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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord
Autoren: Simone Fischer
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durchzuckte ihn
ein Gedanke. 
    Der
Gedanke verursachte ihm augenblicklich einen stechenden Schmerz im Kopf. Er
legte seinen Kopf zurück und  mit einem Mal war es ihm sonnenklar, der Nachbar
schied mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Ihm fiel wieder ein, dass er nachdem
er und Markus bei Herrn Krautmann zu Hause gewesen waren, sein Hirn zermartert
hatte, wegen eines Gedankens, der da war, aber partout nicht an die Oberfläche
durchkam. Jetzt wusste er was es war. Er hatte ein Telefon gesehen, einen
Fernseher und sogar eine kleine Stereoanlage. Aber nirgends in der Wohnung
hatte er ein Kopiergerät gesehen. Denn das merkwürdige an den Briefchen war,
dass Susanne sie zu Anfang im Original bekommen hatte. Seit gut zwei Monaten
bekam sie aber Fotokopien. Die Schrift war die gleiche, der Inhalt hatte aber
an Schärfe und Ekelhaftigkeit zugenommen. Und alle Briefchen, ob Original oder
Kopie waren auf kariertem Papier geschrieben worden. Es bestand zwar immer noch
die Möglichkeit, dass der Briefeschreiber plötzlich auf die Idee gekommen war,
seine geistigen Ergüsse in einem Copy-Shop zu kopieren, aber irgendwie war der
Gedanke doch zu abwegig.
    Irgendetwas
stimmte aber trotzdem nicht mit Erwin Krautmann. Stefan war noch nicht fertig
mit ihm.
     

53
     
    Er brütete noch über diesem
Gedanken als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte.
    „Hartmann,
vom Empfang, ich habe ein Gespräch für Sie.“
    „Ja,
stellen Sie durch“, antwortete Stefan.
    „Stefan,
hier ist Susanne. Entschuldige, dass ich dich anrufe, aber ich werde noch
wahnsinnig. Bitte......“.
    Stefan
spürte, dass sie Mühe hatte weiterzusprechen. Er hörte sie weinen.
    „Susanne,
was ist los. Hat er dir wieder etwas angetan?“
    „Bitte,
komm vorbei. Ich kann nicht mehr. Es geht um Angela, meine Nachbarin. Ich habe
solche Angst, dass ich nicht mehr weiter weiß. Bitte!“ Das letzte ‚Bitte’ war ein
klägliches Winseln.
    „Susanne,
bleib wo du bist. Beruhige dich. Ich habe sowieso bei Euch zu tun. Ich werde
mich gleich auf den Weg machen. Geh nicht aus dem Haus, lass niemanden herein.
Ich werde dreimal kurz klingeln, dann weißt du, dass ich es bin. Bis gleich.“
    Stefan
stürmte los und rannte zur Abteilungssekretärin.
    „Morgen
Ruth, kannst du mir bitte einen Gefallen tun. Versuch mal herauszufinden, wer
alles an der Adresse Donatusstraße 69 in Erftstadt-Liblar gemeldet ist. Wenn du
es herausgefunden hast, dann ruf mich auf dem Handy an.“
    Ohne
einen weiteren Kommentar machte er sich auf den Weg und steckte kurz seinen
Kopf in Markus’ Büro.
    „Komm
Markus, wir haben zu tun.“
    „Was
ist.... Moment mal. Nicht so schnell. Ich komm ja schon“, antwortete Markus,
der sich im Laufschritt seine Jacke überzog und versuchte mit Stefan
mitzuhalten.
    „Komm
schon. Ich erklär dir alles wenn wir unterwegs sind.“
    Stefan
und Markus stiegen in Stefans Auto und er raste sofort los.
    „Also,
ich habe eben mit der Gerichtsmedizin gesprochen, unser Freund, dieser Herr
Krautmann ist nicht unser Täter. Es gibt bei der Speichelprobe aber eine kleine
Übereinstimmung, die darauf hindeutet, dass der Täter ein Verwandter sein muss.
Ich habe Ruth eben gebeten, mal herauszufinden, wer alles an der Adresse
Donatusstraße 69 wohnhaft gemeldet ist. Ich hoffe, dass Ruth sich meldet, bevor
wir ankommen. Außerdem hat Susanne eben angerufen. Völlig aufgelöst. Was da
wieder passiert ist, weiß ich nicht, aber sie hörte sich absolut fertig an. Ich
will nicht, dass ihr noch etwas passiert. Ich habe mir deshalb gedacht, dass du
unserem Freund einen Besuch abstattest, während ich mal nach Susanne sehe.
Sobald ich Näheres weiß, was mit ihr los ist, komme ich zu dir rüber.“
    Markus pfiff leise durch die Zähne.
    „Mann, das ist ja ein Ding. Aber wie ich dir gesagt
habe, warten wir den Speicheltest ab und dann sehen wir weiter. Ich knöpf mir
den Typen schon vor, davon kannst du ausgehen, die Zeit der Samthandschuhe ist
vorbei.“
    Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Das Klingeln
von Stefans Handy riss beide aus ihren Gedanken. Stefan hatte, als er in sein
Auto gestiegen war, sein Headset aufgesetzt und drückte jetzt auf den Knopf, um
das Gespräch anzunehmen.
    „Hallo?“
    Danach wurde das Gespräch einsilbig. Für Markus war
klar, dass Stefan irgendeiner Ausführung lauschte.
    „Ja, ..... okay...... ich verstehe. Alles klar,
vielen Dank Ruth.“
    „Jetzt halt dich fest. Angemeldet in der
Donatusstraße 69 ist tatsächlich nur unser Freund
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