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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)
Autoren: Sarah Morgan
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in Sizilien, also servier sizilianisches Essen und sei stolz darauf. Im Strandlokal verwenden wir nur hiesige Produkte und richten unser Angebot danach, was gerade frisch hereinkommt.“
    „Regional und saisonal, verstehe. Aber wir haben mehr Gäste zu versorgen als du und können nicht so flexibel sein …“
    „Solltet ihr aber. Ich frage meine Lieferanten, ob sie größere Liefermengen bewältigen können.“
    „Gut.“ Santo schenkte ihr Kaffee nach. „Hast du Ideen für neue Gerichte?“
    „Ich möchte deinen Chefkoch nicht brüskieren …“
    „Wenn es ums Geschäft geht, kann ich keine Rücksicht auf die Empfindlichkeiten meines Personals nehmen. Der Erfolg kommt schließlich allen zugute.“ Er goss Milch in ihren Kaffee und schob ihn ihr hin. „Gratuliere, du hast gerade die Oberaufsicht der Hotelküche übertragen bekommen.“
    Fia lachte verwirrt. „Du bist unglaublich, weißt du das? Kommst daher wie der größte Macho aller Zeiten, und dann das. Als wir geheiratet haben, dachte ich, du wolltest mich an den heimischen Herd verbannen.“
    „Würdest du gern zu Hause bleiben?“
    Sie griff nach einer Serviette, um Lucas klebrige Finger abzuwischen. „Ich bin liebend gern mit Luca zusammen, aber ich mag auch meine Arbeit. Und mir ist es wichtig, finanziell unabhängig zu sein. Solange ich beides miteinander vereinbaren kann, ist es die perfekte Lösung.“
    „Du kannst dir deine Arbeitszeit einteilen, wie immer du willst. Und jetzt probier das Essen und sag mir, was du davon hältst.“
    Fia biss in ein warmes Butterhörnchen. „Ich dachte, du wärst ein Verfechter der traditionellen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau.“
    „Tja, wir wissen wirklich nicht viel voneinander, aber das ändert sich ja jetzt. Und, wie schmeckt es dir?“
    „Ganz gut, aber ein bisschen fettig.“ Ihre Hörnchen schmeckten eindeutig besser, aber sie hatte auch lange herumexperimentiert. „Da ich als deine Ehefrau an deinem Geschäftserfolg interessiert bin, wäre ich bereit, mein Geheimrezept mit deinem Küchenpersonal zu teilen“, setzte sie lächelnd hinzu.
    Sie kostete noch andere der aufgetischten Spezialitäten, lobte hier und kritisierte dort.
    „Wo hast du so gut kochen gelernt?“
    „Das habe ich mir selbst beigebracht. Als meine Mutter ging, blieb das Kochen an mir hängen. Zum Glück hatte ich Spaß daran. Anfangs machte ich viele Fehler, doch mit der Zeit wurde ich immer besser.“
    „Du bist keine gelernte Köchin?“, fragte er erstaunt. „Du meine Güte! Der Mann, der diese Hörnchen gebacken hat, ist Spitzenkoch und hat in den besten Häusern gelernt.“
    „Ausbildung ist nicht alles. Viel hängt von der Qualität der Zutaten ab und einem Gespür dafür, was die Gäste wollen.“
    „Und was wollen die Gäste?“
    „Was deine wollen, weiß ich nicht. Ich kann nur für meine sprechen.“
    „Die sind zum größten Teil identisch“, meinte er halb grimmig, halb belustigt. „Mich wundert, dass dein Großvater, dir erlaubt hat, ein Restaurant zu führen.“
    Sie wünschte, er würde seine Sonnenbrille abnehmen, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. „Meine Großmutter hatte immer schon ein paar Tische für Gäste auf der Terrasse stehen, deshalb war er einverstanden. Auch wenn er sich inzwischen beklagt, ich hätte einen überkandidelten Laden daraus gemacht.“
    „Du hast es nicht leicht gehabt“, sagte er ernst, „aber du hast dich durchgebissen. Mehr als das. Dein Geschäft läuft gut, dein Kind ist glücklich, sogar deinen Großvater hast du besänftigt. Du hast das alte Familienmuster nicht wiederholt, sondern dein eigenes geschaffen.“
    „Jeder hat die Wahl, wie er leben will. Ich habe mir deine Familie zum Vorbild genommen, nicht meine.“
    „Ich möchte, dass du weißt, wie sehr ich deine Leistung respektiere. Und wie leid es mir tut, dass ich so hart zu dir war, als ich das mit Luca herausfand.“
    „Du bist eben sehr in deiner Familie verwurzelt“, erwiderte sie verlegen. „Das war ich nie. Wir kommen aus zwei verschiedenen Welten.“
    Ein warmer Glanz trat in seine Augen. „Aber jetzt sind wir zusammen, und so wird es bleiben.“ Er sprang auf. „Mein Meeting ist in einer Stunde zu Ende, dann passt Gina auf Luca auf, und wir unternehmen etwas zu zweit.“
    Zu zweit? Das klang bedrohlich in Fias Ohren. Es bedeutete, ständig aufpassen zu müssen, dass sie ihre Gefühle nicht zeigte. Anerkennung war in Ordnung, erst recht, wenn sie von Santo kam. Aber Mitleid? Davor
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