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Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Titel: Gestaendnis unter suedlicher Sonne
Autoren: Marion Lennox
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zurückfordern würde. Früher war er ein netter Chef gewesen. Aber seit dem Tod seiner Frau hatte er sich verändert und war immer unberechenbarer geworden.
    Jemanden zu verlieren konnte Schreckliches mit einem anstellen, wie sie aus Erfahrung wusste. Sie war darüber depressiv geworden, und Charlie hatte sich mehr und mehr in den Alkohol geflüchtet.
    Seufzend schob sie die Hände in die Manteltaschen. Sie hatte ihn wegen des Regens heute Morgen angezogen. Inzwischen schien die Sonne, und es war warm. Trotzdem hatte sie ihn wieder übergestreift. Sie fühlte sich so irgendwie geschützter. Cathys Verhalten hatte sie ziemlich verunsichert.
    â€žEntschuldigung?“
    Jenny drehte sich um. Vor ihr stand der attraktive Mann aus dem Café und lächelte umwerfend. Sie musste sich sehr zusammenreißen, um ihn vor Überraschung nicht einfach dumm anzustarren. Es war schon so lange her, seit sie … Nein, denk gar nicht erst in diese Richtung, ermahnte sie sich sogleich.
    â€žSind Sie Jenny? Kann ich mit Ihnen reden?“
    Er sprach mit, wie sie vermutete, mit spanischem Akzent, der in jedem Fall sehr sexy war. Jenny bekam weiche Knie. Hey, du bist kein Teenager mehr, rief sie sich zur Vernunft.
    â€žJa, ich bin Jenny.“ Verflixt, sie klang ziemlich piepsig. Schnell räusperte sie sich und versuchte es erneut. „Natürlich können Sie mit mir reden.“
    â€žDie Frau im Café sagte, Sie seien an einem Job interessiert. Ich suche jemanden, der mir hilft.“
    Jenny bemerkte seinen abschätzenden Blick und wünschte sich plötzlich, sie hätte etwas anderes an. Nicht die abgewetzten Jeans und den alten Mantel, der nie mehr als nützlich hatte sein sollen, sondern Sachen, die ein wenig Schick besaßen.
    Wenn das nicht verrückt war. Was sollte sie mit modischen Klamotten? Sie war unterwegs nach Hause, wo sie wie jeden Tag die Füße hochlegen und nach dem Fernsehen ins Bett gehen würde.
    Er will mit dir über einen Job sprechen, dachte sie und ermahnte sich zur Ruhe. Alle großen Jachten, die Seaport ansteuerten, brauchten ein, zwei Deckshilfen. Doch die Skipper waren die Einzigen an Bord, die vom Eigner vernünftig bezahlt wurden.
    Trotzdem fanden sich fast in jedem Hafen solche billigen Kräfte. Es waren zumeist junge Leute, die ein Abenteuer suchten und sich für kurze Zeit anheuern ließen. Glaubte dieser Mann allen Ernstes, sie wäre an so einem Job interessiert?
    â€žMeine Freundin hat sich auf meine Kosten einen Scherz erlaubt.“ Wie gut, sie klang wieder normal, obwohl ihre Knie noch ein wenig weich waren. „Es tut mir leid, aber ich bin etwas zu alt, um alles stehen und liegen zu lassen und eine Fahrt ins Ungewisse zu machen.“
    â€žIst man dazu je zu alt?“
    â€žJa“, antwortete sie bissig und fing sich dann wieder. „Entschuldigung. Doch ich muss jetzt weiter.“
    â€žAlso haben Sie kein Interesse.“
    â€žIm Jachtklub gibt es ein Schwarzes Brett. Dort hängen immer Anzeigen von jungen Leuten, die einen Job suchen. Ich habe bereits einen.“
    â€žDas stimmt“, sagte er lächelnd.
    Aus der Nähe betrachtet, sah er noch umwerfender aus. Er war groß und hatte einen schlanken, durchtrainierten Körper. Seine Augen waren meerblau, und die Fältchen deuteten darauf hin, dass er gern lachte. Auch wirkte er auf eine angenehme Weise selbstbewusst.
    â€žUnd falls Sie die Muffins gebacken haben“, fuhr er fort, „sind Sie sehr gut in Ihrem Job. Sollten Sie als Arbeitskraft verfügbar sein, wäre man dumm, Sie nicht anzuheuern.“
    â€žAber das bin ich nicht.“ Warum hatte sie erneut bissig geantwortet? Eigentlich war er ein netter Kerl. „Entschuldigung. Doch nein danke.“
    â€žHaben Sie einen Pass?“
    â€žJa, aber …“
    â€žIch breche nach Europa auf, sobald ich eine helfende Hand gefunden habe. Für einen Alleingang ist meine Route nicht geeignet.“
    â€žUms Kap Hoorn?“ Sie spürte, wie ihr Interesse erwachte.
    â€žJa, das ist der schnellste Weg.“
    Das stimmte. Vermutlich hatte der Eigner der Jacht einen Segelurlaub in Australien gemacht. Jetzt war er wohl nach Europa zurückgeflogen und hatte seinen Skipper angewiesen, das Schiff baldmöglichst zurückzubringen.
    â€žDann viel Glück.“ Jenny setzte sich in Bewegung, und der Fremde gesellte sich an ihre Seite.
    â€žDas Angebot ist
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