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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club
Autoren: Primula Bond
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Körper unter dem gleißenden blauen Himmel zum Leben gebracht, und ich hatte schnell eingesehen, wie wichtig es war, den Körper in wunderschöner Wäsche zu halten. Ganz besonders verwöhnte ich meine Brüste. Ich liebte es, köstliche Dinge zu kaufen, um sie zu umhüllen. Zu schade, dass ich die Pracht dann wieder unter Sweatshirts verstecken musste.
    Der Prinz war auf mich aufmerksam geworden, als ich auf einer silbergrauen Araberstute um die Pyramiden von Gizeh galoppiert bin. Es war in der Morgendämmerung gewesen, und das war in heißen Ländern meine liebste Zeit. Er war in den Ställen rasch auf ein anderes Pferd gestiegen - Armani Anzug und alles - und hatte die Verfolgung aufgenommen. Ein paar Stunden später hatte er mir einen Job angeboten. Wir waren in einem Hotelzimmer in Kairo und tranken Buck's Fizz, um das Ereignis gebührend zu feiern.
    Unsere Unterhaltung war rasch weniger geschäftlich geworden; wir flirteten, und dann hatte der Zimmer Service eine große Schachtel mit Unterwäsche gebracht, alles in Seide, vieles in Spitze. Der Prinz hatte mich gebeten, die einzelnen Stücke anzuprobieren, und ich war zu erstaunt, um etwas anderes zu tun, als ihm zu gehorchen.
    Ich hielt mich damals genau seit achtundvierzig Stunden in Ägypten auf. Eigentlich wollte ich nur durchreisen, und ganz gewiss hatte ich keinen Gedanken an Männer oder Sex oder an irgendeine Beziehung vergeudet. So halte ich es immer, wenn ich auf Reisen bin.
    Aber der Prinz war anders. Man musste blind sein, um nicht fasziniert von ihm zu sein. Er verströmte einen gefährlichen Charme, und als er mich das erste Mal allein für sich hatte, wurden seine Augen dunkel vor Lust und Bewunderung. Er war begeistert, mich anzusehen, und der Champagner war kalt und köstlich, die Wäsche teuer und sexy, also tat ich, was der Prinz wollte. Ich erinnere mich, dass ich unkontrolliert zu zucken begann, als ich mein verschwitztes T-Shirt und die Jodhpurs auszog.
    Er hatte mich ganz ruhig angesehen, ohne sich über die Lippen zu lecken oder mich mit einer Bemerkung in Verlegenheit zu bringen. Er hatte einfach gewartet und hielt mir dann die Schachtel mit der Wäsche hin. Inzwischen schwamm mein Kopf in einem Teich mit Buck's Fizz (oder Fuck's Bizz, wie Chrissie und ich immer sagten), und außerdem hatte mich eine verwirrende Erregung erfasst. Ich hielt seinem Blick stand und legte eher trotzig Hemd und Hose ab.
    Dann war ich an der Reihe zu warten. Wir betrachteten uns in der Kühle des Hotelzimmers, bis er mich zu sich winkte. Er wusste genau, was er tat; er verführte mich sanft mit den verschiedenen Wäschestücken und zeigte mir, wie man mit einem Bügeldraht, einem Fischbein oder auch mit dem Lycrastoff seine Kontur und die ganze Silhouette verändern kann. Während er redete, dachte ich, wie viele Frauen wohl, verstreut über den ganzen Globus, wegen ihm und seiner großzügigen Art diese einengenden Dinger trugen.
    An diesem ersten Morgen ließ er mich durch sein Zimmer traben wie eines seiner Pferde im Übungsring. Er holte mich aus meinem üblichen Schlendertrott heraus, bis ich schritt wie eine Ballerina. Nur dass sein tänzelndes Pony ein Mieder in dunklem Pink trug und dazu ein passendes und mit Rüschchen besetztes Höschen.
    Mein Körper fühlte sich wie ein neues Spielzeug an. Meine Gliedmaßen schwenkten locker, meine Hüften schwangen von Seite zur Seite, und in der glühenden Sonne spürte ich meine Säfte steigen. Unten vor dem Hotel hörte ich die Autos in den verstopften Straßen hupen.
    Er hatte mich eine Weile beobachtet und saß noch im Sessel am Fenster, dann hielt er mich an den Hüften fest, als ich an ihm vorbeigehen wollte. Bevor ich auch nur blinzeln konnte, hatte er mich auf seinen Schoß gezogen. Er betrachtete meinen neuen warmen Ausschnitt. Die Brüste wurden hochgedrückt und sahen unter dem seidigen Halter gereift aus.
    Der Prinz grub eine Brust aus dem Körbchen und wiegte sie wie einen saftigen Pfirsich auf dem Wochenmarkt. Angezogen - oder besser: ausgezogen, wie ich war, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch, der sich alles zutraute. Er war ein totaler Fremder. Bald würde er genauso geräuschlos aus meinem Leben verschwinden, wie er gekommen war.
    Aber ich war im Ausland. Niemand kannte mich. Niemand konnte mich aufhalten. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich tun, was ich wollte. Das war ein großartiges Gefühl.
    Ich zwang mich zurück in die Gegenwart. Was für einen Unterschied fünf Jahre ausmachen
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