Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)
Autoren: Sarah Morgan
Vom Netzwerk:
blieb dann noch übrig?
    Früher oder später würde er sich eine Geliebte nehmen, und ihr Leben würde unerträglicher werden als je zuvor. Diese Gedanken raubten ihr nachts den Schlaf, mehr noch, als Santo es getan hatte. So kam es, dass sie sich immer müder und ausgelaugter fühlte.
    Tagsüber konzentrierte sie sich voll und ganz auf ihre Arbeit, machte Verbesserungsvorschläge für die Hotelküche, ließ die Terrasse erweitern und die Speisekarte überarbeiten. Als Santo ihr sagte, die Zahl der Essensgäste habe sich verdoppelt, war sie stolz und glücklich über sein Lob.
    Wirklich entspannen konnte sie sich nur, wenn sie mit Luca zusammen war, allerdings ohne Santo. Sie ging dazu über, seinen Terminkalender zu checken, um die Zeit zu nutzen, wenn er ein Meeting hatte.
    Doch Chiaras Geburtstagsparty rückte näher, und damit das große Familientreffen der Ferraras. Fia fürchtete, dass der Anblick von Cristianos und Laurels Eheglück ihr grausam vor Augen führen würde, wie schlecht es um ihre eigene Ehe bestellt war. Die beiden waren in tiefer Liebe verbunden, sie und Santo nur durch Luca.
    Doch vielleicht würde ihnen der Ausflug nach Taormina guttun.
    Nach der Feier am Nachmittag war für die Erwachsenen ein festliches Dinner geplant, eine gute Gelegenheit, ihre neue Familie besser kennenzulernen. Und ein bisschen Glamour in ihr Leben zu bringen! Schließlich lief sie den Großteil des Tages in ihrer nicht sonderlich attraktiven Kochkluft herum. Sie würde das neue blaue Seidenkleid tragen, das Santo so gut an ihr gefallen hatte.
    Als sie es anprobierte und sah, wie gut es ihr stand, hob sich ihre Laune gleich beträchtlich. Vielleicht war alles gar nicht so schlimm. Welche Ehe war schon perfekt?
    Santos Anspruch, seinem Job und seiner Familie vorbildlich gerecht zu werden, setzte ihn enorm unter Druck. Kein Wunder, dass er abends spät nach Hause kam.
    Zu Lucas großer Freude flogen sie mit dem firmeneigenen Helikopter und landeten direkt auf dem Grundstück von Cristianos herrlichem Palazzo in den Bergen oberhalb von Taormina. In der Ferne war der Ätna zu sehen, unter ihnen leuchtete blau das Mittelmeer in der Sonne.
    „Laurel liebt dieses Haus.“ Santo wies den Weg zur Terrasse, vorsichtig den Karton mit der Torte vor sich hertragend, die Fia gebacken hatte. „Sie hatte eine schwere Kindheit und wuchs im Heim auf. Dieses Haus hat Cristiano extra für sie gekauft.“
    Cristiano liebte seine Frau so sehr, dass er ihr gekauft hatte, was sie nie gehabt hatte: ein schönes Zuhause.
    Wie schön musste es sein, so geliebt zu werden!

9. KAPITEL
    Fia erschrak beim Anblick der vielen Leute, die sich auf der Terrasse von Cristianos und Laurels Palazzo versammelt hatten. „Wer ist das alles?“
    Santo warf einen kurzen Blick über die Menge und zählte dann eine endlose Reihe von Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen samt der dazugehörigen Kinder auf. „Der Rest“, meinte er schulterzuckend, „sind Freunde und Bekannte.“
    Wieder einmal wurde ihr klar, wie unterschiedlich ihr Leben doch war.
    „Fia!“ Laurel, gertenschlank und topfit, kam auf sie zu und küsste sie auf beide Wangen. „Herzlich willkommen. Heiß heute, nicht? Ich fürchte, Chiara ist etwas eingeschüchtert von dem ganzen Trubel. Ich war anfangs auch ganz überwältigt von dieser Familie. Und du? Aber du hast dich sicher schon eingewöhnt.“
    Der Unterschied war nur, dass Laurel einen Ehemann hatte, der sie liebte.
    „Hier ist der Kuchen. Ich hoffe, ihr mögt ihn.“ Fia hob den Deckel des Kartons an.
    „Meine Güte, der ist ja wundervoll!“, rief Laurel entzückt. „Ein Märchenschloss! Wie hast du das nur hingekriegt? Die Elfen haben ja sogar Flügel!“ Begeisterter hätte ihre Reaktion nicht ausfallen können.
    Santo verzog in gespieltem Entsetzen das Gesicht. „Ich soll rosa Zuckergusstürmchen und Elfenflügel essen?“ Doch er lächelte Fia zu, als er ihr Kunstwerk mitten auf dem Tisch platzierte.
    Chiara bekam große Augen, als sie es entdeckte, wagte sich aber erst näher, als ihre kleine Schwester sie an der Hand packte und mit sich zog.
    „Dies ist erst der zweite Geburtstag, den sie bei uns feiert“, flüsterte Laurel Fia zu. „Sie kannte das vorher nicht. Sei nicht böse, wenn sie ein bisschen merkwürdig reagiert.“
    Fia konnte nicht verhindern, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. „Entschuldige, ich habe etwas nah am Wasser gebaut.“
    „Was glaubst du, wie oft ich weinen muss, wenn ich daran denke,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher