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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord
Autoren: Simone Fischer
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Erwin Krautmann. Aber bis vor
zehn Jahren wohnte da auch ein Karl-Wilhelm Krautmann. Wer dieser Karl-Wilhelm
Krautmann ist, ob und in welchem verwandtschaftlichen Verhältnis er zu Erwin
Krautmann steht und was aus ihm geworden ist konnte Ruth in der kurzen Zeit
nicht herausfinden. Es gibt auch keine Meldung darüber, ob er verstorben ist,
oder ob er einfach verzogen ist.  Ruth will das noch mal genau überprüfen und
meldet sich wieder.
    Mittlerweile waren sie an der Ausfahrt Erftstadt
angekommen. Stefan schwitzte und die Gedanken wüteten in seinem Kopf. Wer war
dieser Karl-Wilhelm Krautmann? Gleich waren sie da. Aber zuerst musste er sich
um Susanne kümmern. Sein Mitleid war inzwischen so groß, dass er sich nur noch
wünschte, sie in den Arm zu nehmen und weit, weit weg zu bringen. Die Empathie
für Susanne drohte ihn völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er wollte nur
noch bei ihr sein.
    Er fuhr über die Carl-Schurz-Straße und bog dann in
die Schlossstraße, die dann in die Bahnhofstraße überging. Von dort aus bog er
in den Schlunckweg. Die erste Straße nach links war die Donatusstraße. Stefan
musste sich beherrschen, nicht mit quietschenden Reifen in die Donatusstraße
einzubiegen. Er hatte heute in Erftstadt alle möglichen Verkehrsregeln
missachtet und auch die 30er Zone beachtete er nicht.
    Mit einer abrupten Bremsung hielt er vor dem Haus
Nr. 69 an. Stefan und Markus stiegen aus dem Auto aus. Gesprochen wurde nicht
mehr. Jeder wusste was zu tun war. Stefan ging zu Susanne und überquerte dabei
die Straße. Dabei hörte er wie Markus laut an die Haustür von Herrn Krautmann
pochte. Danach konnte Stefan noch ein Stimmengewirr hören, das aber mit jedem
weiteren Schritt zu einem fernen Gemurmel wurde. Er stand nun vor Susannes
Haustür und klingelte, wie vereinbart, dreimal kurz hintereinander.
Augenblicklich ertönte der Türsummer und er drückte die Tür auf.

54
     
    Ich trug nur meinen Bademantel
und irrte ohne Blick durch meine Wohnung. Wo Stefan nur blieb? Dauerte es so
lange von Köln hier her zu kommen? Da, da kam ein Auto. Ich ging zum Fenster
und sah Stefans BMW vor dem Haus gegenüber anhalten. Er und Markus stiegen aus.
Die Autotüren flogen zu und Stefan überquerte mit großen Schritten die Straße.
Jetzt würde es weniger als eine Minute dauern bis er an meiner Tür klingelt.
Ich konnte es nicht mehr aushalten und ging zur Tür um ihm aufzumachen. Ich sah
ihn durch die Scheibe der Haustür und drückte auf den Türöffner. Da stand ich
nun in meinem Bademantel in der Wohnungstür. Ich war blass und fühlte mich
scheußlich. Meine Haare standen ungekämmt in alle Richtungen. Stefan kam auf
mich zu und sofort schlang ich meine Arme um seinen Hals. Er drängte mich sanft
in die Wohnung und schloss die Tür. Seine beiden Arme umschlossen meine Taille.
Er hielt mich ganz fest, und wir beide atmeten unseren so bekannten und für
jeden typischen Duft ein. So traurig die Angelegenheit für mich war, es tat mir
so gut, dass er mich festhielt. Stefan zog mich noch mehr an sich. Ich ließ
mich schwer in seine Arme fallen, wobei mein Kopf an seine Schulter sank und
ich begann hemmungslos zu weinen.
    „Schsch,
meine Kleine. Was ist denn passiert? Beruhige dich doch erst einmal. Komm, wir
setzen uns und dann erzählst du mir was genau passiert ist. Du hast irgendetwas
von Angela, deiner Nachbarin erzählt. Was ist denn passiert?“
    Stefan
bugsierte mich langsam ins Wohnzimmer, wobei ich Mühe hatte, einen Schritt vor
den anderen zu setzen. Mehrmals stolperte ich, und Stefan hielt mich und passte
auf, dass ich nicht hinfiel.
    Wir
setzten uns beide auf die Couch und ich konnte kaum sprechen. Ein Weinkrampf
nach dem nächsten schüttelte mich.
    „Sie ist
w….w….weg....... irgend….was ...... muuuss…. Passiert s..sein.“
    „Pass
auf, ich koche uns mal einen Kaffee. Du versuchst, dich zu beruhigen und
erzählst mir dann ganz genau was mit deiner Nachbarin los ist.“
    Stefan
stand wieder auf, ging in die Küche und setzte Kaffee auf. Nach ein paar
Minuten erfüllte Kaffeearoma den Raum.
    Ich hatte
mich ein wenig beruhigt und hatte dabei ein ganzes Päckchen Taschentücher
verbraucht.
    Als
Stefan mit zwei Kaffeebechern ins Wohnzimmer zurückkam, nahm ich einen dankbar
an. Gierig trank ich ein paar Schlucke.
    „Danke“,
sagte ich leise.
    Dann
begann ich zu erzählen, wie ich die letzte Woche verbracht hatte, dass Angela
zu einem Seminar fahren musste und sie mir versprochen hatte, sich
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