheimnis ebenso streng gehütet hatte wie er. Umso besser für die anstehenden Verhandlungen.
    „Unter ihrer Leitung hat sich der Schuppen von einer Ansammlung wackliger Holztische am Strand zu einem der angesagtesten Restaurants in ganz Sizilien gemausert. Es heißt, sie sei eine begnadete Köchin.“ Cristiano schüttelte sorgenvoll den Kopf. „Du öffnest ein Pulverfass, Santo. Das gibt Mord und Totschlag.“
    Carlo, der Firmenanwalt, stützte stöhnend den Kopf in die Hände.
    Santo ignorierte die beiden, wie er auch die prickelnde Erregung zu ignorieren versuchte, die ihn bei dem Gedanken an Fia überkam. „Diese alte Fehde dauert schon viel zu lange an. Damit muss endlich Schluss sein.“
    „Wie stellst du dir das vor?“ Cristianos Stimme war schroff vor Unmut. „Guiseppe Baracchi hat seinen Enkel, seinen einzigen männlichen Erben, verloren, weil der sich mit einem Auto um einen Baum gewickelt hat. Deinem Auto, Santo. Erwartest du, dass er dir die Hand schüttelt und dir sein Land verkauft?“
    „Baracchi ist Geschäftsmann. Ich mache ihm ein lohnendes Angebot.“
    „Wann willst du es ihm unterbreiten, bevor er dich erschießt oder danach?“
    „Er schießt nicht.“
    „Muss er auch nicht“, meinte Cristiano grimmig. „Weil Fia ihm zuvorkommen wird.“
    „So, das ist der letzte Red Snapper.“ Fia nahm den Fisch vom Grill und legte ihn auf einen Teller. Ihre Wangen glühten von der Hitze des Feuers. „Gina?“
    „Gina ist draußen und lauert dem Fahrer eines Lamborghini auf, der gerade vorgefahren ist. Du weißt, sie hat ein Faible für Luxus. Komm, gib her.“ Ben lud sich mehrere Teller gleichzeitig auf den Arm. „Wie geht’s deinem Großvater?“
    „Nicht so gut. Er hat nicht mal genug Energie, um wie üblich an allem herumzumeckern.“ Fia machte sich Sorgen um ihn. Sobald sie eine Atempause hatte, würde sie nach ihm sehen. „Kommst du klar da draußen? Sag Gina, sie soll arbeiten anstatt die Gäste zu belästigen.“
    „Sag du es ihr. Ich trau mich nicht.“ Geschickt wich Ben der jungen Frau aus, die in die Küche gestürmt kam. „Hey, Gina, pass auf! Sonst darfst du aufs Meer rausfahren und neue Schnapper angeln.“
    „Ihr glaubt ja nicht, wer gerade hier aufgekreuzt ist!“
    „Servier das Essen, bevor es
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