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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes
Autoren: Higgins Jack
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alten, original erhaltenen Toren des ehemaligen Lagerhauses.
    Ein Mann in der Uniform eines Sicherheitsdiensts kam aus dem Eingang und lächelte Chomsky freundlich an. »Beeindruckend, nicht wahr?«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Wohnen Sie hier in der Nähe?«
    »Nur vorübergehend. Ich arbeite auf einem der Boote da vorn am Kai. Nur ein Maler-Job. Ich bin Charley Black.«
    »Tony Small. Ich bin selbst auch noch nicht lange hier.«
    »Vielleicht sieht man sich später im Pub.«
    »Kann gut sein.«
    Levins Jungs folgten verschiedenen Fahrzeugen, die Holland Park verließen, und identifizierten dabei Ferguson, der vom Cavendish Place dorthin unterwegs war oder umgekehrt, Dillon in seinem Mini Cooper, die Salters, besonders Billy, der gleich mehrmals dort auftauchte, und gelegentlich führte der Weg ins Verteidigungsministerium.
    Spannend wurde die Observation, als Billy mit den Zubins im Aston Martin seines Onkels Holland Park verließ. Der Mann an der fingierten Baustelle der Telefongesellschaft informierte seinen Kollegen auf der Suzuki einer Objektschutzfirma, der dem Aston Martin den ganzen Weg nach Mayfair und durchs West Ende folgte. Die Zubins besichtigten zwölf Häuser, ehe sie wieder nach Holland Park zurückkehrten.
    »Die Zielpersonen sind offenbar auf Wohnungssuche, Hauptmann«, erklärte der falsche Sicherheitsmann. »Manchmal stand vor dem Haus ein Schild mit der Aufschrift zu verkaufen oder zu vermieten.«
    »Und manchmal nicht?«
    »Richtig, Hauptmann.«
    »Wie lautete der Name der Maklerfirma?«
    »Salter Enterprises.«
    »Und anschließend sind sie nach Holland Park zurückgefahren?«
    »Nein, Hauptmann, sie haben in Hangman’s Wharf angehalten. Dort besitzen die Salters ein altes, umgebautes Lagerhaus. Die Zubins gingen hinein, wohl um die Wohnungen zu besichtigen, und kamen nach einer Stunde wieder heraus. Das Gebäude steht ganz in der Nähe vom Dark Man.«
    »Waren sie auch im Pub?«
    »Nein. Billy Salter hat sie direkt nach Holland Park zurückgefahren.«
    »Interessant«, meinte Levin zu Chomsky. »Rufen Sie Popov an und sagen Sie ihm, er soll alles über dieses Gebäude am Kai herausfinden.«
    Popov, der unermüdlich die Deckplanken des Bootes strich, sah am späten Nachmittag Tony Small, den Mann vom Sicherheitsdienst, aus dem alten Lagerhaus kommen und Richtung Dark Man gehen. Es hatte gerade angefangen zu regnen. Popov legte den Pinsel aus der Hand und schlug denselben Weg ein.
    Small saß in einer Ecknische, vor sich ein Stück Fleischpastete und ein Glas Bier, und las den Evening Standard. Popov holte sich an der Bar ebenfalls ein Bier und schlenderte auf den Tisch zu.
    »Da sind Sie ja wieder.«
    Small sah von seiner Zeitung hoch. »Ah, Sie sind’s. Wie geht’s mit der Arbeit voran?«
    »Hat gerade zu regnen angefangen, und das verträgt sich nicht mit Streichen. Was dagegen, wenn ich mich dazusetze?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    Popov setzte sich Small gegenüber. »Das Gebäude, in dem Sie arbeiten, hat mich echt beeindruckt. Jemand hat mir gesagt, dass dieser Pub der Salter-Firma gehört.«
    »Denen gehört noch viel mehr als das. Harry Salter und seinem Neffen Billy gehört fast alles, was Sie von hier aus am Flussufer sehen.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Ihre Immobilien sind Millionen wert. Dazu kommen noch Restaurants, Spielhallen und ähnliche Objekte. Alles ganz legal, aber das war nicht immer so. Der König vom Fluss, so nennt man Harry. Ich sollte es wissen, hab fünf Jahre bei der Wasserschutzpolizei gearbeitet. Mit Harry Salter hat sich niemand angelegt.«
    »Das ist ja unglaublich.«
    »Unglaublich ist aber auch, dass Sie hier in Wapping arbeiten und nicht wissen, wer Harry Salter ist.«
    »Ich bin aus Sussex«, erklärte Popov. »Hatte bis vor kurzem ein Maklerbüro in Chichester. Eine dieser großen, landesweiten Firmen hat mir ein interessantes Übernahmeangebot gemacht. Gutes Geld, also hab ich den Laden verkauft.« Dann blieb er bei der Wahrheit. »Meine alte Tante lebt in Islington. Ich wohne bei ihr und richte für einen Bekannten von ihr dieses Boot her. Dabei kann ich wunderbar nachdenken und meine Zukunft planen.«
    »Oh, ich verstehe.« Small trank sein Bier aus und winkte der Bardame zu. »Noch zwei.« Dann fütterte er Popov weiter mit Details der ruchbaren Vergangenheit der Salters.
    »Du meine Güte«, sagte Popov, als Small geendet hatte. »Und jetzt hat er dieses Lagerhaus fertiggestellt. Der Mann muss ein Vermögen machen.«
    »Wenn er die
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