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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes
Autoren: Higgins Jack
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solltest Angst haben. Du bist eine Schande für deine Uniform.«
    »Ha, schon deine Existenz allein verhöhnt mein Vaterland, du Schlampe.«
    Ashimov schlug ihr mit dem Handrücken so brutal ins Gesicht, dass sie gegen Dillon taumelte, der die Hände sinken ließ, um sie aufzufangen. »Sie hat ihr Vaterland verraten, Hauptmann Levin«, sagte er jetzt, und seine Stimme hatte einen seltsam formellen Klang angenommen. »Sie haben die Ehre, sie zu exekutieren.«
    Für einen Moment erstarrte die Gruppe in entsetztem Schweigen, dann fasste sich Bella ein Herz. »Ich fühle mich in den Gulag zurückversetzt. Dort gab es viele Offiziere von der Sorte, wie Sie einer sind. Keinen Deut besser als die Nazis.«
    »Halten Sie den Mund, alte Frau, Sie kommen auch noch an die Reihe.« Ashimov richtete den Blick noch einmal auf Levin. »Ich habe Ihnen einen Befehl erteilt. Liquidieren Sie Major Novikova.«
    Gespanntes Warten. Levin hatte den Lauf der Walther ein wenig angehoben und sagte nach einer langen Pause: »Tut mir leid, dass ich Ihrem Befehl nicht gehorche, aber ich glaube, ich will ihn nicht ausführen.«
    Levins Rechte fuhr in die Höhe, aber nicht schnell genug. Ashimov hatte bereits zwei Salven in seine Brust gefeuert, die ihn auf die Terrasse katapultierten, wo er rückwärts stolpernd gegen das Geländer fiel, einen Moment wankte und dann hinunter in den Fluss stürzte.
    Dillon stieß Greta zur Seite, gleichzeitig fuhr seine Hand nach hinten an seinen Hosenbund. Mit einer fließenden Bewegung brachte er seine Walther nach vorn und schoss Ashimov zweimal in die Stirn. Billy, auf ein Knie gestützt, zog seinen 25er Colt aus dem Holster an seiner Wade und streckte Bell mit einem Herzschuss nieder. Im Fallen feuerte der Ire noch ein paar unfreiwillige Schüsse in die Zimmerdecke ab.
    Greta rannte auf die Terrasse hinaus und spähte, über das Geländer gebeugt, hinab in die Dunkelheit. »Mein Gott, Igor.«
    Dillon legte den Arm um sie. »Die Themse ist ein Fluss, der den Gezeiten gehorcht. Alles kommt irgendwann wieder zum Vorschein. Er hat es einfach nicht übers Herz gebracht. Jedem von uns steht es offen zu wählen.«
    Hinter ihnen hörten sie Ferguson telefonieren. »Ferguson am Apparat. Ich habe hier zwei Entsorgungen für Sie. Es ist dringend.« Er nannte die Adresse.
    »Was meint er mit Entsorgungen?«, wollte Greta wissen.
    »Wir haben Zugang zu einem privaten Krematorium im Norden von London. Eine halbe Stunde, und von den Leichen sind nur noch drei Kilo graue Asche übrig.«
    »Und Ferguson kann das bewerkstelligen?«
    »Ferguson kann alles bewerkstelligen.«
    »Ich fühle mich etwas angekratzt«, ließ sich Harry vernehmen. »Dieser Schweinehund hat wirklich einen guten Schlag drauf.« Zur Stärkung kippte er erst einmal ein Glas Champagner. »Kommt, Leute. Jetzt trinken wir alle noch ein Gläschen, dann bringen wir Sie nach Hause.«
    Ferguson wandte sich an Bella und Max. »Ich glaube, damit hat diese leidige Angelegenheit definitiv ihr Ende gefunden.«
    »Das ging wirklich schnell«, sagte Bella. »Und dafür danke ich Gott.«
    Der Aufzug kam zurück, und Billy stieg aus. »Ich habe den Sicherheitsmann gefunden, Tony Small, im Büro hinter dem Empfang. Hat keine ernsthaften Verletzungen davongetragen, nur gehörige Kopfschmerzen. Ich habe ihm erklärt, das sei so ein Banden-Scharmützel gewesen. Fünfhundert Mäuse sollten ihn seinen Brummschädel vergessen lassen.«
    »So, und jetzt fahren wir die Zubins nach Hause«, verkündete Ferguson. »Harry, Ihnen und Billy überlasse ich es, sich um die Leute vom Krematorium zu kümmern.«
    »In Ordnung, wir bleiben in Verbindung, General.«
    Kurz zuvor hatte die Strömung Levin in die Nähe einer Leiter getrieben, über die er hinauf auf die Mole klettern konnte. Eine von einer kugelsicheren Weste abgeblockte Gewehrsalve schickt das Opfer häufig in die Bewusstlosigkeit, nicht aber in Levins Fall. Das hatte auch das eiskalte Wasser der Themse verhindert. Er griff in sein Hemd, fischte Ashimovs Kugeln heraus, lief dann zu seinem geparkten Mercedes und fuhr davon.
    Eine halbe Stunde später hatte er in seiner Suite im Dorchester, wo er tropfnass angekommen war, geduscht, sich umgezogen und seinen Koffer gepackt. Er war im Besitz zahlreicher Telefonnummern aus der Informationsabteilung der GRU, und eine davon war die Nummer der Wohnung in Holland Park. Dort rief er an. Ein Mann meldete sich.
    »Wer spricht?«
    »Habe ich das Vergnügen mit Major Roper?«
    »Und mit wem
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