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Gestaendnis im Orchideengarten

Gestaendnis im Orchideengarten

Titel: Gestaendnis im Orchideengarten
Autoren: Nina Harrington
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Hochzeiten.“
    Er setzte eine kleine dramatische Pause, bevor er resümierte: „Kingsmede Manor wird zum Glanzstück der Hotel-Gruppe werden.“
    Arabella holte Luft und nickte zufrieden. „Das ist eine gewagte Prognose. Mir gefällt der Vorschlag, er gefällt mir sogar sehr. Allerdings hätte ich noch eine Frage.“
    Leo neigte aufmerksam den Kopf in ihre Richtung. Sein Großvater würde ihm sonst mit seinen scharfen Blicken gleich ein Loch in die Stirn brennen.
    „Du hast öfter von wir geredet. War das ein Versehen, oder bist du nun endlich bereit, dem Familienunternehmen beizutreten?“
    Er lächelte verbindlich. „Ich habe bereits vor langer Zeit entschieden, dem Hotelwesen den Rücken zu kehren, um in die Unternehmensführung zu gehen.“
    Achselzuckend stand er auf, ging zum Sessel seiner Tante und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie legte ihre Hand auf seine.
    „Es war eine schwere Entscheidung, vor allem, weil du uns jahrelang aufopfernd unterstützt hast und immer für uns da gewesen bist. Ohne dich würde ich heute nicht hier stehen. Nun aber ist der Moment gekommen, in dem ich mir selbst etwas Besonderes gönne. Und das betrifft die ganze Familie.“
    Sein Großvater kniff die Augen zusammen und hob den Kopf. „Was soll das heißen?“
    „Ganz einfach: Ich werde deiner Anerkennung nicht mehr hinterherstrampeln, denn ich habe nicht vor, mein ganzes Leben zu vergeuden, um zu beweisen, dass ich ein echter Rizzi bin. Ich weiß, wer ich bin und was ich kann, und ihr wisst es auch. Was ihr nicht wisst, ist, dass ich mein Beratungsunternehmen verkaufen werde, um Architektur zu studieren. Das war immer mein größter Wunsch, nun erfülle ich ihn mir.“
    Der Großvater sah ihn fragend an, Tante Arabella eher fassungslos. „Mir ist in den letzten Tagen hier in Kingsmede Manor klar geworden, dass ich eine Entscheidung treffen muss, wie mein Leben weitergehen soll und mit wem ich es teilen will. Es wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, doch ich möchte nun wissen, wer wirklich zu mir und meiner Familie gehört.“
    Er lächelte Arabella zu, die schon feuchte Augen bekam.
    Doch noch bevor jemand irgendetwas sagen konnte, erscholl von unten ein seltsam blechernes Geräusch. Leo sah nach draußen und erkannte Mizzi, die eben in der Auffahrt direkt hinter Paolo Rizzis Bentley zum Stehen kam.
    Gleich darauf wurde die Fahrertür aufgerissen, und eine junge Frau mit kurzen Haaren, in hellgelbem T-Shirt und geblümter Caprihose sprang hinaus und hastete an die Liefertür des Wagens.
    Sara! Was in aller Welt machte sie hier?
    Er schüttelte belustigt den Kopf und grinste. Die Kavallerie trifft ein .
    „Du bist deiner Mutter so ähnlich“, flüsterte Arabella gerührt.
    „Danke, Tante Arabella, das empfinde ich als großes Kompliment“, erwiderte Leo.
    „So ist es auch gemeint. Sie war eine außergewöhnliche Frau, meine Tochter. Und es sieht ganz so aus, als hätte sie auch einen bemerkenswerten Sohn großgezogen. Orchideen, nun ja.“ Sein Großvater rümpfte leicht die Nase. „Vielleicht funktioniert das ja. Jedenfalls klingt es interessanter als irgendein Nullachtfünfzehn-Schwimmbecken, das am Ende niemand benutzt.“ Und ein Nicken von ihm genügte, um die Sache endgültig zu beschließen. „Gut, wir machen es. Und du …“, er deutete auf Leo, „… hältst dich bereit. Ich brauche dann einen guten Architekten im Team, einen sehr guten sogar. Sprich noch mal mit mir, wenn du dieses Studium anfängst. Wir sind ein Familienunternehmen, und so soll es auch bleiben …“
    Er wurde unterbrochen, denn die Tür der Suite ging plötzlich auf, und eine schlanke, brünette Frau mit einem großen Bild in den Händen stürmte herein. Es war ein wirklich großes Bild, sie konnte den breiten Goldrahmen kaum mit den Fingern greifen, und es drohte jede Sekunde zu Boden zu fallen.
    „Ich hab’s gefunden, Leo“, rief sie und streckte es ihm hin. Er nahm es ihr ab und legte es auf den Couchtisch. „Hallo, alle zusammen“, winkte sie dann fröhlich in die Runde.
    „Das ist klasse“, erwiderte Leo und strahlte sie an. Dann wandte er sich an die beiden anderen. „Darf ich euch vorstellen: Meine Freundin Sara Fenchurch, sie ist in Kingsmede Manor groß geworden.“ Er hielt inne und ergriff ihre Hand. „Außerdem ist sie die Frau, dich ich liebe, und darüber hinaus zufällig auch die, die dort hinten in den prachtvollen alten Gewächshäusern Orchideen züchtet.“
    „Aha, die Veränderungen des Projekts
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