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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord
Autoren: Simone Fischer
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geschämt, da hätte ich
bestimmt nicht mit ihm drüber gesprochen. Nein, ich weiß es auch nicht. Die
einzige Möglichkeit ist, dass er sich öfter als mir bewusst war, in meine
Wohnung geschlichen hat. Immer dann, wenn ich mal nicht da war und vielleicht
hat er da mal ein Briefchen gesehen. Manchmal hatte ich ein Briefchen
geschrieben und habe es aber erst ein paar Tage später bei der Dame gegenüber
eingeworfen. Das wäre möglich.“
    „Gut, wir
werden das prüfen. Und jetzt sagen Sie uns wo sich Ihr Halbbruder aufhält“,
mischte sich Markus nun ein. Der dieses Mal der stille Beobachter war.
    „Ich weiß
es doch nicht. Mein Auto ist weg. Da weiß ich doch nicht, wo der hin gefahren
ist.“
    „Okay,
Herr Krautmann, wir verlassen Sie jetzt. Sie halten sich weiterhin zu unserer
Verfügung. Sie verreisen nicht, und machen auch sonst keine ausgedehnten
Ausflüge. Vielleicht brauchen wir Sie noch einmal. Sie hören von uns.“
    Stefan
und Markus sammelten die Briefchen ein, steckten sie wieder in den Pizzakarton
und verließen die Wohnung. Erst auf der Straße sprach Stefan wieder.
    „Du
versuchst, in die Wohnung von diesem Willy zu kommen. Frag hier den Erwin, ob
er einen Schlüssel hat, wenn nicht, na du weißt schon, wie man da rein kommt.
Wir treffen uns dann beim Auto. Ich werde Susanne mitnehmen. Sie kann jetzt
nicht hier bleiben.“ Stefan drehte sich um und lief mit großen Schritten über
die Straße zu Susanne.

56
     
    Stefan sprach in die Gegensprechanlage.
    „Susanne,
ich bin’s. Mach bitte noch mal auf.“
    Der
Türsummer ertönte, Stefan stieß die Haustür auf und kam auf mich zu. Wie
automatisch zog er mich an sich.
    „Wie geht
es dir, hast du inzwischen etwas von deiner Nachbarin gehört?“
    Ich
schüttelte nur schwach den Kopf. Es tat gut, dass er mich in den Arm nahm.
    „Jetzt
erzähl mir doch noch mal genau, warum du auf diese Angela gewartet hast.“
    „Also,
Angela war die ganze Woche beruflich auf einem Seminar und hatte mir versprochen,
sich auf jeden Fall Sonntagabend bei mir zu melden. Sie wusste nicht, wie spät
es würde, weil ihr Chef wohl noch um ein Gespräch im Anschluss an das Seminar
gebeten hatte.“
    „Und
weißt du denn wo und in welchem Hotel sie gewohnt hat?“
    „Ja, ich
habe da auch schon angerufen, und sie hat natürlich ausgecheckt. Ist doch auch
klar, ihr Auto steht vor der Tür. Da muss sie schon hier gewesen sein. Es ist
alles so furchtbar.“
    „Susanne,
du kannst jetzt nicht hier bleiben. Bitte pack ein paar Sachen zusammen. Ich
nehme dich mit nach Köln. Wohnt deine Nichte Sabine noch in Köln? Vielleicht
könntest du ein paar Tage bei ihr wohnen. Vergiss auch dein Handy nicht, dann
rufen wir sie von unterwegs aus an. Wenn du nicht bei ihr wohnen kannst, dann
bringe ich dich woanders unter.“
    „Oh“,
sagte ich und merkte wie die letzten Kraftreserven aus dem Körper wichen.
    „Ist es
so schlimm? Was ist mit Angela passiert? Du musst es mir sagen, bitte.“
    Im
Stillen hatte ich gehofft, dass Stefan mir gute Neuigkeiten von Angela bringen
würde, dass ich nicht in meiner Wohnung bleiben sollte, ließ aber Schlimmes
befürchten.
    „Ist sie
tot? Nun sag doch was.  Ich gehe hier keinen Schritt weg, bevor ich nicht weiß,
dass mit Angela alles in Ordnung ist.“
    „Wir
stecken noch voll in den Ermittlungen. Ich darf dir darüber keine Auskunft
geben. Dein Nachbar von Gegenüber ist jedenfalls nicht der gesuchte Mörder und
deshalb auch nicht der Mann, der dich überfallen hat. Komm jetzt. Was machst du
mit Amelie. Willst du sie mitnehmen oder gibt es eine andere Möglichkeit?“
    „Ich
werde Frau Schröder fragen, ob Amelie ein paar Tage bei ihnen bleiben kann.“
    Ich
sprach mit Frau Schröder und vereinbarte, dass sie innerhalb der nächsten
halben Stunde bei mir vorbei käme.
    Nach dem
Telefongespräch ging ich in mein Schlafzimmer, steckte frische Unterwäsche,
eine saubere Jeans und zwei Sweatshirts in eine Reisetasche. Die kleine
Kulturtasche mit den nötigsten Utensilien hatte ich griffbereit im
Kleiderschrank stehen. Ich ging zur Tür hinaus, drehte mich noch einmal um und
fragte mich, wann ich wohl wieder hier wohnen würde.
    Stefan
wartete an der Eingangstür. Wir verließen zusammen mit Amelie die Wohnung. Ich
schloss die Tür zwei Mal ab und auch hier fragte ich mich, wann ich wohl wieder
kommen würde.
    Frau
Schröder kam und nahm Amelie mit. Ich versprach, mich zu melden, sobald ich
wusste, wann ich wieder nach Hause konnte.
    Mein
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