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Gesang der Untoten

Gesang der Untoten

Titel: Gesang der Untoten
Autoren: Carter Brown
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Grindel, »das gibt nur Kopfschmerzen.«
    Candy Kane kam zurück ins
Zimmer und reichte mir meine Kleider. Ich zog mich rasch an, und als ich fertig
war, stand der Grindel auf.
    »Wir gehen jetzt«, sagte er.
»Sie vergessen doch nicht, Rogers zu sagen, daß sie noch hier ist?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«,
beteuerte Candy. »Ich schwöre es.«
    Durch eine Seitentür, von der
ich vermutet hatte, daß sie zu einem Schlafzimmer führte, gingen wir hinaus und
zum Wagen des Grindels.
    »Das hätte ich beinahe
vergessen«, sagte er, als wir im Wagen saßen. »Sie sollten das wieder
aufsetzen.«
    Er reichte mir die schwarze
Perücke. Ich setzte sie wieder auf, weil ich nicht mit ihm streiten wollte und
auch viel zuviel Angst vor ihm hatte. Was er mit Candy angestellt hatte, wußte
ich nicht, aber es hatte mir genügt, sie nachher zu sehen.
    »Wer bin ich jetzt?«
    »Wer immer Sie waren, ehe diese
zwei Idioten Sie aus dem Hotel entführten.«
    »So? Und wo fahren wir jetzt
hin?«
    »Zurück zu Carl.«
    »Können Sie nicht einfach ins
Hotel fahren und mich eine Woche lang schlafen lassen?« bat ich.
    »Ausgeschlossen. Wir haben noch
etwas mit Carl zu erledigen.«
    »Wie spät ist es?«
    »Viertel nach drei.«
    »Jeden Augenblick geht die
Sonne auf!« Ich stöhnte. »Können Sie mich bestimmt nicht ins Hotel fahren?«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    So hielt ich den Mund,
kuschelte mich in den Sitz, machte die Augen zu und versuchte zu dösen. Im
Handumdrehen fuhren wir bei Carls Haus vor. Der Grindel drückte auf die
Klingel, und kurz darauf öffnete Anna die Tür. Sie trug ein kurzes Kleid mit
einem Gürtel, und in ihren Augen leuchtete es auf, als sie mich sah.
    »Sie haben sie zurückgebracht!«
sagte sie. »Mein Lieblingswunsch geht in Erfüllung! «
    »Jetzt ist keine Zeit für
Träume«, fuhr der Grindel dazwischen.
    Wir landeten wieder in Carls
riesigem Salon. Die Rüstungen sahen nicht viel freundlicher als beim erstenmal
aus. Anna verschwand, um Carl zu holen, und der Grindel machte es sich in einem
Sessel bequem.
    »Kann ich Sie mal was fragen?«
sagte ich. »Was machen wir eigentlich hier? Dieses Weib kann mich überhaupt
nicht leiden, Carl noch weniger, weil ich ihm eins auf die Birne gegeben habe,
als er gerade nicht hingeschaut hat. Wenn die beiden mich in ihre Finger
kriegen, reißen sie mich in kleine Stücke.«
    Der Grindel gähnte leicht und
machte sich nicht die Mühe, auf meine Frage zu antworten. Dann kam Anna zurück,
gefolgt von Carl. Er trug noch immer den schönen schwarzen Smoking und das
schicke Seidenhemd. Er sah einmal zu mir herüber, und das reichte für eine
Gänsehaut.
    »Sie haben sie zurückgebracht?«
sagte er.
    »Nur zu Besuch«, bemerkte der
Grindel. »Rogers glaubt, daß er die echte Sophie sicher auf Eis hat, nachdem
sie bei ihm unterschrieben hat.«
    »Also fällt er aus?« sagte
Carl.
    »Stimmt.« Der Grindel nickte
langsam. »Jetzt wird er mit Delaware zu handeln anfangen, und es wird lange
dauern, bis er nichts erreicht.«
    »Sehr schön«, meinte Carl
rasch. »Und jetzt?«
    »Wir alle wollen die echte
Sophie dort haben, wohin sie gehört. Deshalb müssen wir sie finden.«
    »Vielleicht weiß sie das?« Anna sah mich giftig an.
»Laßt mich nur zehn Minuten mit ihr allein, dann habe ich alles, was ich wissen
will. Und diesmal passe ich besser auf!«
    »Nein. Sie weiß nichts«, sagte
der Grindel. »Aber sie kann uns helfen.«
    »Wie denn?« fragte Carl.
    »Jemand hat sich große Mühe
gegeben, um aus Mavis eine zweite Sophie zu machen«, erklärte der Grindel. »Bis
hin zur Tätowierung. Vielleicht wird es Zeit, sie in die echte Sophie Ventura
zu verwandeln?«
    »Was, zum Teufel, soll das
heißen?« schnappte Carl.
    »Das weiß ich noch nicht
genau«, erwiderte der Grindel. »Dazu brauche ich Zeit zum Nachdenken, und es
ist sehr spät. Behaltet sie hier, wir reden später weiter, wenn wir geschlafen
haben.«
    »Klingt verrückt«, meinte Carl.
    »Irgendwo ist der Kern einer
guten Idee.« Der Grindel stand auf und gähnte abermals. »Ich komme am
Nachmittag wieder. Ihr behaltet sie inzwischen da.«
    »Es wird mir ein
ausgesprochenes Vergnügen sein!«
    Die Blonde ging mit glitzernden
Augen auf mich zu, aber sie kam nicht sehr weit. Der Grindel packte sie beim
Arm und zog sie zu sich. Ich sah nicht, was geschah, aber sie schrie dünn auf
und gab sofort nach.
    »Wenn du sie auch nur einmal
anrührst«, sagte der Grindel freundlich, »wirst du bereuen, daß du geboren
bist.«
    Dann ging
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