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Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Titel: Gestaendnis unter suedlicher Sonne
Autoren: Marion Lennox
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dachte sie, während sie ihn weiter betrachtete. Vermutlich brachte er die Jacht gerade zu einem vom Besitzer gewünschten Ort.
    Jenny gestattete es sich, einen Moment neidisch zu sein. Wie schön wäre es, sich vom Wind treiben zu lassen … Seaport den Rücken zu kehren … Nein. Dies bedeutete Anstrengung, Planung und Hoffnung. Nichts davon interessierte sie mehr. Außerdem hatte sie Schulden, die sie hier anketteten.
    Plötzlich blickte der Mann von seinem Teller auf und zu ihnen hin. Er hob grüßend das letzte Stück seines Muffins und schob es sich in den Mund. Jenny fühlte sich ertappt. Sie errötete und schloss schnell die Durchreiche.
    â€žSiehst du, was du verpasst?“ Cathy lachte. „Er ist umwerfend, oder? Warum gehst du nicht raus und fragst ihn, ob er noch einen Muffin möchte?“
    â€žZu bedienen ist Susies Job. Ich bin bloß die Köchin. Bitte verschwinde. Du gefährdest meine Gelassenheit.“
    â€žSteck dir deine Gelassenheit an den Hut. Es ist jetzt zwei Jahre her.“ Cathy verstummte, als sie den schmerzlichen Ausdruck in Jennys Gesicht bemerkte. Sie schwang sich von der Arbeitsplatte und umarmte die Freundin tröstend. „Ich weiß. Nach vorne zu schauen gelingt nie vollständig. Nur kannst du dich nicht ständig verstecken.“
    â€žDr. Matheson sagt, dass ich auf einem guten Weg bin.“
    â€žJa, und er empfiehlt dir Ruhe und Gelassenheit. Doch davon hast du jetzt genug gehabt. Du brauchst Leben um dich herum. Und auch das Segeln … Du liebst das Meer, aber du meidest es nach besten Kräften. Es gibt so viele Leute, die fürs Wochenende eine Deckshilfe suchen. Dieser Typ da draußen vermutlich ebenfalls. Würde er mir einen Job anbieten, wäre ich länger als nur ein paar Tage weg.“
    â€žIch will nichts weiter …“
    â€žâ€¦ als in Ruhe gelassen werden. Das habe ich mittlerweile zur Genüge gehört.“
    Energisch öffnete Cathy die Durchreiche. Und bevor Jenny es verhindern konnte, läutete die Freundin die Glocke, mit der sie Susie immer anzeigte, dass eine Bestellung bereitstand.
    â€žIch bitte um Ihre Aufmerksamkeit, meine Damen und Herren!“, rief Cathy in den Gastraum. „Mir ist klar, dass es ungewöhnlich ist, doch habe ich Ihnen etwas Sensationelles mitzuteilen. Hier in der Küche ist die beste Köchin und Seglerin der Welt. Jenny heuert bei jedem an, der ihr Spaß, Abenteuer und einen Weg aus dieser Stadt ermöglicht. Sie braucht nichts weiter als eine super Bezahlung und einen Boss, der ihre Fähigkeiten zu schätzen weiß. Interessenten können sich hier und jetzt melden.“
    â€žCathy!“ Jenny sah sie entsetzt an und schloss die Durchreiche, als die Freundin in Lachen ausbrach. „Hast du den Verstand verloren?“
    â€žIch mag dich sehr und versuche nur, dir zu helfen.“
    â€žDafür zu sorgen, dass ich gefeuert werde, ist nicht hilfreich.“
    â€žSusie wird Charlie nichts erzählen. Sie ist ganz meiner Meinung. Oder nicht, Susie?“, fragte sie die Mittvierzigerin, die gerade in die Küche kam. „Stehen die Leute draußen Schlange, um unsere Jenny zu engagieren?“
    â€žSie hätten das nicht tun sollen. Sie haben sie in schreckliche Verlegenheit gebracht.“
    â€žAch was. Alle sind viel zu sehr mit ihren Muffins beschäftigt, um sich um anderes zu kümmern. Aber ehrlich, Jenny, du solltest in der Zeitung inserieren oder zumindest anfangen, die Stellenanzeigen zu studieren. Susie hat einen Mann, vier Kinder, zwei Hunde und eine Farm. Das Café spielt in ihrem Leben nur eine kleine Rolle, in deinem jedoch die einzige. So kann es nicht bleiben.“
    â€žAlles, was ich will, ist meine Ruhe.“
    â€žSo ein Unsinn.“
    â€žDas finde ich auch“, pflichtete Cathy Susie bei und wandte sich zum Gehen. „Okay, Phase eins meiner Mission ist beendet. Wenn ich nichts bewirkt habe, werde ich Phase zwei starten, und die könnte dann wirklich ungemütlich werden.“
    Das „Coffee ‚n‘ Cakes“ war ein Tagescafé. Eigentlich sollte Charlie es um fünf Uhr schließen. Da er jedoch immer mehr Zeit im Pub verbrachte, machte Jenny es heute wie zuletzt fast jeden Nachmittag.
    Offenbar ist ihm nichts zu Ohren gekommen, dachte sie erleichtert, als sie den Heimweg antrat. Sie war nicht so sicher wie Cathy, dass er sie nicht feuern und sein Geld
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